Thread: Das „Bundeslager“ oder „Sommerlager“ der #Identitären, das kürzlich in Südbrandenburg stattfand, ist an sich nichts Neues. Es ist eine Kopie der jährlich zur selben Zeit, stets Mitte August, abgehaltenen „Sommeruniversität“ der IB in #Frankreich.
Vom Design der T-Shirts inkl. völkisch-romantischem Zitat auf d. Rückseite über das paramilitärische Wehrsporttraining bis hin zur pseudoakadem., vor Elitendünkel strotzenden ideolog. Schulung hat man d. Konzept der „université d'été identitaire“ (UdT) auf Deutschland übertragen.
(Fotos oben: UdT 2015, 2018, 2019, 2020) Auch das Leitthema, das d. Ganzen einen pseudointellektuellen Anstrich verpassen soll, ist ein IB-Klassiker, der bereits für die UdT 2013 u. 2018 bemüht wurde: die griechische Antike um Sparta bzw. Leonidas u. Homers Epen (Ilias, Odyssee).
(Das Plakat mit der Ankündigung der UdT 2013, das aussieht, als sei es einem schwulen Comic entnommen, ist übrigens echt.)
Zum Vergleich einige Fotos der UdT von diesem Jahr, die zeitgleich in Frankreich stattfand. Ein Thread von @MaximeReynie.
Auffälliger Unterschied zum franz. Original ist die völlige Abwesenheit von Frauen und ein, den Bildern nach zu urteilen, noch ausgeprägterer Wehrsportcharakter. (Nicht das Frauen auf der UdT eine tragende Rolle spielen würden, siehe Fotos oben.)
Am deutschen „Sommerlager“ wird also besonders deutlich, dass es den #Identitären über die ideolog. Indoktrination hinaus v. a. um körperliche Abhärtung im maskulinistischen Sinne und Vorbereitung auf den Straßenkampf geht. Rechtsextremer Wehrsport eben.
Wesentlicher Unterschied: Die französische „Sommeruniversität“ versteht sich als internationale Kaderschmiede für Identitäre in ganz Europa, während das erstmals ausgerichtete deutsche „Sommerlager“ sich ausschließlich an Kader im deutschspr. Raum richtet. Das ist bemerkenswert!
Bisher besuchten die #identitären Kader aus D u. Ö die UdT, allen voran Martin #Sellner, der seit 2013 jeden Sommer dort war (außer 2017) u. seit 2015 als Betreuer der nicht-französischsprachigen Teilnehmer*innen auch stets an ihrer Organisation und Durchführung beteiligt war.
#Sellner kann nicht beide Wehrsportlager, die in derselben Woche stattfanden, gleichzeitig besucht haben. Ergo hat er erstmals aus freien Stücken auf die Teilnahme an der UdT verzichtet. (2017 tat er das wegen der rassist. #DefendEurope-Aktion auf dem Mittelmeer notgedrungen.)
Ich weiß noch nicht so recht, wie ich das einordnen soll; aber auf jeden Fall stellt diese Trennung der identitären Wehrsportlager in ein deutsch- und ein französischsprachiges eine Zäsur dar. Frankreich, Deutschland und Österreich sind die Stammmländer der #Identitären.
Vor dem Hintergrund des Niedergangs der #Identitären könnte man auf die Idee kommen, dass sich die europäischen IB-Netzwerke auflösen und sich eine Art „Renationalisierung“ ankündigt. In #Dresden ist aktuell eine ähnliche Rückentwicklung zu beobachten.
Das wundert mich nicht, dass du in #Thüringen keinen Rassismus erfährst, „Ganesha“. Deine schneewittchenweiße Hand sieht definitiv nicht wie die eines Inders aus, als der du dich ausgibst. Tip: Wenn du eine Fakeidentität konstruierst, solltest du sie auch konsequent durchziehen.
Der größte Teil der pseudoindischen Fakeidentität von „Ganesha“ beschränkt sich auf das übliche Getrolle. Er macht aber auch ernsthaft einen auf Inder – nicht nur, um Rassismus in AfD-Hochburgen unsichtbar zu machen, sondern auch, um Ressentiments gegen Muslime zu schüren.
„Ganesha“ gibt andererseits aber auch offen zu, weder Inder noch Hindu zu sein. Er kann sich wohl nicht so recht entscheiden, welche Identität er auf X annehmen soll. Sich als Fake-Inder gegen Rassismusvorwürfe immunisieren zu können, muss aber auch zu verlockend sein.
Wenn Nazi-Demagogen sich in ihrem Geflecht aus Lügen verstricken. Martin Sellner 2017 vor d. Amtsgericht Halle. Ein Klassiker:
„Bereits jetzt schauen die zwölf Identitären im Publikum etwas ungläubig. Was Sellner da erzählt, deckt sich mit keiner d. bisherigen Schilderungen.“ /1
„Auch sagt [Sellner], er habe den Tathergang nicht gefilmt. Der Anwalt konfrontiert ihn sofort mit der Aussage eines Polizisten, Sellner habe diesem seine Kamera mit den Worten gezeigt, er habe den gesamten Vorfall gefilmt. Da wird er plötzlich still.“ /2
„Er solle endlich antworten, ob ihm jemand gesagt habe, dass der Nebenkläger ein ‚Späher‘ sei. Als Sellner sich zähneknirschend mit einem ‚kann mich nicht genau erinnern‘ aus der Affäre ziehen will, schauen Nebenklage und Richterin nur noch fassungslos.“ /3
Der Wuppertaler #AfD-Mitarbeiter und vorbestrafte Berufspöbler Patrick Kolek aka „Wuppi“ ist schon ein besonders abstoßender Rassist. Auf der Grundlage wenig aussagekräftiger IQ-Tests legt er nahe, dass manche Afrikaner dümmer seien als ein besonders intelligenter Gorilla. /1
Besagter Affe ist die berühmte Gorillafrau Koko († 2018), die über 1000 Zeichen der Gebärdensprache beherrschte. Sie war dennoch kognitiv jedem (gesunden) Menschen unterlegen. Inwiefern ihre Existenz rassist. Stereotype belegt, wissen wohl nur bornierte Rassisten wie Kolek. /2
Zum Inhaltlichen: Das Stereotyp vom dummen Afrikaner gehört zu den Klassikern rassist. Pseudowissenschaft. Man könnte jetzt weit ausholen und über den #PioneerFund schreiben. Eine Stiftung, deren Gründer NS-Propaganda in US-Schulen verbreiteten und... /3
Der krasse biologistische Rassismus, der sich hinter diesen Tweets verbirgt, darf nicht ohne Folgen bleiben. Maximilian #Krah, EU-Spitzenkandidat der #AfD(!), behauptet, Menschen wie @aminajxx seien v. Natur aus anfälliger für Korruption – wegen ihrer afrikanischen Abstammung. /1
Der AfD-Rechtsaußen Krah gibt hier exakt dieselben pseudowiss. Ideen wieder, um die das mutmaßliche Eugenik-Netzwerk um Mathilda #Huss in #Potsdam kreist. Erik Ahrens, ebenfalls Teil dieses Netzwerks, breitet diese Ideen auf X besonders freimütig aus. /2
Ahrens sieht in der Genetik den „Schlüssel zu allem“, womit er tatsächl. die Gesamtheit menschlichen Seins meint. Alles Denken und Fühlen sei maßgebl. genetisch determiniert. Wie viele Kinder man bekommt, wie man diese erzieht, sogar wen man wählt – alles eine Frage der Gene. /3
Das kommt überraschend. Erik Ahrens gibt freimütig zu, dass er Teil eines Netzwerks von Eugenik-Fans ist, dessen Sitz d. Villa Adlon in Potsdam sein soll. Deren Hausherrin Mathilda #Huss steht mutmaßl. im Zentrum dieser Gruppe, die die „Genetikfrage“ in d. #AfD tragen will. 🧵 /1
Entsprechende Gerüchte wurden von @RonaiChaker befeuert. Recherchen von @zeitonline, @PNN_de und mir bestärken diesen Verdacht. Demnach tritt Mathilda Huss als „Augusta Presteid“ auf rechten Kanälen auf und verbreitet rassist. und eugenische Thesen über Genetik und Vererbung. /2
Weitere Namen, die in diesem Netzwerk mutmaßlich eine Rolle spielen, lauten Emil Kirkegaard („Weiße sind ehrlicher als Schwarze und Hispanics“) und Maximilian #Krah. Mit Letzterem soll #Huss liiert (gewesen?) sein und das letzte Sommerfest des IfS in Schnellroda besucht haben. /3
Zur Erinnerung: Der Faschist Erik Ahrens, der hier Anhängern der grundgesetzlichen Ordnung den Kampf ansagt, ist für die #TikTok-Inhalte von Maximilian #Krah verantwortlich. Angesichts der Bedeutung dieser Plattform gerade für junge Menschen ist das absolut besorgniserregend. /1
In einem Vortrag am „Institut für Staatspolitik“ sprach Erik Ahrens ausführlich über seine Tätigkeit für #Krah, EU-Spitzenkandidat der #AfD (ab 11:23). Ahrens nutze die Reels auf TikTok als Fenster „in die Gehirne“ junger Menschen, um „da reinzusenden“, wie er es formulierte. /2
Wie diese Propaganda via #TikTok aussieht, beleuchtet @twOBSERVE. In einem Reel führt #Krah aus: „Unsere Vorfahren waren keine Verbrecher.“ Erik Ahrens dazu sinngemäß in seinem Vortrag: Ja, wir (AfD) werden mit dem „Schuldkult“ Schluss machen (22:20). /3