Dies ist eine wichtige Debatte, die @AnkeHassel@CKemfert ua hier anstoßen über Diskriminierung und Netzwerke im Diskurs der Medien mit Wissenschaftler*innen. Das FAZ Ranking (obwohl es zahlreiche Schwächen & Verzerrungen enthält) zeigt, wo das Hauptproblem liegt: #Gender#Medien
In den Top-100 des FAZ Ranking sind 15 Frauen und 85 Männer.
Es setzt sich aus vier Komponenten zusammen: klassische Medien, soziale Medien, Politikberatung, Wissenschaft.
Nicht nur beim Punktdurchschnitt bei den klass. Medien schneiden Ökonominnen schlechter ab, sondern vor allem wenn man den Median und die männlichen Nachbarn im Ranking nimmt (was sinnvoll ist, weil es die Verzerrung durch Ausreißer eliminiert):
FAZ Ranking (Median):
klass. Medien soz. Medien Politik Wissenschaft
Frauen: 34 6,0 2,0 322
Männer: 42 0 0 490
FAZ Ranking (D.schnitt Nachbarn):
klass. Medien soz. Medien Politik Wissenschaft
Frauen: 34 6,0 2,0 322
Männer: 42 0,5 0,5 364
Fazit zum #Gender#Bias bei Wissenstransfer und Wissenschaft in der Ökonomie:
1.Der Hauptgrund für das relativ schlechtere Abschneiden von Frauen im FAZ-Ranking liegt in der Berichterstattung einiger Medien.
2.Ökonominnen kommunizieren mehr über die sozialen Medien als männliche Kollegen, aber in den klassischen Medien kommen sie viel weniger zu Wort.
3.Die Stimme von Ökonominnen kommt bei der Politik genauso gut an & erhält die gleiche Aufmerksamkeit, wie vergleichbare Ökonomen.
4.Ökonominnen haben zwar weniger Forschungszitate als Ökonomen, dies ist per se jedoch keine Begründung für ein geringeres Gehör bei den klassischen Medien (zumal es auch bei den Männern kaum eine Korrelation zwischen wiss. Zitaten und klass. Medienzitaten gibt).
5.Dies legt die Interpretation nahe, dass NICHT die Ökonominnen in den klassischen Medien nicht gehört werden WOLLEN, sondern dass diese Medien ihnen nicht das gleiche Gehör wie Männern schenken.
6.Diese ist offensichtlich kein wissenschaftlicher Beleg, sollte uns aber zu denken geben und eine offenere Debatte anstoßen — bei uns als Wissenschaftler*innen und vor allem bei den klassischen Medien selbst.
7.Viele offene Fragen bleiben, so zum Beispiel: gibt es Unterschiede bei den klass. Medien — bei welchen Zeitungen finden Ökonominnen besonders wenig Gehör?
END.
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Der #Sozialstaat-#Populismus spielt verletzliche Gruppen gezielt gegeneinander aus. Er polarisiert die Gesellschaft, macht politische Reformen unmöglich und höhlt die #Demokratie aus. Davon profitiert einzig und allein die #AfD.
Der deutsche #Sozialstaat ist — trotz vieler Verbesserungsmöglichkeiten — effektiv. Es gibt in vieler Hinsicht heute weniger Bedürftige als vor 15 oder vor 30 Jahren - der Niedriglohnsektor ist geschrumpft, die Arbeitslosenquote ist gering.
Der Anstieg der Sozialausgaben ist primär der Alterung unserer Gesellschaft und nicht einer vermeintlichen Faulheit oder fehlenden Leistungsbereitschaft der Menschen – wie manche Politiker gerne behaupten – geschuldet.
Eine Klarstellung, da ein Zitat von mir zur Bezahlkarte in den sozialen Medien zirkuliert, das von manchen aus AfD und anderen aus dem Zusammenhang gerissen wurde:
Eine schlechte Willkommenskultur, hohe Hürden für die #Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft und …
…Kürzungen von Leistungen sind alles „Pull Faktoren“, die vor allem die #Zuwanderung von hochqualifizierten Migrant*innen reduzieren — weil diese Menschen meist eine Wahl haben, ob sie Deutschland oder ein anderes Land wählen — wogegen es die Zuwanderung von Asylsuchenden …
…und gering qualifizierten Migrant*innen dagegen kaum reduziert — weil diese eben meist kaum eine Wahl haben.
Das Folgende sind Zitate aus meiner Zeit-online-Kolumne vom November 2023, die auch Links zu wissenschaftlichen Studien enthält:
Die anhaltende Schwäche der #Wirtschaft Deutschlands ist nicht überraschend und kein Grund zur Panik. Sie ist vor allem das Resultat des #Ukraine-Kriegs, denn die hohen Kosten für #Energie und Lebensmittel bremsen den privaten Konsum und auch Exporte und #Investitionen.
Die Schwäche #China|s und die hohe geopolitische Unsicherheit durch die Kriege in der Ukraine und im Mittleren Osten treffen die deutsche Exportwirtschaft hart. Das Gerede von Deutschland als „kranker Mann Europas“ sind fehl am Platz, denn Deutschland leidet stärker …
Das #Grundgesetz und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts erlauben es dem Staat nicht, die Zahlungen des #Bürgergeld signifikant zu kürzen, da der Staat der Sicherung des Existenzminimums verpflichtet ist.
Eine Kürzung des Bürgergelds wäre kontraproduktiv. Es würde die soziale #Teilhabe und die Chancen der Betroffenen im Arbeitsmarkt verschlechtern und verhindern, dass mehr Menschen schneller und besser Arbeit finden. Die #Sozialsysteme würden noch stärker und länger belastet.
Wir müssen weg von dem Denken, Menschen nach ihrem finanziellen Beitrag zum Staat bewerten zu wollen.
Eine erfolgreiche #Integration von Migrant*innen ist mit die klügste Zukunftsinvestition, die 🇩🇪 heute tätigen kann. #Migration
Wirtschaft und Gesellschaft sind kein Nullsummen-Spiel, bei dem der Nutzen des einen der Verlust der anderen ist. Ganz im Gegenteil: #Wohlstand, #Demokratie und #Frieden sind nur deshalb möglich, weil Menschen voneinander profitieren und nur als Gemeinschaft stark sein können.
Migrantinnen und #Migranten sind kurzfristig eine erhebliche wirtschaftliche und finanzielle Belastung für Deutschland, jedoch langfristig schaffen sie einen essenziellen Nutzen, auch für die Wirtschaft.
Die 🚦 belastet mit dem Sparhaushalt 2024 vor allem Menschen mit wenig Einkommen. Dabei könnten moderat höhere Steuern für #Hochvermögende — so wie in Frankreich, USA oder GB — die notwendigen Investitionen leicht finanzieren.
Fakt ist: Kaum ein Land in der Welt besteuert Arbeit stärker und Vermögen geringer als Deutschland.
Deutschland sei ein Hochsteuerland, heißt es: das gilt primär für Menschen mit mittleren und geringen Einkommen.
Bei Steuern für Hochvermögenden, ist 🇩🇪 ein Niedrigsteuerland.
Wenn Deutschland private #Vermögen genauso stark besteuern würde wie die USA, Frankreich oder England, dann hätte der deutsche Staat jedes Jahr € 100 Milliarden an zusätzlichen Einnahmen. Die fehlenden € 17 Milliarden im Bundeshaushalt sind also ein Klacks im Vergleich dazu.