2/n Seit 5Jahren verhandelt Dtl. mit #Namibia über den kolonialen #Voelkermord. Seit 2 Jahren ist die Aufarbeitung des Kolonialismus deutsches Regierungsziel: Der #Genozid an den #Herero & #Nama ist der Lackmustest für dessen Ernsthaftigkeit.
👉Bilanz ist wenig beeindruckend
3/n Wie kann es da eigentlich sein, dass in der ersten Tagung, die unter der Mitwirkung des Auswärtigen Amtes zum deutschen Kolonialismus stattfindet, #Namibia keine Rolle spielt?
4/n Eine Tagung über Kolonialismus ohne eine einzige Referentin aus Namibia, ohne ein Panel zu Deutsch-Südwestafrika, ohne einen Vortrag zum ersten deutschen Völkermord, ist ein Rückfall in eine Zeit, als bei Veranstaltungen...der Begriff „#Genozid“ nicht verwendet werden durfte.
Das Problem ist auch weniger, ob #Namibia in einzelnen Vorträgen erwähnt wird, sondern dass es im offiziellen Programm keinen Platz hatte,& auch niemand von Namibia dabei ist. Das sendet aber eine Botschaft aus, auch an die #Herero & #Nama, die höchst problematisch ist
5/n Man hätte daher erwartet, dass die Erörterung der historischen Umstände des #Genozids#Herero#Nama und auch seine Bewertung als solcher, im Mittelpunkt einer derartigen Tagung stehen würden, dass das AA versuchen würde, wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln
6/n #Namibia hätte die Linse auf das bisherige Versagen der dt Außenpolitik gerichtet. All dies vermeidet die Tagung! Deren Botschaft: Innerhalb der Geschichte des (deutschen) Kolonialismus ist die Geschichte Namibias, die Geschichte kolonialer #Massengewalt, nicht so zentral.
7/n #Koloniale Verbrechen werden nicht länger geleugnet, sie werden einfach überschrieben durch eine diffuse „Geteilte Geschichte“, die nicht mehr genau erläutert, wer eigentlich die Teilung initiierte, und wer vom Teilen profitierte und wer die Zeche zahlte.
8/n In der historischen Forschung zum Kolonialismus diente das Konzept der 'Geteilten Geschichte' ursprünglich dazu, die Kolonisierten wieder als Akteure in die Geschichte einzuschreiben. Sie sollten nicht nur als passive Opfer wahrgenommen werden....
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@vewa22 Hatte ich mir auch gedacht, bis Grill in einem langen Spiegel Artikel dann Uraltthesen darüber ausgegraben hat, dass es kein #Genozid gegeben hat. Nach Protesten stimmte der SPIEGEL dann einem Streitgespräch zu. Sie finden es hier: spiegel.de/spiegel/print/…
@vewa22 Hier hatte ich ausgeführt, warum
"Doch kein Völkermord?
Warum der Genozid an den Nama und Herero nicht für journalistische Spiele taugt." via @IPGJournal ipg-journal.de/kommentar/arti…
@vewa22@IPGJournal Mittlerweile wird der Genozid ja auch wieder offener bestritten, beispielsweise erst vor wenigen Wochen im Bundestag auf Einladung der AfD. welt.de/geschichte/art…
»Die Debatten gingen nicht tief genug« Lesenwertes Gespräch mit Hannes Heer über das Ende der Wehrmachtsausstellung vor 20 Jahren, historische Legenden und den neuen Revisionismus via @jungeweltjungewelt.de/artikel/366018…
@jungewelt 2/n
"Die 1.Gegner [der Wehrmachtsausst.] waren natürlich die Traditionsverbände, die Reemtsma&mich mit Klagen überzogen. Auch Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, ein ehemaliger Wehrmachtsoffizier, äußerte sich negativ. Für ihn war die Wehrmacht »ein anständiger Verein«." ((H.Heer)
3/n "Es dauerte noch bis 2011, bis der Bundestag offiziell feststellte, dass der Krieg im Osten verbrecherisch war und dass kein Land so viele Opfer zu verzeichnen hatte wie die Sowjetunion: 30 Millionen sowjetische Menschen, davon ca. drei Millionen Juden." (H.Heer)