Thread by @Winfried_Kropp

Am 18.10. entscheidet #Konstanz über seinen #Oberbürgermeister. Einige Argumente zum wichtigsten Thema der Stadt, für mich ist das die #Wohnungspolitik. Ein Thread 1/15

Konstanz ist eine Schwarmstadt. Hochschulen, See, die Nähe zu gut bezahlten Jobs in der Schweiz sorgen seit Jahren für steten Zuzug. Die Folge: Wohnungen sind knapp #Mieten und noch mehr die Immobilienpreise steigen. 2/15

Seit 2014 hat die Stadt ein Handlungsprogramm #Wohnen, 2018 wurde es fortgeschrieben. Aufgrund von Marktanalysen und Bevölkerungsprognosen wurde ein Bedarf von 7900 Wohnungen bis 2035 ermittelt und gezeigt, wo sie gebaut werden können. 3/15

Nur auf die Hälfte der Flächen hat die Stadt einen direkten Einfluss, weil sie Planungsrecht schaffen muss oder Grundstückeigentümerin ist. Sie nützt in diesem Bereich ihren Einfluss aus, indem sie z.B. Grundstücke vorrangig ihrer eigenen Baugesellschaft WOBAK überlässt 4/15

Die städtische WOBAK ist ein wichtiger Akteur für eine soziale Wohnungsversorgung. Ihr gehören über 4000 Wohnungen und sie baut regelmäßig neue Sozialwohnungen. Die #WOBAK gilt in ganz BW als vorbildliches Wohnungsbauunternehmen. Gewinne werden in Wohnungsbau reinvestiert. 5/15

Die WOBAK ist ein günstiger und sozial handelnder Vermieter. Ihre Mieten liegen im Schnitt unter 7€/m² kalt und über 20% unterhalb des Mietspiegels. Mieterhöhungen sind maßvoll und stets weit unter dem gesetzlich zulässigen. Selbst aus Mietersicht ist das ok. 6/15

Damit in den nächsten Jahren wie vorgesehen 2000 sozial gebundene Wohnungen mit Mietpreisbindung entstehen können, braucht die WOBAK Eigenkapital und Baugrundstücke. 7/15

Besonders eignen sich die Flächen Christiani-Wiesen, Döbele und "nördlich Hafner" für Wohnungsbau, weil sie groß genug sind, damit dort ausreichend Wohnungen entstehen können und kostengünstig gebaut werden kann. 8/15

OB-Kandidat #Pantisano lehnt eine Bebauung der Christiani-Wiesen ab, obwohl #Konstanz für die bisherigen Planungen eine Auszeichnung als "nationales Projekt des Städtebaus" erhalten hat. Auch zur Entwicklung des Gebiets nördlich Hafner äußert er sich unklar. 9/15

Es ist also ungewiss, ob die WOBAK unter einem links-grünen OB Pantisano noch ausreichend Grundstücke erhält, um die notwendigen zusätzlichen Sozialwohnungen zu erhalten. Im Bestand hat die Stadt kaum noch geeignete eignene Flächen. 10/15

Dafür will Kandidat #Pantisano die #Mieten bei der WOBAK nicht mehr erhöhen. #Mieterhöhungen sind in Konstanz ein Problem, nicht jedoch bei der WOBAK. Der Mietenstopp bei der WOBAK würde jedoch allen schaden: 11/15

Wenn die WOBAK mehrere Jahre lang die Mieten konstant hält, wird das Wohnungsunternehmen weniger Gewinn, im schlimmsten Fall sogar Verluste machen. Das heißt, es steht weniger Geld für die Instandhaltung oder den Neubau zur Verfügung. Wir brauchen aber mehr Neubau. 12/15

Schlimmer: Die Wohnungen der #WOBAK dürften zum großen Teil nicht mehr in den #Mietspiegel eingerechnet werden. Die Folge: das Preisniveau des Mietspiegels wächst, weil die billigsten Wohnugen im Datensatz fehlen. Das bedeutet: höhere #Mietsteigerungen für alle anderen. 13/15

Amtsinhaber Burchardt will die WOBAK stärken. Er bleibt allerdings unkonkret, wie. Dafür spricht er sich klar für die Ausbauziele des Handlungsprogramms Wohnen aus. Zur Auflösung des teilweise hausgemachten Planungsstaus sagt er wenig.14/15

Fazit: Die wohnungspolitische Bilanz des Amtsinhabers ist durchwachsen, weil viele Projekte im Planungsstau stecken. Er verspricht dennoch ein "Weiter so!". Das überzeugt nicht richtig. Die Vorschläge des Herausforderers sind dagegen hoch riskant. 15/15