Ich hab gerade eine Intensivstation kennengelernt, die standardmäßig mit Midazolam sediert, Volumentherapie bei Nierenversagen mit Nudelwasser macht, bei septischem Schock auf Selen i.v. setzt und kein therap. Drug Monitoring betreibt.
Soviel zum Thema Maximalversorger in 2020 😳
Die Beatmungseinstellungen waren auch gruselig. Mein PEEP von 15 bei wahrscheinlich beginnendem ARDS (FiO2 von 0,8 / Horowitz 76.5) war für mich noch moderat, dort wurde ich angeschaut wie Satan und der PEEP direkt auf 5 runtergestellt. Sättigungseinbruch inklusive. 😔
Ich habe die letzten 6 Stunden wild um das Leben des Patienten gekämpft und fast geheult, als ich ihn da abgeben musste und das mitbekommen habe.
Weltanästhesietag 2020 kann dann jetzt auch weg.
Andere Fachabteilungen wissen es ja mal wieder alles besser...
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Spannend finde ich, dass die meisten medizinischen Covid-Verharmloser aus meinem Umfeld einer Fachrichtung wie Urologie/Orthopädie oder ähnlichem angehören, die kaum was mit Covid zu tun hat(te), aber wegen der Maßnahmen trotzdem auch von erheblichen Umsatzeinbußen betroffen war.
Oft sind es leitende Ärzte der Abteilungen, das macht natürlich Eindruck.
Dass am Anfang der Covid-Pandemie viele OPs und Prozeduren ausgesetzt wurden, war ihnen ein Dorn im Auge, gerade weil bei Ihnen lukrative Privatpatienten oft einen großen Teil des Gehaltes generieren.
Ich habe von einem befreundeten Anästhesie-Chefarzt gehört, dass ihm dadurch etwa 1/3 Gehalt im Monat verloren ging bei plötzlich viel mehr Arbeit. Das erzeugt Frust. Immerhin ist er Intensivmediziner, er bleibt vernünftig. Aber andere Chefärzte drehen da wohl frei.
Warum nur? 😉
Ich fange mal an: 1. Der physiologische Totraum beträgt etwa 2ml pro kg idealem Körpergewicht. 2. Das normale Atemzugvolumen liegt bei Säuglingen bei ca. 10 und bei Erwachsenen bei 6-7 ml pro kg Körpergewicht. Übergänge fließend. 3. Masken sind durchlässig für CO2 und Sauerstoff,
zählen also nicht (!) zum Totraum.
Wer das behauptet, hat den Begriff nicht kapiert. 4. Die Volumenwerte, die diese Grafik für den physiologischen Totraum sowohl bei Menschen als auch für den vermeintlichen „Totraum” durch Masken angibt, sind willkürlich und falsch. Rechnet nach.
Auf FB erzählt ein älterer Typ, wie er für den Hausbesuch seiner Bankberaterin Bärenfell, Kamin und Sekt parat hat. Man dürfe keine Chance ungenutzt lassen. Zwinkizwonki 🤪
Einige Frauen kritisieren das.
Die restl. Horde zerfleischt sie direkt als humorlos und traumatisiert. WTF?
Zitat 🚹: „Man kann den Post gut finden oder nicht, man muss aber den Bogen nicht überspannen, dass wird dem Anliegen der betroffenen Frauen (...) nicht gerecht. Im Gegenteil, ich finde es schadet der Glaubwürdigkeit wenn man noch nicht einmal mehr einen Scherz machen darf.“
Finde immer gut, wenn Männer bestimmen, wann Frauen den Bogen überspannen und was alles Humor ist und was nicht.
Narkoseaufklärung.
Patientin hat chronische Bronchitis, ist Zustand nach Tuberkulose und Lungenteilresektion wegen Krebs. Nun Rezidiv, kommt für Portimplantation zur Chemo.
Möchte außerdem Befreiungsattest von mir, weil die Maske sie nervt.
In welcher Farbe male ich es ihr auf?
In welcher Sprache erkläre ich es ihr?
Was aus Knetgummi muss ich basteln?
Welcher Tanz hilft ihr beim Verstehen?
Gegen welche Stelle am Kopf muss ich schlagen?
Wie doll und wie oft?
Nur zum Verständnis:
Ich habe natürlich gefragt, was genau an der Maske schlimm ist. Luftnot? Nö.
Pickel, Ausschlag, Juckreiz, Panik?
Nö.
Es nervt einfach nur.
Nachdem ich in der Klinik bisher eigentlich nur netten Leuten begegnet bin, habe ich heute
DIE EINE
ätzende Person kennengelernt.
Die ist aber derart ätzend, dass sie zehn bis 15 mittelätzende Menschen aufwiegt 😂😂😂
Fing heute schon gut an.
Das wird ein Spaß 😝
Ich mag es ja, wenn fachfremde Menschen nicht nur mies zu Patienten sind, sondern mir meinen Job erklären wollen. Repetitiv. Auf passiv aggressive Art.
Hab dann mal rhetorisch in den Raum gefragt, wie ich nur ohne ihre Hilfe Fachärztin geworden bin.
Beinahe-Explosion.
Beim nächsten Mal werde ich höflich fragen, ob sie schon mal was von CRM und Kommunikation im Team gehört hat. Dass ihre Art mich zwar nicht wesentlich beeindruckt, aber leider nicht nur unkollegial, sondern auch hochgefährlich ist.