Bei der Konferenz wird auch das Narrativ zerstört, dass Google mit dem News Showcase einen brillianten Zug unternommen hat, um die Verleger zu spalten. Wenn man Leuten Geld gibt, die dich verklagen wollen, bezahlt man auch diese Klage.
Schibstedt erzählt da auch, welches Problem für die derzeit das größte ist: Abhängigkeit von Apple. Neben den AppStore-Provisionen ist es der Zugriff auf Nutzerdaten, und ein eigener Werbemarkt.
Die Verleger hätten gerne eine Sonderstellung bei der Medienregulierung, wie sie derzeit auch in den USA zur Section 230 diskutiert wird: Plattformen wie Facebook sollen redaktionelle Inhalte nicht erweitern oder gar unterdrücken dürfen.
Da stellt sich natürlich die Frage: Wer ist ein unblockbarer Verleger und wer nicht? Braucht man da wieder ein System wie Rundfunklizenzen? Oder vergessen wir all die Gesetze gegen Hassrede, weil sich mit moderner Technik quasi jeder als Verleger sehen kann?
In Spanien hat Google zwar Google News geschlossen. 2018 haben sie stattdessen Google Discover eröffnet. Die Gebühren für die Artikel richten sich nach den Erträgen, die Verleger damit auf den eigenen Homepages erwirtschaften könnten.
US-Verleger beklagen sich: Die Anti-Trust-Gesetze verhindern, dass sie gemeinsam mit Google und Facebook verhandeln dürfen.
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Benford's law handelt eigentlich von Geldbeträgen. Man kann damit manchmal erkennen, wenn jemand komplette Fantasiezahlen in seine Buchführung schreibt. Die öffentlichen Wahldaten enthalten wohl nichts, auf das man das Gesetz anwenden könnte.
Der Witz an benford's Law ist, dass man alle Ziffern betrachtet. Hier hat jemand schlichtweg nur die erste Ziffer irgendeines Wertes betrachtet - und dabei nicht hinreichend erklärt, welcher Wert es denn sein soll.
Bemerkenswert ist auch: Damit wird die Story vom Wahlbetrug wieder einmal völlig neu erzählt: Es wurden keine gefälschen Wahlzettel eingereicht, sondern die echten Ergebnisse wurden durch falsche ersetzt. Vor den Augen der republikanischen Wahlbeobachter.
Ein Grund, warum Trump eine Niederlage so spät wie möglich eingestehen wird: Es ist eine gewaltige Werbekampagne. Seine Anhänger sollen Geld spenden für die Hoffnung, die Wahlergebnisse noch umzudrehen.
Deshalb benötigt Trump dringend Klagen, egal ob er einen Grund hat oder nicht. So hat seine Kampagne gestern das Oberste Gericht angerufen, um spät eingetroffene Stimmen separat auszuzählen. Und feiert den Erfolg.
Eigentlich sollen die Nutzer um Zustimmung gefragt werden, wenn Cookie oä gesetzt werden. Allerdings wird dieser Grundsatz jetzt deutlich weniger strikt formuliert.
Hier wird die Hintertür für Werbe-Cookies ganz weit aufgemacht. Es ist legitim und nützlich Werbung auszuspielen, die der Finanzierung von Journalismus dient. Nur die tatsächliche Identität der Nutzer darf nicht im Cookie stehen.
Das Problem an diesem Ansatz ist: Die Regionalzeitungen sollen Förderung für digitale Aboformen bekommen, aber sie sind absolut nicht inzentiviert, dies auch wirklich umzusetzen. Es ist wie mit der Mehrwegquote ohne angedrohte Pfandpflicht.
Ein zukunftsweisender regionaler Journalismus sollte nicht an morgendliche Zustellung gefesselt sein. Denn wozu? Hier ist es schlichtweg ein Ausschlusskriterium, damit man das Geld nicht teilen muss.
Was dringend fehlt: Verlagsübergreifende Infrastrukturen. Zwar lassen alle möglichen Konkurrenten in Druckhäusern von Großverlagen produzieren. Aber eine App, die tatsächlich zwei Zeitungen zugleich beherbergen kann, ist pure Science Fiction.
Im Zeitalter von Podcasts sollten wir endlich das beliebte tl;dr um ein tl;dh ergänzen -- too long, didn't hear.
Natürlich sollte es keine Nacherzählung oder Auflistung von Bullt Points sein, sondern die wirkliche Essenz eines Podcasts. Ein bis zwei Sätze, die die Erkenntnis des Podcasts herausstellen, nicht den bloßen Faktengehalt.
Etwa die heutige Episode von The Daily, die sich um die Nominierung von Amy Coney Barrett dreht. Meine tl;dh-Fassung wäre folgendes. nytimes.com/2020/09/28/pod…