Heute bei #DoktornWieHomburg: @SHomburg verwendet irreführende Grafiken, um seineBehauptung, er verstünde Mathe und Biologen nicht zu untermauern.
Schauen wir uns das mal an, okay?
Hier Herr Homburgs Post von gestern: Er vergleicht echte Daten mit Modellen, soweit so gut (1/n)
Gut, nach exponentiellen verläufen sieht das wirklich nicht aus...
Aber da ist doch irgendwas komisch... Sind das etwa ganz kleine Ausschnitte des Gesamtgeschehens? Und ist da die y-Achse abgeschnitten?
Okay, so kann man die aktuellen Veränderungen besser sichtbar machen, (2/n)
das stimmt. Das muss also nicht unbedingt irreführend sein.
Aber nur um ganz sicher zu gehen, schauen wir uns doch mal die ganzen Schaubilder an, okay? (Quelle hier: interaktiv.tagesspiegel.de/lab/karte-sars…, Homburg gibt ja leider keine an...)
Und wie sieht das dann aus? (3/n)
Hmm, also erstmal schon viel besorgniserregender...
Und da sind ja auch irgendwie viel steilere Steigungen. Und dann flacht das ab, nachdem Massnahmen getroffen wurden...
Interessant. Aber wie sieht das denn jetzt mit der Frage nach den exponentiellen Verläufen aus? (4/n)
Dazu passen wir doch einfach mal ein paar Exponentialkurven an die echten Daten an und...
Oh...
Ohjeh...
Klar, das ginge noch besser als mein schnelles Gebastel, aber... das passt schon ziemlich gut...
Hat Herr Homburg hier also geschummelt? Schauen wir mal... (5/n)
Welche Ausschnitte hat Herr Homburg denn gewählt, um zu zeigen, dass da keine exponentiellen Verläufe vorliegen?
Ach, schau mal!
Und so liebe Kinder lügt ihr mit der Wahrheit: Ignoriert einfach alles, was Euch nicht in den Kram passt, zeigt den Rest, haltet Euch für toll! (6/n)
Und ganz ehrlich: Irreführende Diagramme vermeiden ist das A und O der Wissenschaftskommunikation, besonders gegenüber Laien!
Wen jemand regelmäßig wissenschaftliche Arbeiten (Korrektur-)liest, fällt sowas sofort auf. Ohne Erfahrung nicht unbedingt.
Ob Hombi das nicht weiss?(7/7)
Auch wenn sich einige aufregen, der Diskussion müssen wir uns als Gesellschaft stellen. Einen Patienten für den Gewinn weniger Tage zu beatmen aber gleichzeitig an der Schmerztherapie zu sparen, die ein paar Tage kosten könnte, ist zwar im Sinne einer Lebensverlängerung (1/n)
"richtig", aber nicht unbedingt zum Wohl des Patienten und verbraucht so ggf. knappe Ressourcen ohne Nutzen. Ja, wenn wir uns der Frage stellen, wen wir wie (noch) behandeln sollen, dann riskieren wir, uns Fragen nach "wertem" und "unwertem" Leben anzunähern, aber hier (2/n)
verläuft die Ethik zwischen richtig und falsch eben nicht auf einem eindimensionalen Strahl. Es geht um individuelle Patientenbedürfnisse, medizinisch mögliches, Kapazitäten eines endlichen Gesundheitssystems, ethische Grundlagen und nicht zuletzt auch rechtliche Absicherung (3/n
Okay, Pflanzenschutzmittelfight! Wir haben zwei starke Vertreter, die wegen ihrer Regulierung in der EU heiss diskutiert werden:
In der einen Ecke Glyphosat, in der anderen Kupfersulfat - ersteres war in der Presse, weil die Zulassung verlängert wurde, das andere, weil es (1/n)
verboten werden soll - beides Zündstoff in Gesellschaft und Landwirtschaft. Sollen wir uns das mal anschauen?
Okay, zuerst: Wozu werden die beiden eingesetzt?
Glyphosat ist ein Totalherbizid, tötet also Pflanzen - und zwar prinzipiell alle. Damit kann man z.B. Wege oder (2/n)
Bahndämme von unerwünschtem Bewuchs (Unkraut, in dem Kontext sinnvoller Begriff) befreien oder auch Äcker vor der Aussaat - in der EU nicht danach, denn glyphosatresistente Pflanzen sind bei uns nicht zugelassen. Alternativen zu Glyphosat sind andere Herbizide, das sehr (3/n)
Mit "Der durchschnittliche Intelligenzquotient von Frauen ist dem der Männer Nahe, wenngleich anders verteilt" hat Herr Krah sogar recht, nur sagt das ganze praktisch nichts relevantes aus, wie so viele andere IQ-Vergleiche auch. Schauen wir das einmal an, okay? (1/22)
Ersteinmal, was ist ein IQ? Tatsächlich versucht ein IQ-Test "allgemeine Intelligenz", also nicht nur die Begabung in einzelnen Bereichen zu testen, wobei es aber praktisch unmöglich ist, ein so facettenreiches Phänomen wie Intelligenz vollständig zu testen. Was die ersten (2/n)
IQ-Test daher machten, war für Kinder ein Aufgabenspektum festzulegen, das ein Kind in einem bestimmten Alter beherrschen sollte und dann zu schauen, ob ein Kind dieses beherrscht oder mehr oder weniger Aufgaben lösen kann. Bei einer einigernmaßen homogenen Kindergruppe ist (3/n)
Dummdreiste Impfgegner behaupten, dass die EU die Zulassung des AstraZeneca Impfstoffs gegen Covid (Vaxzevria) "still und heimlich gestoppt" hätte. tatsächlich hat AZ darum gebeten, die Marktzulassung zu beenden. Das ergibt natürlich absolut Sinn, da (1/n
der Impfstoff in Europa praktisch keine Rolle mehr spielt und auch nicht gegen die neuen Varianten aktualisiert wurde.
Es ist aber schlechtes Timing nachdem die Tage durch die Presse ging, AZ hätte bei einer Gerichtsverhandlung eine schwere Nebenwirkung eingeräumt - (2/n)
die Thrombosen (inklusive der Sinusvenenthrombosen), deren seltenes Auftreten bereits 2021 breit kommuniziert wurde...
Auch z.B. t-Online ordnet das nicht korrekt ein! (3/n)
Vornamen sind meist im Singular, aber Nachnamen oft im Plural ("Familie der XY") und die berühmtesten italienischen Künstler (Michelangelo, Leonardo, Raffaello, Donatello) stammen aus der Renaissance, als Familiennamen als Nachnamen noch weniger gebräuchlich waren und (2/n)
Personen oft auch über ihren Herkunfts- oder Wirkort ("Leonardo da Vinci") identifiziert wurden. Erst mit der relativ modernen Bürokratisierung von Staaten und auch einer gewissen Egalisierung der Gesellschaften wurden Familiennamen auch für die breite Bevölkerung jenseits (3/n)
Das Institut der Deutschen Wirtschaft titelt "Lange Arbeiten: Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener", weil Menschen, die zwischen 66 und 70 arbeiten die höchsten Zufridenheitswerte erreichen und die zwischen 61 und 65 nicht Erwerbstätigen die (1/n)
niedrigsten. Aber: Der Unterschied bei den 66-70-jährigen ist tatsächlich recht gering, tatsächlich entsprechen die erwerbstätigen 61-65 dem 66-70-Schnitt.
Da die 61-65-jährigen Erwerbslosen diesen Zustand oft nicht freiwillig wählen, müsste man hier zwischen Vorruhestand (2/n)
aus eigener Wahl, Arbeitslosigkeit und krankheitsbedingter Frührente unterscheiden, um mit den freiwillig, oft zu selbst gewählten Bedingungen UND nach Artikel meist nicht aus finanziellen Gründen weiter Arbeitenden, vergleichen zu können.
Dass Menschen, die im Alter gesund (3/n)