BILD verharmlost seit Monaten breit Corona, torpediert eine Corona-Maßnahme nach der anderen, meint es gäbe genug freie Intensivbetten, keine Klinik-Krise oder bessere Therapien. Nichts davon ist wahr.

Und jetzt heuchelt Julian Reichelt infam rum:
Hier geht es um Leben und Gesundheit von Menschen. Erst gestern erklärte BILD die Sorge von Politikern um Ansteckungen bei Weihnachtseinkäufen zum „Psychokrieg gegen Weihnachtseinkäufe“ - verrückt. Als ob Menschen im Jahr 2020 nicht online einkaufen könnten. Wahnsinn.
Filipp Piatov meinte vor kurzem noch, dass der Tod halt zum Leben gehört und man wohl deswegen Achselzuckend hunderte Tote täglich hinnehmen müsse, solange die Geschäfte offen belieben können. Zynismus pur.
BILD verwendet ständig möglichst negative Worte wie „Knallhart-Lockdown“ oder „Schlangen-Wahnsinn“, um jede Corona-Maßnahme möglichst als schwere Last darzustellen. Nennt das doch mal Lebensretter-Kockdown, die Pfleger*innen auf der ITS werden es ihnen danken, Herr Reichelt.
Kritik hat nichts mit Kampagne zu tun. Kritik an Corona-Maßnahmen lese ich auch in vielen anderen Medien. Ihnen Herr Reichelt geht es aber nicht um Kritik, sondern darum, ihre Agenda durchzudrücken, dass ist was anderes.
Und es ist schon unglaublich, dass Reichelt jetzt Fakten fordert, wenn er solche nur auf „ungutem Verdacht“ basierende Kommentare veröffentlicht, die erst letzte Woche den „angeblichen“ Klinik-Kollaps bezweifelten...fang mal selbst mit Fakten an.
Oder hier: Sportreporter Brügelmann (der gerne Müllermilch vor der BILD live Kamera schüttelt), meint, dass Lockdowns keine Lösung sind und man "Corona endlich als Teil der Normalität" betrachten müsse. Also hunderte Tote und tausende mit Langzeitschäden täglich sind normal?
Auch hier ein völlig Faktenfreies Meinungsstück, das auf der einzelnen subjektiven Betrachtung eines Top-Virologen und Sportreporters basiert. Also Herr Reichelt: Keine Parolen, sondern Fakten! Fangen sie mal bei sich im Hause an!

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30 Aug
Der gestrige Tag wurde bei mir von #berlin2908 bestimmt, da ich in Mitte wohne und gestern sogar auf der Friedrichstraße arbeiten sollte. Also war ich den ganzen Tag an und um die Demo unterwegs. Meine Eindrücke:
Ja, es gab die Impfgegner und Esoteriker (einer stand als Druide mit einem Zauberstab rum) und es gab Berufsgruppen wie Schausteller, die für ihre wirtschaftliche Rettung demonstrierten. Aber: es gab überall auch Nazis und Reichsbürger. Nicht vereinzelt, sondern überall.
Reichsflaggen und andere schwarz-weiß-rot Codes (Berlin-Flagge u.a.). Männergruppen in T-Shirts auf denen in Frakturschrift "Bürgerwehr" steht, Eiserne Kreuze etc pp. Wirklich in allen Teilen der Demo. Wer da als Schausteller oder Impfgegner mitmarschiert wird selbst ein Nazi.
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20 May
Habe gerade in den heute Nachrichten die Meldung zum rassistischen VW Golf Spot gesehen. Aus meiner Erfahrung: unglaublich, dass so was durchgeht. Vor allem, wenn man weiß, wie solche Spots entstehen und wie oft die kontrolliert werden.

Thread.
Zunächst mal hat ein Texter/Art Director die Idee zu einem Spot. Hier halt, eine Riesenhand schnippt einen schwarzen Mann weg. Das präsentiert man intern und das sehen viele Leute in der Agentur. Das da keiner gesagt hat: Weißer, der Schwarzen wegschnippt - Mensch das geht nicht.
Dann muss der Creative Director entschieden haben: tolle Idee, präsentieren wir dem Kunden. Dann schaut sich das der Kunde an. Und auch hier scheint niemandem die Spot-Idee irritiert zu haben. Zudem: die Kampagne für den neuen Golf ist bei VW wahrscheinlich ganz oben aufgehängt.
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12 May 19
Ich wohne jetzt genau 15 Jahre in Berlin Mitte. Umziehen macht man nicht mehr, wegen Mietenwahnsinn. Aber was heißt Gentrifizierung eigentlich? Ich erzähle die Geschichte in diesem Thread, den ich immer erweitere. Und beginne mit diesem Laden:
Als ich 2004 hierher zog, war dies die Buchhandlung Gawronski. Ein Laden, wie ihn alle lieben, wenn er wegen Amazon schließt. Er hatte tolle Design- und Fotobücher, die man dann billiger online kaufte. So wie es halt ist.
2008 oder 09 zog 2001 ein. Mit Billigbüchern und CDs zum Sonderpreis. Das Konzept war damals schon tot. Der Medien-Zombie hielt aber stattliche 7 oder 8 Jahre durch. Ich war nie drin, sondern streamte die Billig-Compilations schon bei Spotify. 2016/17 war Schluss.
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