2017 hatte ich drüber berichtet. Leuten wurde vorgelogen, dass sie etwas gewonnen hätten. Dann werden sie auf eine Website eines Anbiters geleitet, der angibt, nichts mit diesen Werbekampagnen zu tun zu haben und Werbeeinwilligungen verkauft. heise.de/newsticker/mel…
Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die belästigten Kunden in den entschiedenen Fällen die Gewinnspielseiten gar nicht besucht haben -- das ist also etwas anders als bei den Nerv-Pop-Ups.
Identisch ist aber: Die Firmen beriefen sich auf Einwilligungen, die nicht nachprüfbar erteilt worden waren.
Die Bundesnetzagentur nennt dabei auch die Namen von Firmen, die die beanstandeten Adressen geliefert haben. bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pre…
Sucht man nach einem der Anbieter gelangt man zu diesem Urteil des OLG München, das sich wortreich entschlossen hat, allen Versicherungen des Adresshändlers nicht zu glauben.
Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!
Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.
Nein, nicht länger
Kann ichs lassen;
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!
Ein Detail aus dem Trump-Telefonat: Als die Offiziellen sagen, dass sie manche Daten wegen des Wahlgeheimnisses nicht rausgeben können, hat das Weiße Haus eine Lösung: Die Anwälte Trumps sollen als Wahlorganisatoren engagiert werden, dann könnten sie ja alles einsehen.
Wobei "Weißes Haus" hier nur eine Grobbeschreibung ist. Ob diese Leute für Trump, den amtierenden Präsidenten, Trump, den Wahlkämpfer, oder Trump, den besessenen TV-Zuschauer arbeiten, ist unklar. Da der Chief Of Staff eingebunden ist, gehe ich mal von Amtsgeschäften aus.
Benford's law handelt eigentlich von Geldbeträgen. Man kann damit manchmal erkennen, wenn jemand komplette Fantasiezahlen in seine Buchführung schreibt. Die öffentlichen Wahldaten enthalten wohl nichts, auf das man das Gesetz anwenden könnte.
Der Witz an benford's Law ist, dass man alle Ziffern betrachtet. Hier hat jemand schlichtweg nur die erste Ziffer irgendeines Wertes betrachtet - und dabei nicht hinreichend erklärt, welcher Wert es denn sein soll.
Bemerkenswert ist auch: Damit wird die Story vom Wahlbetrug wieder einmal völlig neu erzählt: Es wurden keine gefälschen Wahlzettel eingereicht, sondern die echten Ergebnisse wurden durch falsche ersetzt. Vor den Augen der republikanischen Wahlbeobachter.
Ein Grund, warum Trump eine Niederlage so spät wie möglich eingestehen wird: Es ist eine gewaltige Werbekampagne. Seine Anhänger sollen Geld spenden für die Hoffnung, die Wahlergebnisse noch umzudrehen.
Deshalb benötigt Trump dringend Klagen, egal ob er einen Grund hat oder nicht. So hat seine Kampagne gestern das Oberste Gericht angerufen, um spät eingetroffene Stimmen separat auszuzählen. Und feiert den Erfolg.