Kennt ihr bolo‘bolo? Ein leichtes utopisches Buch aus den 80ern über eine Zukunft, für die wir kämpfen könnten (und aus der unser Namen stammt). (1/x)
Ein bolo ist eine Gruppe von 200-500 Menschen (ibu), die zusammen in einem Häuserblock, einem Dorf oder als Karawane leben. Jedes ibu kann frei wählen, in welchem ibu es leben will. Es gibt gut organisierte bolo, faule bolo, gewalttätige oder pazifistische bolos, ... (2/x)
League of Legends-, Weintrinker:innen- oder Stahlarbeiter:innen-Bolos. Wie die untereinander funktionieren, welche Rechte ibu haben und so weiter ist alles sehr spannend aber hier nur bedingt relevant. (3/x)
Die Frage ist: Wie würde bolo‘bolo auf eine Pandemie reagieren? Eine Antwort könnte sein, dass alle bolo das fasi, das Gastrecht aussetzen. Alle bolo isolieren sich für 4 Wochen und Zack Pandemie eingedämmt. In den bolo könnte es währenddessen trotzdem noch wilde Partys,... (4/x)
Lesungen oder Fußballspiele geben - wenn das bolo so entscheidet. Nach vier Wochen wäre dann klar, welche bolo infiziert sind und welche nicht, die Gesunden versorgen die kranken bolo. Oder was meint ihr, wie würden die bolo entscheiden? Und was können wir daraus lernen? (5/x)
Wie wäre es, wenn wir uns in kleinen Einheiten organisieren, in denen wir machen was wir wollen - von Wrestling bis Opernkonzert - aber uns als „Zellen“ von anderen „Zellen“ trennen? Mit gleichzeitigem Streik auf der Lohnarbeit? Wäre das überhaupt möglich? (6/6)
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
In letzter Zeit bin ich immer wieder überrascht, über die Kluft zwischen Kritik und Praxis bei (einigen) linken Studis und bestimmt auch darüber hinaus. (1/x)
Einerseits werden Herrschaftsformen radikal kritisiert und Kapitalismus als Kackkonzept zu sehen ist selbstverständlich. Rassistische Polizeigewalt haben alle auf dem Schirm und alle wissen, dass Verdrängung stattfindet, weil Wohnraum eine Ware ist. (2/x)
An sich also eine stabile Kritik - aber warum ist das was dabei rauskommt so unradikal & sozialdemokratisch? Immer wieder hab ich in letzter Zeit nach radikaler Kapitalismuskritik gehört „ja wir müssen bewusster konsumieren“ oder wenn es um Verdrängung von Obdachlosen ging (3/x)