Jetzt mal ein Thread warum es aus fachlicher Sicht keine Begründung für eine FFP2-Masken-Pflicht gibt.
...und dies nach meiner fachlichen Bewertung von jedem Gericht gekippt werden müsste.
Ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) reduziert die Abgabe von virushaltigen Tröpfchen zu einem hohen Grad. Er dient damit als „source-control“, also dem Schutz von Anderen.
Ob eine FFP2-Maske hier ein höheren Fremdschutz bietet ist umstritten.
Hierzu sind mir keine guten klinisch/epidemiologischen Studien bekannt, die diesen Effekt untersucht haben.
Wenige experimentelle Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen:
Das @rki_de stellt hierzu fest: „Ein mehrlagiger medizinischer Mund-Nasen-Schutz (MNS) ist geeignet, die Freisetzung erregerhaltiger Tröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum des Trägers zu behindern...“
Er wird daher als ausreichend bewertet, v.a. bei low-risk-Kontakten (Community).
Für den Fremdschutzeffekt kann daher festgehalten werden, dass FFP2-Masken hier keinen nachweisbaren Vorteil bieten.
Wie sieht es jetzt mit dem Eigenschutz im Vergleich FFP2 vs. MNS aus?
Ein MNS dient dem Eigenschutz. Hierzu ein aktuelles Review von MacIntrye, welches einen positiven Effekt bei Mitarbeitern und Haushaltskontakten nachweisen konnte:
Ein aktuelles Cochrane-Review (ohne C19-Papers) kommt (außerhalb eines pandemischen Geschehens) zu dem Schluss, dass es kaum einen oder keinen Effekt gibt.
So wird auch international empfohlen, bei der Versorgung von C19-Patienten oder Verdachtsfällen einen MNS zu tragen (bei nicht aerosolgenerierenden Tätigkeiten) und dieser als ausreichend angesehen:
Auch das @rki_de empfiehlt bei der Versorgung von Verdachtsfällen/C-19-Fällen „nur“ einen „mindestens dicht anliegender MNS“ aus infektionspräventiver Sicht.
MNS ist bei allen Ausführungen stets als Gesichtsmaske gem. DIN EN 14683:2019-10 zu sehen (Typ II/IIR).
Hinzu kommen bei der FFP2-Maske die Einschränkungen die sich aus dem erhöhtem Atemwiderstand, dem geringerem Tragekomfort und der Notwendigkeit des richtigen Umgangs (Dichtsitz, etc.) ergeben.
Ausführlich dargestellt in den FAQ des @rki_de:
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass ein größerer Fremdschutzeffekt durch FFP2-Masken nicht nachgewiesen ist, ein größer Eigenschutzeffekt durch FFP2-Masken im Vergleich zu einem med. MNS ist ebenso nicht nachgewiesen.
Wieso also eine FFP2-Maskenpflicht?!
Gerne auch Kritik in den Kommentaren, warum eine FFP2-Maskenpflicht sinnvoll ist, bitte keine erneute Diskussion, ob Masken überhaupt etwas bei low-risk Kontakten bringen und wie hoch die „number-needed-to-mask“ ist.
Ergänzend vielleicht noch meine Empfehlung, welche den vermutlich besten Kosten-Nutzen-Effekt hat, alle Tragen einen MNS ➡️ „double-masking“, was selbst in Risikosettings zu einer signifikanten Reduktion von Infektionen geführt hat: jamanetwork.com/journals/jama/… nejm.org/doi/full/10.10…
Hier noch eine nicht mehr ganz aktuelle Zusammenfassung der Evidenz zu Masken von führenden deutschen Hygienikern, viel neues haben wir aber im letzten Jahr auf diesem Gebiet nicht gelernt, daher immer noch aktuell!
„Klinische Studien haben bisher insgesamt nicht zeigen können, dass Atemschutzmasken den Träger besser vor Atemwegsinfektionen durch Coronaviren und andere re- spiratorische Viren schützen als der MNS.“
Heute mal ein Thread, warum ich vermute das FFP2-Masken teilweise mehr schaden als sie nutzen, jedenfalls in med. Einrichtungen.
...und was dies für die breite Nutzung von FFP2-Masken bedeutet.
Ich bin ja ein eiserner Verfechter des „universal-masking“, d.h. beide „Parteien“ die sich begegnen tragen einen med. MNS.
Vorteile:
- hoher Tragekomfort
- ausreichender Partikelreduktion (guter Eigenschutz, bei hohem Fremdschutzeffekt)
- hohe Akzeptanz beim Personal
- günstig!
Das dies in der C-19-Pandemie zu einer nachweisbaren Reduktion der Infektionen führt, ist ausreichend belegt. ⬇️