Ich hasse Amtsschreiben so sehr. Diese Formatierung, die Tonalität, dieses immer Bedrohliche, selbst wenn es gute Nachrichten sind (als ob), das alles macht mir sofort körperliche Schmerzen und nimmt jede Motivation, mich damit auseinanderzusetzen. (1/4)
Und dabei verstehe ich den Kram meistens sprachlich. Wie muss es Menschen gehen, die von solchen Schreiben überfordert sind? Inhaltlich, oder weil sie vlt. nicht so gut Deutsch sprechen? (2/4)
Die Art, wie die Verwaltung des Landes mit Bürger:innen kommuniziert, prägt mMn die Gesellschaft stärker, als wir das vermuten. Das ist einer der Punkte, die sich ganz schnell ändern müssen. Dieser Paragraphenwust. Der latent militärische Ton. Das Papier. Layout. Alles. (3/4)
Auf der positiven Seite habe ich immer besser werdende Erfahrungen gemacht in Telefonaten oder direkten Gesprächen mit Behörden, mit Beamt:innen. Es geht also. Sogar in Berlin. (4/4)
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Es ist doch auch verrückt, dass niemand darüber nachdenkt, den Schulbetrieb vlt auch einfach mal 3-6 Monate runterzufahren. Ja, das ist Mist aus vielen Gründen. Aber die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen, ist noch viel schlimmer. (Thread, vier Tweets.)
Es braucht dafür massive Unterstützung der Eltern, in erster Linie finanziell und vor Arbeitgebenden. Mieten übernehmen, Gehaltsfortzahlungen. Das kostet nicht annähernd so viel wie die Rettung von Banken und Fluggesellschaften.
Was die Sorge um häusliche Gewalt angeht: Es ist erschütternd genug, dass wir offenbar Fußball und Schulen brauchen, damit Väter ihre Kinder nicht misshandeln. Und es ist ein Problem, dass wir generell lösen müssen, aber nicht durch erzwungene Schulöffnungen in einer Pandemie.
Seid nicht böse, wenn ich im Moment wegen viel Arbeit nicht dazu komme, Fragen zu beantworten oder dazu zu bloggen, aber: Wir sind zum zweiten Mal in Quarantäne. Der Sohn, der Mitte Okt positiv war, ist es wieder. Oder noch. Diesmal mit leichten Symptomen. Kurzer Thread. (1/x)
Vor über einer Woche traten Symptome auf (Halsschmerzen, kompletter Verlust des Geruchssinns, bisher soweit alles stabil). Schnelltest und folgender PCR: Positiv. Der arme K. sitzt also erneut isoliert in seinem Zimmer. Rest der Familie negativ (lt. Schnelltest). (2/x)
Der Arzt nimmt an, dass K.s Virenlast nie weg war. Kann sein, denn nach der ersten Quarantäne gab es für ihn ja keinen Test, weil angeblich nach zwei Wochen alles ok ist. Aber manchmal eben vielleicht nicht. (3/x)
Was war bei der ersten, recht erfolgreich gemeisterten Welle anders? Schulen waren zu, Shopping minimiert, Zugangsbeschränkungen in Supermärkten. (1/13)
Ich war heute in zwei Supermärkten. Mit Ausnahme der Masken ist da nichts anders als vor Corona. Kein ausreichendes Desinfektionszeug, Menschen dicht an dicht. Malls haben geöffnet (WTFF?) und es wird sogar über verkaufsoffene Sonntage diskutiert. Umsatz über alles. (2/13)
Infektionszahlen können so gar nicht zurückgehen. Daher: Macht die Läden für ein paar Wochen dicht und kompensiert die Betreiber und Angestellten bis zu einer bestimmten Größe. Grundversorgung unter strengen Auflagen. (3/13)