1/6 Wenn ich ihn richtig verstehe, hat @c_drosten irgendwann im Herbst beschlossen, es sei ein Fehler gewesen, in der öffentlichen Arena für seine Wissenschaftlichen Erkenntnisse zu kämpfen, beschloss, sich von dort zurückzuziehen, und riet KollegInnen privat Ähnliches.
2/6 Der Entscheidung muss unter anderem zwangsläufig auch jene Annahme zugrunde gelegen haben, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch ohne aktiver „Vermarktung“ ihren Weg zu der Bevölkerung und den Entscheidungsträgern finden würden.
3/6 Diese Annahme sollte in einer freien, demokratischen, vermeintlich aufgeklärten, insgesamt doch funktionierenden Gesellschaft, bei einer so wichtigen Angelegenheit, eigentlich keine besonders wilde sein.
4/6 Die Sache ist aber - sie hat sich trotzdem als unwahr herausgestellt.
Wie es aussieht, dringen die wissenschaftlichen Ergebnisse nicht oder sehr selektiv zur Bevölkerung durch, und das ist eben teilweise den Rückzügen vieler seriösen und ehrlichen Experten zu verdanken,
5/6 zumal somit das Feld weitgehend den Schwindlern, Egomanen und Propagandisten überlassen wurde.
Die Konklusion ist jedoch nicht, dass Drosten & Co. eine Schuld an dieser Entwicklung tragen.
6/6 Die Schuld liegt bei der zynischer Politik, die in der Wissenschaft eine Bedrohung für ihren Handlungsspielraum sieht, und der Presse, die ihre gesellschaftliche Aufgabe aufgegeben hat.
Nichtsdestotrotz; dieser Rückzug, so nachvollziehbar er war, hatte einen Preis.
Ende.
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Mit:
S. Kurz, männlicher Bundeskanzler
W. Schäuble, CDU
D. Brockmann, Epidemiologe
D. Tekkal, Autorin
S. Anderl, FAZ
G. Steingart (er wird "Media Pioneer" genannt - das ist clever)
Also, die Vertreter
- altpreußischer Ordnungspolitik (und Charme!)
- des neurechten Playboy-Populismus
- des von gedanklichen Inhalten befreiten, zu Manieren und Reflexen reduzierten Überbleibsel des konservativen Journalismus, und
- der whacky-Publizistik
Meinen Talkshow-Erfahrungen der letzten Wochen zufolge bedeutet "Hart aber Fair", dass man ggf. die Augenbrauen leicht zusammenzieht, wenn ein Gast absoluten Mist erzählt, aber es um Gottes Willen ja nicht zur Sprache bringt.
1/ Ich hätte zehn recht grundlegende Fragen an deutsche PolitikerInnen, und würde mich freuen, wenn sie sie überall, wo sich eine Möglichkeit ergibt, gestellt würden.
1/4 Offenbar sind wir fast die einzigen in den jeweiligen Klassen, die die Kinder nun zu Hause lassen wollen.
Frage meine Frau - wesentlich besser integriert in die lokalen Eltern-networks - wieso eigentlich.
Antwort: sie glauben der Politik / Medien, Schulen seien sicher.
2/4 Und man kann es ihnen nicht übel nehmen - verlässt man sich nur auf Politik und Massenmedien, dann hört man wirklich nichts anderes - als wären Kinder irgendwie ausgenommen vom Infektionsgeschehen.
Die Studien, die das Gegenteil belegen, werden i.d.R. verschwiegen.
3/4 Ich halte fest: die tendenziöse Berichterstattung in den Medien, in Kombination mit der hochgradig manipulativen Kommunikation der pol. Akteure über Schulen & Kinder, haben die deutsche Öffentlichkeit zeitweise in eine Richtung getrieben, die man eher aus Osteuropa kennt.
#MarkusLanz
Heute:
- Trittin
- Dorn (Philosophin - sie ist heute wohl für den Covid-Idiotismus zuständing)
- Weimer (Journalist und Verleger)
- Grieß (Russland-Experte)
Das verspricht ja wieder... interessant zu werden.
Ich muss feststellen, Lanz scheint ein Faible für PhilosophInnen zu haben, die... wie soll ich das sagen... in einem Blindtest nicht viele als solche identifizieren würden.
Vor kurzem "Wandelnde Bild-Lektüre"-Flaßpöhler, heute Thea Dorn.