Das war Ende März der Start in meine ersten freien 2 Wochen seit Weihnachten. Inzwischen geht es mir deutlich besser, aber es ist wirklich niemandem zu wünschen. Image
Trotz des vergleichsweise milden Verlaufs hatte ich gerade zu Beginn jeden Tag neue Symptome und das Gefühl von Erschöpfung und völliger Hilflosigkeit.
Und das trotz aller Vorsicht. Wir haben das mit der #Eigenverantwortung ernst genommen: Wir waren die, die sich rechtfertigen mussten, warum sie keinen Besuch wollen. Die in den letzten Wochen nicht mal einkaufen waren (Lieferdienste stellen die Waren vor die Tür).
Die Paket- oder Pizzabot*innen nur mit Maske empfangen haben. Die absichtlich nur in Randzeiten und mit viel Abstand zu anderen Personen draußen joggen waren. Nicht beim Haareschneiden oder überhaupt zwischen Menschen. Ewig Familien und Freund*innen nicht gesehen.
Über ein Jahr extrem vorsichtig gelebt. Und selbst das war offenbar nicht vorsichtig genug. Passt auf Euch auf. Es stecken sich nicht nur die Unvorsichtigen an.
Inzwischen wird von einer Infektion durch eine Aerosolwolke im Treppenhaus ausgegangen, ohne dass wir unmittelbar jemandem begegnet sind. Es könne vor allem bei B.1.1.7 eine Frage von Sekunden sein, sagt das Gesundheitsamt. Trotz Maske.
Die Corona-App hat auf meinem Diensthandy angeschlagen, das ich seit Wochen nicht von meinem Schreibtisch wegbewegt habe. Auch das spricht dafür, dass sich infizierte Personen in der Nähe aufgehalten haben.
Kontakt mit einer virenbefallenen Oberfläche wäre natürlich auch denkbar, aber wir haben da eigentlich immer sehr gut aufgepasst und würden das eher ausschließen. Letztlich bleibt die Infektionsquelle aber unklar.
Und dass man sich auf Schnelltests nicht allein verlassen darf, ist ja schon bekannt.
Als ich mich morgens getestet hatte, zeigte der Schnelltest negativ an, abends hatte ich Symptome. Hätte ich später an dem Tag Leute getroffen, wären die jetzt womöglich alle infiziert.
Am Ende noch mal ein großes Danke an alle, die sich um uns bemüht haben. Dem Gesundheitsamt und vor allem dem besten Hausarzt, der oft angerufen hat. Allen, die Versorgung angeboten haben. Danke auch einfach für die Nachfragen und das Anteilnehmen. ❤️
Es ist alles schon recht bürokratisch. So habe ich mich ausführlich mit Quarantäneanordnung und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung beschäftigt, wonach mir eigentlich gerade nicht der Kopf steht.
Letzte Bitte: Schickt den Infizierten auch ein bisschen Flausch in die Timeline. Wenn man immer nur von Todeszahlen und kritischen Intensivbetten liest, triggert das sehr. Man macht sich als Infizierte*r schon genug Sorgen darüber, ob und wie man das alles übersteht. Danke.

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26 Jan
Neulich bin ich in einem Vortrag gefragt worden, ab wann ich sagen würde, dass die Digitalisierung an Hochschulen abgeschlossen ist und wann wir wieder zum regulären Hochschulbetrieb zurückkehren können.
1. Nie. Digitalisierung ist ja nicht nur was Technisches, es ist ja auch eine Haltungsfrage. Und ab wann ist man fertig? Wenn die Infrastruktur da ist? Wenn alle Studierenden Zugriff auf eine Plattform haben? Wenn die Verwaltung digital arbeitet? Nein, das ist ein Prozess.
Und dabei geht es um die Verbesserung der Lehre. Um das Lösen von Bildungsproblemen. Um das Schaffen von Zugängen. Es geht nie darum, einfach nur alles digital zu machen.
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