Thread by @tante

Ich bin auf dem Land großgeworden. Menschen das als Lösung für hohe Mieten in Städten vorzuschlagen grenzt an Gewalt.

Wers mag, kanns ja machen. Aber Städte als Technologie sind halt, wo Menschen ihr Zeug haben. Infrastruktur, Kultur, etc.

Klar kann man ebenso wie die Servicekräfte auch Menschen, die from home arbeiten können aufs Land schicken, aber was für ein Gesellschaftsverständnis is das?

Ich schäle mich immer noch durch Traumata, die das Landleben erzeugt hat, aber klar: Lass uns die Städte, wo man auch ein Krankenhaus findet oder mal ein Konzert sehen kann nur noch Leuten zugängig machen, die reich sind. Ja ups, will der Markt so.

Sollen die überbezahlten Tech-Dudes sich doch auf dem Land was kaufen und mit dem Tesla zur Arbeit fahren.

Dann drängt man die Leute mit weniger üppigen Gehältern weit raus, wo es keinen ÖPNV gibt und shamed sie dann, weil sie ein altes Auto fahren und die Umwelt kaputt machen. #Liberalismus

Wohnen in Städten hat ja nicht nur Convenience Gründe: Willst dass deine Kinder ein breites Schulangebot mit unterschiedlichen Schwerpunkten haben? Dann zieh besser nicht aufs Land.

Eine Stadt, in der die Menschen, die sie am Laufen halten (Infrastrukturarbeitende wie Ver- und Entsorgung, Gesundheit, Verkehr etc.) nicht mehr leben können, hat vollständig versagt.

Auch Zeit ist ein krasser Faktor: Wenn man auf dem Land lebt, ist alles, was nicht online (Internet auf dem Land, lol) geht, extrem zeitaufwändig, weil man erst mal irgendwo hinfahren muss. Jeden Tag zwei Stunde pendeln summiert sich krass auf.