Ein paar Kommentare zu den Entscheidungen und Tips für individuelle Risiko-Minimierung, die ich selber versuche zu befolgen.
Hintergrund: Wir sind im exponentiellen Wachstum auf relativ hohem Niveau. Die Öffnungen werden dieses Wachstum noch beschleunigen. #captainobvious 1/
Ohne Gegenmassnahmen müssen wir mit einem raschen Anstieg der Fallzahlen rechnen. Wir können versuchen, das ein bisschen zu bremsen, mit den bekannten Massnahmen (Testen, Tracen, wenige Kontakte, etc.) und jetzt auch Impfen. 2/
Ich wünschte mir, wir hätten tiefere Zahlen. Es sprechen verschiedene Gründe dafür, die auch die Taskforce immer wieder klar aufzeigt.
Aber mein Alltag ist, was er ist, egal was ich mir wünsche. Also muss ich überlegen, wie ich persönlich das Risiko minimieren kann. 3/
Wir wissen seit einiger Zeit viele Dinge, die nicht von Anfang so klar waren. Für mich heutzutage am wichtigsten: die Aerosol Übertragung. Daraus lassen sich klare Verhalten ableiten, die das Risiko einer Übertragung vermindern. 4/
Erstens: Innenräume sind sehr, sehr viel problematischer als draussen. Übertragungen draussen sind seltener, superspreading events eigentlich unmöglich. Wann immer ich mich mit anderen treffe, versuche ich das, draussen zu machen. 5/
Zweitens: Masken. Sie funktionieren. Hygienemasken sind gut, vor allem da, wo alle anderen auch Masken tragen. Falls es sicherer sein muss: FFP2 Masken. 6/
Drittens: Testen. Die Selbsttests zu Hause sind OK, aber haben eine wichtige Limite: sie funktionieren am besten, wenn man Symptome hat. Und auch dann ist ein negatives Resultat immer noch mit Vorsicht zu geniessen. Deshalb: falls +, isolieren, falls -, vorsichtig bleiben. 7/
Viertens: SwissCovid app runterladen. Kostet nix. Macht nicht weh. Bei Alarm kann man selber entscheiden, wie man handeln will (am besten Hotline anrufen und weiteres Vorgehen besprechen). 8/
Fünftens: Kontakte vermeiden wo es geht. Klar, das ist ja gerade das Mühsame. Aber mit der Aussicht auf eine baldige Impfung versuche ich es trotzdem. Und wenn doch Kontakt, dann möglichst mit Punkten oben. 9/
Und klar: Impfen, sobald möglich. Für mich keine Frage, ich mache das, sobald ich die Chance dazu erhalte. 10/
Das sind meine persönlichen Massnahmen, die aber auch wissenschaftlich gut begründet sind. Und dazu versuche ich, ans bessere Morgen zu denken. Bewegung und gesunde Ernährung. Dankbarkeit. Verständnis. Humor. Musik. Bücher. Netflix. CH++.
Zum Wort "Präventionsparadox" gibt es im deutschsprachigen Raum ein grosses Missverständnis.
Dass man durch Prävention ein schlechtes Resultat verhindert, ist überhaupt kein Paradox. Im Gegenteil, es ist genau das, was man erwartet!
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Ob die Prävention durch gezielte Massnahmen oder durch eigene Änderung des Verhaltens erreicht wird, spielt keine Rolle: es findet eine Anpassung statt, und das schlechte Resultat trifft danach nicht ein. Daran ist nichts widersprüchlich, also nichts paradox.
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Das originale Präventionsparadox wurde von Geoffrey Rose definiert, zuerst in diesem Artikel vor vierzig Jahren: