.@aiko_wagner und ich haben mit famoser Unterstützung von @nekton0 Anfang d Jahres eine experimentelle Studie zur Frage der Kanzlerkandidat*innenfrage 2021 gemacht. Rund 3.000 Menschen haben an unserer nicht repräsentativen, experimentellen Studie mitgemacht - THREAD-ALERT (1/x)
Uns haben weniger exakte Randverteilungen (Markus Söder wollen X Prozent, Armin Laschet Y) interessiert, sondern Mechanismen und Zusammenhänge. Zunächst haben wir versucht, die Menschen in ein bestimmtes Wahlkampf-Setting zu beamen, indem wir zB folgendes zeigten (2/x)
(2b/x)
Es gab Scholz-Laschet, Scholz-Söder, Habeck-Laschet, Habeck-Söder, Baerbock-Laschet, Baerbock-Söder, Scholz-Laschet-Habeck (s.o.), Scholz-Söder-Habeck, Scholz-Laschet-Baerbock (s.o.), Scholz-Söder-Baerbock und eine Kontrollgruppe. (3/x)
Außerdem anfangs noch Merz-Kombos, aber dann kam der Parteitag u Merz war damit raus. Jede/r Teilnehmer*in sah genau eine Bedingung und sollte danach Fragen zu den gezeigten Personen, aber auch zu Parteien und Koalitionen beantworten (4/x)
Wir wollten eine bestimmte Konstellation primen. Priming soll Dinge – also eine bestimmte Kandidat*innenkonstellation – mental zugänglich(er) machen. Bei allen weiteren Fragen – etwa der Sonntagsfrage – tauchten die Konstellationen nicht mehr explizit auf. (5/x)
Erst einmal finden wir schon im Januar in unserer NICHT REPRÄSENTATIVEN Studie, dass Söder als deutlich führungsstärker als Laschet wahrgenommen wird, auch als kompetenter, aber auch als unsympathischer. Ein Image ist also durchaus etwas komplexes. (6/x)
Bei den Grünen gilt übrigens Baerbock als führungsstärker im Vergleich zu Habeck. Habeck dagegen wirkt etwas sympathischer als Baerbock, allerdings nur, wenn der direkte und einzige Kontrahent Soeder ist, nicht Laschet. Complicated – die Mischung machts. (7/x)
Das spannendste Duell wäre Soeder gegen Baerbock. In dieser 2er Kombi wäre die Unterstützung für eine grüne Kanzler*in am höchsten. Gegen Soeder kann man wohl gut mobilisieren. Zugleicht sinkt die AfD bei dieser Kombi signifikant. Übrigens nicht bei Kombi Soeder-Habeck. (8/x)
Aber was das auch bedeutet – viel wird davon abhängen, wie sich die Wettbewerbssituation entfaltet. Wird es als Dreikampf um die Nachfolge Merkel dargestellt? Oder als Zweikampf? Und falls Zweikampf: Zwischen Union und Grünen? Union und SPD? (9/x)
Ebenso wenig, wie es offenkundig klare Regeln zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten der Union gibt, gibt es auch dafür Regeln. Das sind Kämpfe um die Deutungshoheit (aka „Narrative“). Aber sie sind wichtig. (10/x)
Übrigens muss man sagen: Die Stimmenanteile der Parteien reagieren ein wenig auf die gezeigten Primes, aber keineswegs dramatisch. Am Ende werden eben doch Parteien gewählt u Personen sind ein (wichtiges) Mosaikstein im Gesamtbild einer Partei, aber eben nicht alles. (11/x)
More to come – danke übrigens an alle, die damals mitgemacht haben! Die versprochenen Gutscheine haben wir natürlich verlost und die Gewinner*innen informiert. Aber auch hier gilt: More to come! (12/x)
Und es war natürlich @Aiko__Wagner .... (13/13) - ich setze hier voll auf einen Recency-Effekt.
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Also in Gangelt wurden 1000 (an einigen Stellen heißt es "mehr als 1000") Leute untersucht, dies aus 400 Haushalten. Ausgewertet wurden bisher (zufällige Auswahl?) 509 Personen. Lassen wir mal die Haushaltsthematik außen vor für den Moment.
Bei 15% der Untersuchten gab oder gibt es eine Infektion. Das ist wohl der Punktschätzer für Personen, also wohl 0,15*509=76 Infizierte.
(Da es keine ganz unwichtige Frage, sondern eine von Leben und Tod ist, sollten wir für ein Konfidenzintervall vllt α=0.01 setzen, das Konfidenzintervall liegt bei 509 Befragten zw 11 u 19%).
Quelle: Amos Tversky and Daniel Kahneman,
The Journal of Business, Vol. 59, No. 4, Part 2: The Behavioral Foundations of Economic Theory (Oct., 1986), pp. S251-S278
Es ist eine experimentelle Studie mit zwei strukturgleichen Gruppen. Beide Gruppen werden vor ein Entscheidungsproblem gestellt, das sich im Kontext eines unbekannten „Asian Disease“ (ja, das stimmt tatsächlich...) stellt.