#moralischverletzt gab es schon lange vor der Pandemie:
- die schwerbetroffene aphasische alte Dame auf den Flur legen, weil ihre OPS erfüllt ist und das Bett gebraucht wird
- die 94-jährige reanimieren, weil es so gewollt ist
- den dementen Herrn zum Sterben ins Bad legen
- dem unruhige Pat., der sich ständig die Magensonde zieht, die Hände fixieren
- das traumatisierte Unfallopfer, deren Mann beim Unfall gestorben ist, ins Vierbettzimmer legen müssen, weil der Premiumpat. das Einzelzimmer beansprucht
- die Frau in der 24. SSW, bei der das konfessionelle KH zwar gerne die Pränatal-Diagnostik macht, aber resultierende Konsequenzen ablehnt, aufnehmen, nach med. Einleitung entbinden lassen und die letzten Atemzüge des Kindes in einer Nierenschale im Fäkalienraum begleiten.
Und das sind nur einige wenige Auszüge aus 20 Jahren in einem System, in dem sich Werte in Zahlen bemessen, Patienten zur Ware werden und Leistungserbringer auf Humankapital reduziert werden.
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Frau Giffey verteidigt gerade auf dem Kongress Pflege den Vorschlag, Azubis zur Unterstützung einzusetzen, schließlich haben man ja eine besondere Notsituation.
Diese Situation haben wir aber nach meinem Kenntnisstand nicht erst seit gestern...
Und in der Pflege ganz sicher nicht erst seit der Pandemie.
Und wenn die Ministerin den Vorschlag trotz des Widerspruchs der Verbände erneuert: ist das dann Unwissen oder Un-Wollen?
Jetzt @jensspahn: spricht über Gleichberechtigung für die Pflege. Klingt erstmal gut, bezieht das aber dann nur auf die Anbindung in die TI.
Im weiteren lobt er die 30.000 Hilfsstellen in der Langzeitpflege und die kommende Pflegereform als große Schritte - also nix neues.