Thread by @stephanpalagan

Ich möchte mal sehen, wie die „Israelkritiker“ reagieren, wenn Deutschland permanent mit polnischen Kurzstreckenraketen beschossen würde. Wenn die deutsche Zivilbevölkerung gefährdet wäre. Wenn die Flucht in einen Luftschutzbunker zur Regelübung für deutsche Kinder gehörte.

Wenn damals im direkten Anschluss an die Gründung der Bundesrepublik Deutschland Dänemark, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Österreich, Tschechien und Polen noch in derselben Nacht den Krieg erklärt hätten.

Dann würden dieselben Israelexperten, die hier ständig von „Gewaltspirale“ reden, vor „Eskalation“ warnen, die militärische Gegenwehr Israels kritisieren und die oft genug Israel als Staat diffamieren, ganz schnell ihre guten Manieren vergessen. Das ist aber sowas von sicher.

Und nein, das bedeutet übrigens nicht, dass sich die israelische Regierung in diesem Konflikt mit Ruhm bekleckert hätte. Das bedeutet nicht, dass es keine Opfer auf palästinensischer Seite gäbe. Die Situation in Gaza und auch im Westjordanland ist teilweise verheerend.

Aber mit der Terrororganisation Hamas, die das Existenzrecht Israels nicht anerkennt, antisemitische Erzählungen propagiert und die Tötung von Jüdinnen und Juden legitimiert, gibt es keinen Gesprächspartner, mit dem über Frieden zu diskutieren wäre.

Ich frage mich, was an alledem so schwer zu verstehen ist. Und nein, „Israelkritik“ ist nicht verboten. Solange unter diesem Deckmantel aber ständig und wiederkehrend antisemitische Stereotype verbreitet werden, kann ich jeden Menschen verstehen, der diesen Schwachsinn ablehnt.

Dabei gäbe es genug zu kritisieren. Es gäbe genug zu berichten. Über den korrupten Benjamin Netanjahu beispielsweise, der sich am Elend der Menschen bereichert, die Pressefreiheit bedroht und und kritische Journalisten ins Gefängnis stecken will.

juedische-allgemeine.de/israel/drohung…

Aber darum geht es ja nicht. Darum geht es den Wenigsten. Oft genug geht es um Fundamentalkritik. Und aus welchen Motiven diese gerade im Hinblick auf die Sicherheitsbelange Israels geäußert wird, kann sich jede und jeder selbst ausmalen.

Es sollte selbstverständlich sein, aber hier noch einmal in aller Deutlichkeit: Wer das Existenzrecht Israels in Frage stellt, hat sich aus jeglichem Diskurs verabschiedet.