Thread by @I9NBuende

Wer nicht n der Lage ist, die Hamas als eine Kraft der Regression zu verurteilen, ist
1. nicht emanzipatorisch
und kommt
2. in jeder Kritik israelischer Regierungspolitik nicht über - strukturell antisemitische - Projektion hinaus.
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Ja, wir kennen Eure Texte, Bax, Brauns und Konsorten. Wir haben Eure Strategie eines strategischen Bündnisses mit dem religiösen Fanatismus gelesen. Ihr steht auf der anderen Seite, die Barrikade steht zwischen Euch und uns.
2/n

Wir haben falsche Kompromisse geschlossen. Ein Fehler. Wenn wieder Synagogen in D. angegriffen werden, wenn auf Demonstrationen Jüd*innen beschimpft werden, wenn das Tragen eines מגן דוד nicht gefahrlos möglich ist,
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steht Ihr entweder gegen Antisemitismus auf oder auf der falschen Seite. Wo wart Ihr, als Jezid*innen von den gleichen Ideolog*innen massakriert wurden, die jetzt möglichst viele Jüd*innen ermorden wollen?
4/n

Wo ist Eure Solidarität mit der Polisario? Wie erklärt Ihr, gerade gemeinsame Sache mit Erdogan, den grauen Wölfen, mit Bozkurt-Faschisten zu machen?
5/n

Eure Unterstellung, wir und alle, die Israel als - aktuell letzte - notwendige Zuflucht für alle von Antisemitismus Betroffene für unentbehrlich halten, seien unbedingte Fans jeglicher israelischer Politik, ist nichts weiter als eine Projektion
6/n

Eurer unfassbar unkritischen Haltung gegenüber noch jeder reaktionären Haltung von Hamas, islamischem Djihad und auch der Fatah. Euer Antikapitalismus verengt sich auf die genozidale Hoffnung, die Vernichtung Israels stünde auf der realpolitischen Tagesordnung.
7/n

Für die Abschaffung des Kapitalismus anderswo - ja, da sind wir uns wohl einig - reicht es halt nicht. Dass diese Vorstellung aber gerade nicht in einem antikonialistischen Utopia, sondern in einer weiteren ethnischen „Säuberung“ von jüdischem Leben enden würde,
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diese Erkenntnis lässt Eure Fixierung auf die ersehnte Niederlage eines - no matter what, at all costs - kapitalistischen Staates nicht zu. Uns ist nicht entgangen, dass es bei #noG20 insbesondere Kritik an der Teilnahme Südafrikas gegeben hat. Eines Staates, für
9/n

dessen aktuelle Verfasstheit einige von uns noch auf Demos waren, die zusammengeknüppelt wurden. Hängt Ihr wirklich noch der Illusion nach, postkoloniale Staaten wären ein Hort der Emanzipation? Habt Ihr auch nur ein theoretisches oder empirisches Argument dafür,
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dass postkoloniale Staaten Anderes hervorbringen, als im besten Fall bürgerliche Klassengesellschaften, im anderen Fall eher frühkapitalistische Oligarchien? Habt Ihr irgendein Argument dafür, dass ausgerechnet die Hamas (what the heck!) davon eine Ausnahme bilden
11/n

sollte? Habt Ihr eigentlich mal selbst gelesen, was Euer Lenin über den Klassencharakter postkolonialer Gesellschaften geschrieben hat (Spoiler: wir haben’s gelesen und Sozialismus kommt nicht dabei raus)?
12/n

Habt Ihr auch nur den blassesten Schimmer vom Klassencharakter der Hamas? Protipp: „Katar Hamas Vermögen“ sind super Suchbegriffe.
13/n

Ja, wir sind wütend. Auch in unserem Umfeld wird eine unfassbare Verharmlosung des #Antisemitismus der Hamas betrieben. Dagegen stehen wir. Immer.
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Epilog: wir wissen, dass uns dieser Thread als unkritische Parteinahme für die israelische Regierungspolitik ausgelegt werden wird. Das ist selbstverständlich Unsinn. An jedem bürgerlich-kapitalistischen Staat, zumal mit einem hohen Grad an Militarisierung, gibt
E1/2

es reichlich linke Kritik. Wo diese allerdings in der Vorstellung eines Staates mündet, in dem auch die letuten Jüd*innen bestenfalls marginalisiert, schlimmstenfalls massakriert werden, wissen wir, wo wir stehen.
E2/2
#GegenJedenAntisemitismus

letuten = letzten