Für alle, die das nicht so mitbekommen haben. Gestern Abend wurde im Bundestag gegen das #Selbstbestimmungsgesetz gestimmt. Bei den Anträgen der Grünen und FDP (die verschieden waren) ging es darum, die gängige Praxis der Begutachtung abzuschaffen. Für eine Namens- und
Personenstandsänderung müssen bis heute, und durch die Ablehnung der Anträge, bis auf weiteres zwei verschiedene Psychologen ein Gutachten erstellen. Diese beiden Gutachten werden dann in einem Verfahren vom Amtsgericht bestätigt. Dieser Prozedur sind transidente Menschen
hilflose ausgeliefert. Oft geschieht Missbrauch, und es sollen intimste und persönliche Erfahrungen preisgegeben werden. Darüber hinaus müssen die Antragsteller sämtliche Kosten selbst tragen. Die können je nach Amtsgericht/Psychologe mehr als 2000 Euros betragen. Beide Anträge
zielten darauf ab, die Namens- und Personenstandsänderung zu einem reinen Verwaltungsakt zu machen. Als Beispiel, ich reiche ein Schreiben bei der Stadt- oder Kreisverwaltung ein, und bitte um diese Änderung. Die Verwaltung nimmt das zur Kenntnis, und bestätigt die Änderung.
Dadurch wären die Rechte von transidenten Menschen gestärkt worden. Das TSG, wie es weiterbesteht, ist vom Obersten Gerichtshof schon vor Jahren als verfassungswidrig erklärt worden. Trotzdem hat es die GroKo nicht geschafft, dieses Gesetz zu ändern. Gestern war ein weiterer
Tiefschlag gegen eine seit Jahrzehnten diskriminierte Minderheit, der sehr schmerzlich ist. Ein Tiefschlag, der sehr unfair und gemein ist. Ein Tiefschlag, der mich sehr traurig und sehr wütend macht! Ich kann nur hoffen, dass die Wahl im September alles ändert! #TSGabschaffen
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Ich erzähle euch mal meine Geschichte zur Namens- und Personenstandsänderung (VäPä). Ich hatte Anfang 2014, als ich in Ecuador lebte, mein Coming Out. Im April 2014 ging ich regelmäßig, ein Mal die Woche zu einem Psychologen. Schnell kam bei mir die Idee einer VäPä auf.
Wenn man im Ausland lebt, ist das Amtsgericht Schöneberg in Berlin für solche Anträge zuständig. Dort bekam ich sämtliche Info, was ich zu machen hatte. Bei meiner nächsten Sitzung sprach ich meinen Therapeuten darauf an. Er gab mir die Telefonnummer eines anderen Therapeuten.
Um das deutlich zu machen, natürlich lief alles auf Spanisch ab. Ebenfalls will ich euch vor Augen führen, dass ich damals noch nicht als Frau lebte, und im Mai 2014 erstmals mit der gegengeschlechtlichen Hormontherapie begann. Das führte zu einem absurden Theater. Wenn ich