Als Ökonomin bin ich erstaunt und besorgt, dass die CO2 Gesetz Abstimmung so knapp ist und auf der Kippe steht. Aus ökonomischer Perspektive ist ein solches Gesetz dringend
Hier ein kurzer Thread dazu, warum die Grossmehrheit der ÖkonomInnen CO2 Steuern & Massnahmen befürwortet:
Tausende ÖkonomInnen inkl 28 Wirtschaftsnobelpreisträger haben ein Statement unterschrieben, das unverzügliches Handeln gegen Klimawandel fordert: econstatement.org
Warum die grosse Befürwortung? 1) Klimawandel wird zu grossen wirtschaftlichen Schäden führen. Ihn zu bremsen ist eine enorm rentable Investition
2) Das Verursacherprinzip ist ein Grundprinzip der Ökonomie. Wenn Verursacher nicht für Kosten aufkommen, spielt der Markt nicht
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Das schöne am Verursacher Prinzip ist: wer weniger Schaden verursacht, gewinnt dabei!
Beim CO2 Gesetz werden z.B. Leute wie ich, die viel fliegen (beruflich vor Corona ca. 1-2 Mal pro Monat) draufzahlen, und Leute, die weniger fliegen, erhalten netto Geld zurück.
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Die Wirtschaftsforschung zeigt klar, dass solche Lenkungsabgaben zu Innovation & Verhaltensänderungen führen.
Innovation in CO2-sparende Technologien, die dadurch mehr nachgefragt werden. Verhaltensänderungen wie z.B. mehr internationale Meetings per Zoom statt hinfliegen.
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Warum lohnt sich das so sehr? Weil wir dadurch grosse wirtschaftliche Schäden durch Klimawandel abwenden können.
Der Klimawandel ist schädlich für die Landwirtschaft, den Tourismus, Infrastruktur, etc. Er wir zu mehr forcierter Migration führen und zu mehr Volatilität.
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Der internationale Währungsfonds IWF schätzt, dass der Klimawandel vor allem in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zu grossen wirtschaftlichen Einbussen führen wird.
Und dass aktuelle Massnahmen zur Abschwächung des Klimawandels viel dazu beitragen können, dies zu verhindern
Die Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds IWF (einer sonst eher konservativen internationalen Organisation) decken sich stark mit dem Schweizer CO2 Gesetz:
1) Subventionen für erneuerbare Produktion 2) CO2 Abgaben 3) Rückzahlungen an die Bevölkerung
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In Kürze ist die Problematik also nicht "Klimaschutz oder Wirtschaftsschutz" sondern "Klimaschutz als Wirtschaftsschutz". Es geht um die Wirtschaft der nächsten Jahrzehnte.
Vorsorgen ist ja eigentlich ein Schweizer Prinzip. Daher bin ich erstaunt über den Widerstand dagegen
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Es geht nicht darum, die Wirtschaft zu bremsen, sondern sie noch weiter vom CO2 Ausstoss zu entkoppeln. Bereits jetzt sinkt der CO2 Ausstoss pro Franken, den wir erwirtschaften (siehe Grafik).
Dieser Prozess muss sich nun beschleunigen, um den Klimawandel einzudämmen.
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Das CO2 Gesetz ist ein wichtiger Schritt, dies zu erreichen. Es verhindert wirtschaftliche Schäden durch Klimawandel und stärkt das Verursacherprinzip. Deshalb befürwortet die Grossmehrheit der ÖkonomInnen solche Massnahmen.
Daher meine grosse Bitte: Stimmt heute noch ab!
/end
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A colleague encouraged me to share the new slides about Covid from my Global Policy Analysis class here on Twitter, since last year's version seemed to be useful for some.
If anyone would like a copy to use or adapt them for your class, just send me an email!
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We started the class with some overall trends and figures on confirmed cases, testing and confirmed deaths across countries and regions.
It's difficult to compare Corona measures across space, but the Oxford Coronavirus Government Response tracker has created an index to classify the stringency across a range of measures.
Many are not aware that Switzerland has been less stringent than most peer countries.
This work builds on a previous and ongoing collaboration with the Ecuadorian tax authority, which made it possible to use very detailed anonymized administrative tax data to study in deeper ways how trade affects income inequality.
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We combine firm-to-firm transaction data from the value added tax (VAT), firm-employee matched data from social security taxes, owner-firm matched data from firm registries, and firm-level import and export transaction records from customs.
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Zusammenfassung meiner Präsentation in der Kommissionen für Wirtschaft und Abgaben (WAK) des Schweizer Parlaments zum Thema "Wirtschaftliche Folgen von Covid-19":
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1) Für den Schutz der Wirtschaft ist die Eindämmung der Pandemie zentral.
Es ist nicht Covid-Prävention oder Schutz der Wirtschaft - sondern Covid Prävention für den Schutz der Wirtschaft.
Das schlimmste für die Wirtschaft ist die lähmende Wirkung einer starken Epidemie.
Bei der Wahl spezifischer Massnahmen kann es jedoch Trade-Offs geben.
Today I added a few slides about Covid-19 to the beginning of the "Global Policy Analysis" class, before delving into the regular material. Students expressed appreciation that we took time to do that. @adinarom encouraged me to share it here in case it's useful for others.
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We first took an anonymous vote, so that I could get a sense of where students were at regarding the topic:
It turned out the majority response was 2), with the smallest response going to 1).
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We then started by looking at recent numbers of confirmed cases & how they have evolved in a steep increasing slope in most countries.
Looking at absolute numbers, Switzerland doesn't look so high. But we are a small country. In per capita terms, we are actually the 2nd highest:
Great to see that trade and development is becoming a "thing" again in academic econ. It used to be a big topic, then for a while trade econs and development econs lost some interest in each others' work. Great to see them coming together again more, e.g. at this conference.
For Asian "growth miracle" countries, industrialization-led structural change was a key mechanism. But such rapid and sustained industrialization may not be available anymore in today's environment.