Lieber @L_Schoepfer , interessanter Text, aber Sie gehen von falschen Grundannahmen aus. Dass das #CO2Gesetz «Askese» verordnen würde, war die Behauptung seiner Gegner*innen. (1/6)
Sie nennen «Wirtschafts- und Wachstumsskepsis» in einem Zug mit dem Ruf nach Askese. Für Max Weber, den Sie auch zitieren, war Askese gerade die Grundlage des Wirtschaftswachstums (er verwendet das Wort sehr häufig): (2/6)
Nur, indem wir heute asketisch leben, können wir Gewinne investieren, um morgen noch mehr zu haben. Wenn Wirtschaftswachstum also die Kernursache der Umweltzerstörung ist, brauchen wir *weniger* Askese und mehr Lebensfreude in der Gegenwart. (3/6)
Ich stelle mir eine klimaverträgliche Welt definitiv lebensfreudiger vor: Meine persönliche erzwungene Askese ist der Verzicht auf die Straßen als öffentl. Lebensraum, weil die Autos sie besetzen. (4/6)
Als «Niedertrampeln, Drängeln, Ellbögeln und Sich-auf-die-Hacken-Treten» beschrieb John Stuart Mill die wachstumsfixierte Gesellschaft. Weniger davon wäre genau nicht asketisch. (5/6)
Schließl.: Die Warnungen d. Klimabewegten würden «schriller». Nein: Gerade im Abstimmungskampf waren sie extrem un-schrill. Was geschieht: Die wissenschaftl. Erkenntnisse werden immer bedrohlicher. Sie werden aber kaum gehört. Sie werden eben gerade nicht schrill verkündet. (6/6)
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Nach Lektüre des Klimapapiers der @FDP_Liberalenfdp.ch/fileadmin/user…: Will niemandem unterstellen. Aber ein paar Missverständnisse gibt es zu klären (1/12):
Z. 3-4: Klima und Artenschwund "eine bedeutende Herausforderung": wenn man @IPCC_CH#SR15 oder @IPBES#GlobalAssessment gelesen hat, kann man das nur als verharmlosend bezeichnen. (2/12)
Z 35: THG-Emissionen müssen "bis zweite Jahrhunderthälfte auf netto null". Seit @IPCC_CH#SR15 wissen wir: um Ziele des #ParisAgreement zu erreichen spätestens 2050, und reiche Länder müssen nach PA wie nach UNFCCC vorangehen. (3/12)