#CoronaInfo – Der Impfstoffhersteller Novavax aus den USA hat eine Übersicht der Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit seines Impfstoffes NVX-CoV2373 veröffentlicht. Wie sehen diese aus, und was ist besonders an diesem Impfstoff? … (1/9)
Die Effizienz ist mit ungefähr 90% vergleichbar mit den RNA-Impfstoffen, zudem wirkt der Impfstoff auch gegen die aktuellen Virusvarianten. Gespritzt wird zweimal im Abstand von drei Wochen, und auch sehr gut: der Impfstoff kann im Kühlschrank aufbewahrt werden. … (2/9)
Der Preis ist mit ungefähr 15 € nicht ganz günstig; da aber bspw. das Serum Institute of India hunderte von Millionen Dosen davon herstellen wird, ist Novavax trotzdem eine tragende Säule der globalen Impfstrategie. … (3/9)
Der Impfstoff selber besteht aus dem Spike-Protein von SARS-CoV-2, wie auch bei den RNA- und Adenovirus-Impfstoffen. Im Gegensatz dazu wird aber nicht die „Bauanleitung“ in Form von RNA oder DNA gespritzt, sondern das fertige Protein. … (4/9)
Das ist eine traditionellere Form der Impfung, die bspw. bei der HPV- oder Hepatitis-B-Impfung angewandt wird. Sie brauchen ein sogenantes Adjuvans, das das Immunsystem aktiviert; RNA-Impfstoffe brauchen das nicht, weil die RNA selber das Immunsystem schon aktiviert. … (5/9)
Häufigstes Adjuvans ist Aluminium, das seit Jahrzehnten in vielen Impfstoffen verwendet wird, bspw. auch im Coronavac-Impfstoff aus China. Bei Novavax kommt aber eine neue Generation von Adjuvantien zum Zug, sogenannte Saponine, die zuerst in Baumrinden entdeckt wurden. … (6/9)
Viele Saponine sind giftig, einige wurden in den letzten Jahren aber stetig für die Impfstoffherstellung verfeinert; der Herpes-Zoster-Impfstoff Shingrix für über 50jährige enthält auch Saponine. … (7/9)
Novavax könnte voraussichtlich gegen den Herbst hier angewandt werden. Dank des kurzen Abstandes zwischen 1. und 2. Dosis und der sehr guten Wirksamkeit wäre dann wohl ein sehr guter Schutz gegen den Winter hin auch gegeben. … (8/9)
Übersicht Resultate Novavax: novavax.com/sites/default/…
Saponine als Adjuvanzien:mdpi.com/2076-393X/9/3/…
Proteine als Impfstoff: sciencedirect.com/science/articl…

(9/9)

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15 Jun
#CoronaInfo – Im Winter verdrängte in vielen Ländern die Variante B.1.1.7/Alpha innert Wochen das bisherige Virus. In Deutschland ab Anfang Februar, in Dänemark vier Wochen früher. Wie aber kam diese Virusvariante nach Dänemark? … (1/7)
Dank sehr umfassender Erbgutsequenzierung konnte die Ausbreitung von B.1.1.7/Alpha in Dänemark detailliert verfolg werden. Die erste Eintragung erfolgte in der ersten Novemberhälfte, wobei es nicht gelang, genau zu bestimmen woher. … (2/7)
Ein erste Gruppe von Ansteckungen in Norddänemark ließ sich auf einen einzelnen „superspreader-Event“ (viele Ansteckungen von einer Person) zurückführen Ende November. Da in dieser Zeit wegen der Virusvarianten aus Nerzfarmen starke Kontaktbeschränkungsmaßnahmen… (3/7)
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7 May
#CoronaInfo – Mit @TheBinderLab habe ich einen Übersichtsartikel („Review“) über SARS-CoV-2 geschrieben. Der Artikel mit gut 200 Literaturverweisen ist online und kostenlos (auf englisch, vetline.de/sars-cov-2-in-…), hier eine Zusammenfassung. … (1/7)
Molekularbiologie: hier gehen wir auf die Gene des Virus und deren Funktion ein, mit besonderer Erwähnung der Effekte auf die Immunreaktion des Körpers und wie das Virus in unsere Zellen kommt. … (2/7)
Übertragung und Epidemiologie: Aerosole und prä-symptomatische Übertragung als Hauptmerkmale, Wirksamkeit von Kontaktbeschränkungsmaßnahmen, Erbgutsequenzierungen und Varianten sind hier die Themen. … (3/7)
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9 Mar
#CoronaInfo – Unser Immunsystem besteht grob gesagt aus zwei Teilen: B-Zellen stellen Antikörper her, die das Virus erkennen und unschädlich machen. Und T-Zellen räumen infizierte Zellen weg. Wie verändert sich das Virus, um sich dem zu entziehen? … (1/8)
Die aktuellen Virusvarianten wie B1.1.7 (Großbritannien) oder vor allem B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) werden etwas weniger gut von Antikörpern erkannt, d.h. sie sind teilweise resistent gegen den B-Zell-Teil unserer Immunität. … (2/8)
In einer Studie aus Österreich wurde erforscht, wie sich das Virus verändert, um den T-Zellen zu entkommen. T-Zellen erkennen kleine Schnipsel der Virus-Bausteine, insgesamt mehrere Dutzend, die auf der Oberfläche von Virus-infizierten Zellen präsentiert werden. … (3/8)
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8 Mar
Out now! Our study on in-depth analysis of Herpes simplex virus 1 infected brain organoids, led by Agnieszka Rybak-Wolf from the @N_Rajewsky lab @BIMSB_MDC!
biorxiv.org/content/10.110…

– summary in the thread below.

(1/9)
Question: what can we learn about virus-caused encephalitis and neurodegeneration? We used 60 days Lancaster brain organoids, and applied various sequencing (single-cell, spatial, polyA tail), imaging, and electrophysiology methods.

(2/9)
HSV-1 infection leads to disruption of the organoid structure, as e.g. shown here by Synapsin I staining. Known features of HSV-1 infection such as ARC upregulation or antisense transcription were recapitulated.

(3/9)
Read 9 tweets
1 Mar
#CoronaInfo – Vom Corona-Impfstoff der Firma Johnson&Johnson/Janssen sind nun detaillierte Daten verfügbar. Wie Oxford/AstraZeneca und Sputnik/Gamaleya ist es ein Adenovirus-Impfstoff. Wie sehen die Daten zu Wirkung und Nebenwirkungen aus? … (1/8)
Wenn alle Fälle von Ansteckung mit Symptomen gezählt wurden, betrug die Effizienz ungefähr 66% (d.h. bei Geimpften 3x weniger Fälle als in Kontrollgruppe). Bei den schweren Krankheitsverläufen war die Effizienz erwartungsgemäß höher, nämlich ungefähr 85%. … (2/8)
Auch bei Ansteckungen ohne Symptome gab es mit der Impfung deutlich weniger (Effizienz um 70%). Insgesamt verschiebt also auch dieser Impfstoff ganz klar das Risiko weg von schweren, hin zu milden/asymptomatischen Ansteckungen. … (3/8)
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22 Feb
#Coronainfo – beim Impfstoff von Oxford/AstraZeneca hat sich schon angedeutet, dass die Zeitdauer zwischen 1. und 2. Impfung wichtig ist. Eine neue Analyse zeigt, dass mehr Zeit (bis drei Monate) zwischen erster und zweiter Impfung einen besseren Impfschutz ergibt. … (1/5)
Sowohl für Infektionen mit Symptomen wie auch solche ohne zeigte sich klar: je länger zwischen 1. und 2. Impfung gewartet wird, desto besser. Infektionen mit Symptomen gab es bei Dauer von weniger als 6 Wochen halb soviele bei Geimpften verglichen mit der Kontrollgruppe. …(2/5)
Das entspricht einer Effizienz von nur 50 Prozent. Bei einer Dauer von mehr als 12 Wochen stieg diese Effizenz auf gut 80%. Auch für Infektionen ohne Symptome steigt die Effizienz des Impfstoffes mit längerer Dauer zwischen 1. & 2. Impfung, wenn auch auf niedrigem Niveau.…(3/5)
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