Guten morgen zusammen, ach was ein herrliches Wetterchen momentan! Heute würde ich gerne etwas mehr auf meine Doktorarbeit mit euch eingehen: Die Ansprache/Effektivität von L-dopa in Parkinson 🧵
Ich habe mich mit der Effektivität von L-dopa und auch den Nebenwirkungen beschäftigt. Warum? Es ist klinisch bekannt, dass L-dopa für die *meisten* eine enorme Verbesserung der Motorik bietet. Allerdings ist auch bekannt, dass *einige* Nebenwirkungen entwickeln.
Es ist aus klinischer Sicht wichtig die Effektivität von L-dopa in größeren Studien zu untersuchen, damit dem Patienten besser geholfen werden kann. Zudem ist die Ansprache auf L-dopa auch Teil der diagnostischen Kriterien, muss aber besser definiert werden.
Denn im Moment gilt: bei wem L-dopa absolut nicht wirkt, der hat auch kein Parkinson – aber stimmt das denn so?🤔 Spoiler alert: ich sage nein.
Um dieses Problem systematisch anzugehen, habe ich erstmal eine Literaturrecherche gemacht. 100% diagnostische Sicherheit gibt's nur pathologisch🧠 (das ist bei vielen Krankheiten der Fall). Also habe ich mir pathologisch bestätigte Berichte angeschaut und deren L-dopa Ansprache.
Zudem habe ich mich mit Langzeitstudien (bis 8 Jahre) beschäftigt: Zum einen unsere UK Studie #TrackingParkinsons @ParkinsonsUK, aber auch die amerikanische Studie #PPMI @MichaelJFoxOrg. Insgesamt waren das um die 2.500 Patienten.
Ich habe dann innerhalb dieser Studien Skalen angeschaut, die die Motorik und Psyche bewerten. Aber auch Patientendaten, wie z.B. Alter, Geschlecht, Medikamente. Zudem gibt es Skalen, die auch die Nebenwirkungen relativ gut erfassen können.
Die Skalen kann man sich hier genauer anschauen: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19025984/
In anderen Kapiteln habe ich auch Daten von Gehirnscans betrachtet. Genau genommen eine Methode, die messen kann wie viele Dopamintransporter noch im Gehirn sind (SPECT mit DaTscan).
Das ganze wurde dann entweder an bestimmten Zeitpunkten oder eben Langzeit statistisch ausgewertet. Zu dem Ergebnissen kommen wir gleich noch💪
@threadreaderapp unroll please

• • •

Missing some Tweet in this thread? You can try to force a refresh
 

Keep Current with Vanessa @ Real Scientists DE

Vanessa @ Real Scientists DE Profile picture

Stay in touch and get notified when new unrolls are available from this author!

Read all threads

This Thread may be Removed Anytime!

PDF

Twitter may remove this content at anytime! Save it as PDF for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video
  1. Follow @ThreadReaderApp to mention us!

  2. From a Twitter thread mention us with a keyword "unroll"
@threadreaderapp unroll

Practice here first or read more on our help page!

More from @realsci_DE

19 Jun
Vor- und Nachteile des Studierens/Promovierens (wie ich sie empfinde) 🧵
Vorteile: für mich war die kreative Entfaltung ein riesiges plus. Projekte frei gestalten und Ideen einbringen, sich dabei weiterentwickeln. Man lernt immer tolle neue Leute kennen, nochmal etwas internationaler, wenn man ins Ausland geht.
Vorteile Teil 2: Speziell in der Datenanalyse/Bioinformatik gibt es gute Jobchancen und idR gutes Gehalt. Man lernt seine Grenzen kennen, aber auch schätzen. Ich habe das Gefühl, dadurch bin ich stressresistenter geworden.
Read 8 tweets
19 Jun
Sodele, das Wochenende gestalten wir mal etwas weniger fachlich. Auch ich arbeite am Wochenende nicht, würde euch aber gerne etwas von meinen Erfahrungen im Studium erzählen.
Ich konnte mich immer gut für Naturwissenschaften in der Schule begeistern. Ich habe kein 1er Abi gemacht. Biologie war mein schlechtestes Fach und das habe ich dann studiert. Ich denke ihr seht, worauf das hinausläuft: Man muss Spaß an der Sache haben.
Nach meinem Biologiestudium habe ich nicht *den* Master für mich in Deutschland gefunden. Ich habe dann in England einen Master of Research gemacht, der viel Praxis mit Vorbereitung auf einen Doktor kombiniert. Das hat mir riesig Spaß gemacht und war die richtige Entscheidung.
Read 5 tweets
18 Jun
Bei euch bestand Interesse zum Thema Musiktherapie in Parkinson und da habe ich euch direkt mal etwas zusammengestellt🎵
Musik und Tanz, eigentlich alles was rhythmisch ist, ist bekannt dafür, die Symptome von Parkinson zu lindern. Personen, die schlecht gehen können, können nahezu perfekt Tango tanzen. Woran liegt das?
Bei Parkinson ist die Bewegung oft verlangsamt, vielen fällt das Gehen schwer oder sie frieren spontan in der Bewegung ein. Musiktherapie benutzt Rhythmen und Melodie. Dadurch wird Musik zu einer Art Vorlage für eine Reihe an Bewegungsabfolgen, die sonst nicht mehr funktionieren.
Read 8 tweets
18 Jun
Dann liegt ein großer Fokus auf der Erforschung wie Gehirn und Darmflora zusammenhängen. Das zählt in die Grundlagenforschung, um herauszufinden, wie Parkinson entsteht – denn das ist immer noch ungeklärt (es gibt Hypothesen).🦠
Eine Studie von 2017 von George Tetz zeigt, dass Personen mit Parkinson eine veränderte Darmflora haben, mit einem bestimmten Set an Bakterien- und Virenkulturen. Es gab eine Tendenz zu mehr Milchsäurebakterien, die an der Dopaminproduktion und Nährstoffaufnahme beteiligt sind.
Man kann also auch die Ernährung mit Parkinson in Zusammenhang bringen, z.B. ist Milchkonsum ein Langzeitrisikofaktor. Link: nature.com/articles/s4159…
Read 5 tweets
18 Jun
Guten Morgen! Der letzte Tag der Arbeitswoche steht im Sinne der aktuellen Forschung – was passiert da gerade? 🧵
Neuroprotektion habe ich gestern angeschnitten, dann fangen wir doch damit an: es beschreibt den Erhalt des aktuellen Krankheitszustandes, also, dass nicht noch mehr Dopaminneurone absterben. Eine erfolgreiche Studie auf dem Gebiet wäre bahnbrechend.
Die aktuellste Studie ist vermutlich die GDNF Studie von 2019, die an Patienten durchgeführt wurde. Patienten bekamen einen Wachstumsfaktor für Gehirnzellen über ein Implantat ins Gehirn injiziert, der sogar die Erkrankung umkehren sollte – quasi neue Zellen zum Wachsen bringen.
Read 6 tweets
17 Jun
Was sind denn nun die Ergebnisse aus meiner Arbeit? 🧵
Pathologie ist der Goldstandard der Diagnose Parkinson. In pathologisch diagnostizierten Patienten sprechen 10%-27% nicht auf L-dopa an. Das war das erste Kapitel und die Grundlage in der ich klargestellt habe: Da ist eine Variation, das Medikament hilft nicht jedem gleich gut.
Read 10 tweets

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just two indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3/month or $30/year) and get exclusive features!

Become Premium

Too expensive? Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal Become our Patreon

Thank you for your support!

Follow Us on Twitter!

:(