Was sind denn nun die Ergebnisse aus meiner Arbeit? 🧵
Pathologie ist der Goldstandard der Diagnose Parkinson. In pathologisch diagnostizierten Patienten sprechen 10%-27% nicht auf L-dopa an. Das war das erste Kapitel und die Grundlage in der ich klargestellt habe: Da ist eine Variation, das Medikament hilft nicht jedem gleich gut.
Die Analyse der klinischen Langzeitstudien zeigte: So wie Parkinson momentan klinisch behandelt wird, kommen Nebenwirkungen deutlich weniger vor (verglichen mit älteren Studien). Da sind wir also auf einem guten Weg🥳
Das, was Patienten am meisten im Alltag einschränkt sind die täglichen Schwankungen in der Wirksamkeit des Medikaments. Es geht also nicht nur darum: Haben Patienten Nebenwirkungen? Sondern auch: Wie beeinträchtigen diese das Leben?
Wer besser auf L-dopa anspricht hat leider häufiger Nebenwirkungen. Das kann je nach Nebenwirkungen auf Unter- oder Überdosierung zurückgeführt werden. An sich ist das keine neue Entdeckung, allerdings wurde es noch nie in solch großen Studien gezeigt.
Wie viel Dopamin muss fehlen, damit man Symptome entwickelt?đź§
Da scheiden sich in der Literatur die geister, je nachdem ob es eine pathologische oder imaging Studie ist. In meiner Analyse, welche auf SPECT imaging basiert hat sich gezeigt: Es ist mehr Dopamin vorhanden als gedacht.
Dieses Ergebnis und natürlich ähnliche Ergebniss anderer Studien geben Hoffnung, auch für neuroprotektive Studien. Also Studien, die darauf abzielen den aktuellen Zustand zu erhalten, damit er sich nicht weiter verschlechtert.
Vor- und Nachteile des Studierens/Promovierens (wie ich sie empfinde) 🧵
Vorteile: fĂĽr mich war die kreative Entfaltung ein riesiges plus. Projekte frei gestalten und Ideen einbringen, sich dabei weiterentwickeln. Man lernt immer tolle neue Leute kennen, nochmal etwas internationaler, wenn man ins Ausland geht.
Vorteile Teil 2: Speziell in der Datenanalyse/Bioinformatik gibt es gute Jobchancen und idR gutes Gehalt. Man lernt seine Grenzen kennen, aber auch schätzen. Ich habe das Gefühl, dadurch bin ich stressresistenter geworden.
Sodele, das Wochenende gestalten wir mal etwas weniger fachlich. Auch ich arbeite am Wochenende nicht, würde euch aber gerne etwas von meinen Erfahrungen im Studium erzählen.
Ich konnte mich immer gut für Naturwissenschaften in der Schule begeistern. Ich habe kein 1er Abi gemacht. Biologie war mein schlechtestes Fach und das habe ich dann studiert. Ich denke ihr seht, worauf das hinausläuft: Man muss Spaß an der Sache haben.
Nach meinem Biologiestudium habe ich nicht *den* Master fĂĽr mich in Deutschland gefunden. Ich habe dann in England einen Master of Research gemacht, der viel Praxis mit Vorbereitung auf einen Doktor kombiniert. Das hat mir riesig SpaĂź gemacht und war die richtige Entscheidung.
Bei euch bestand Interesse zum Thema Musiktherapie in Parkinson und da habe ich euch direkt mal etwas zusammengestellt🎵
Musik und Tanz, eigentlich alles was rhythmisch ist, ist bekannt dafür, die Symptome von Parkinson zu lindern. Personen, die schlecht gehen können, können nahezu perfekt Tango tanzen. Woran liegt das?
Bei Parkinson ist die Bewegung oft verlangsamt, vielen fällt das Gehen schwer oder sie frieren spontan in der Bewegung ein. Musiktherapie benutzt Rhythmen und Melodie. Dadurch wird Musik zu einer Art Vorlage für eine Reihe an Bewegungsabfolgen, die sonst nicht mehr funktionieren.
Dann liegt ein groĂźer Fokus auf der Erforschung wie Gehirn und Darmflora zusammenhängen. Das zählt in die Grundlagenforschung, um herauszufinden, wie Parkinson entsteht – denn das ist immer noch ungeklärt (es gibt Hypothesen).đź¦
Eine Studie von 2017 von George Tetz zeigt, dass Personen mit Parkinson eine veränderte Darmflora haben, mit einem bestimmten Set an Bakterien- und Virenkulturen. Es gab eine Tendenz zu mehr Milchsäurebakterien, die an der Dopaminproduktion und Nährstoffaufnahme beteiligt sind.
Man kann also auch die Ernährung mit Parkinson in Zusammenhang bringen, z.B. ist Milchkonsum ein Langzeitrisikofaktor. Link: nature.com/articles/s4159…
Guten Morgen! Der letzte Tag der Arbeitswoche steht im Sinne der aktuellen Forschung – was passiert da gerade? 🧵
Neuroprotektion habe ich gestern angeschnitten, dann fangen wir doch damit an: es beschreibt den Erhalt des aktuellen Krankheitszustandes, also, dass nicht noch mehr Dopaminneurone absterben. Eine erfolgreiche Studie auf dem Gebiet wäre bahnbrechend.
Die aktuellste Studie ist vermutlich die GDNF Studie von 2019, die an Patienten durchgeführt wurde. Patienten bekamen einen Wachstumsfaktor für Gehirnzellen über ein Implantat ins Gehirn injiziert, der sogar die Erkrankung umkehren sollte – quasi neue Zellen zum Wachsen bringen.
Guten morgen zusammen, ach was ein herrliches Wetterchen momentan! Heute würde ich gerne etwas mehr auf meine Doktorarbeit mit euch eingehen: Die Ansprache/Effektivität von L-dopa in Parkinson 🧵
Ich habe mich mit der Effektivität von L-dopa und auch den Nebenwirkungen beschäftigt. Warum? Es ist klinisch bekannt, dass L-dopa für die *meisten* eine enorme Verbesserung der Motorik bietet. Allerdings ist auch bekannt, dass *einige* Nebenwirkungen entwickeln.
Es ist aus klinischer Sicht wichtig die Effektivität von L-dopa in größeren Studien zu untersuchen, damit dem Patienten besser geholfen werden kann. Zudem ist die Ansprache auf L-dopa auch Teil der diagnostischen Kriterien, muss aber besser definiert werden.