In dem Artikel wird die These vertreten, schon das Wesen der Genderkritik sei antisemitisch. Richtig ist zwar, dass Nazis in Geschlechterstereotypen denken und idealisierte, normative Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit haben. belltower.news/ideologie-was-…
Richtig ist, dass im Nationalsozialismus jüdischen Menschen zum Vorwurf gemacht wurde, nicht in die Geschlechterkategorien zu passen, als Mann „weibisch“ und als Frau unweiblich zu sein. Die Idealisierung von „echten Männern“ und „richtigen Frauen“ gehört zur rechten Ideologie.
Richtig ist, dass antisemitische Rechte natürlich auch heute dieser Ideologie anhängen. Nun wird uns genderkritischen Frauen zur Last gelegt, mit diesen Kräften gemeinsame Sache zu machen. Und hier wird es falsch. Grundlegend falsch.
Es waren und sind gerade genderkritische Frauen, die Geschlechterstereotypen aufbrechen. Gerade diese Frauen setzen uns dafür ein, dass „Frau“ eben nicht auf die Gebärfähigkeit reduziert wird. Dass Frau sich fern von Rollenklischees verwirklichen kann.
Die Motive der Rechten, die sich gegen Transaktivismus wenden, sind völlig andere als die der genderkritischen Frauen. Rechte Netzwerke, die sich - mit finanziellem Hintergrund versehen - für reaktionäre Familienpolitik stark machen, gegen Abtreibung sind,
die die Rechte von Lesben und Schwule beschneiden, werden von Feministinnen nicht unterstützt. Genderkritischer Feminismus hat kein Interesse, „westliche Werte“ zu verhindern, wie es Antisemiten tun, die eine jüdische Weltherrschaft durch „Kulturmarxismus“ wittern.
Genderkritische Feministinnen kämpfen gegen die Gender-Identitätspolitik, weil sie durch den Fokus auf Gender und Identität (statt biologischer Realität) ein Erstarken regressiver Rollenklischees befürchten. Und eben nicht, weil sie diese starren Rollenmuster stärken wollen.
Es gibt Überschneidungen, was die Ablehnung Self-ID anbelangt. Doch das macht Feminstinnen nicht rechts & nicht antisemitisch. Rechte engagieren sich auch gegen Kinderpornographie. Mit eurer Logik betrachtet, müsste man als Person gegen rechts dann für Kinderpornographie sein.
Und Linke (oder die sich als links empfinden) sind nicht automatisch immun gegen Ideologie. Es zeugt vongefährlicher Selbstgerechtigkeit, wenn nichts, was von links kommt, in Frage gestellt werden darf, weil es dann rechts ist. Es ist das Ende jeden Diskurses.
Im übrigen blieb man als Transvestit im Nationalsozialismus meist unbehelligt. Eure These ist ja, dass Trans die verletzlichste Gruppe ist, die noch vor den Frauen Restriktionen erfährt, da sie die Geschlechterrollen in Frage stellt.
Die Geschlechterrollen werden durch Homosexualität aber weitaus stärker in Frage gestellt, während Trans oft genug zum Ausweg wurde, um formal der Heteronormativität zu genügen. de.wikipedia.org/wiki/Transvest…
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Immer wieder heißt es, Männer würden SelfID niemals für missbrauchen und Frauen, die dies behaupten, seien hysterisch. Viele Aktivisten behaupten, radFems würden Gefahren durch Männer, die in Räume eindringen, übertreiben & Einzelfälle instrumentalisieren.
Davon mal abgesehen, dass es nicht erst zu Handlungen gegen Frau kommen muss, damit Frau eine Aneignung weiblicher Räume ablehnen darf, dass es ein erkämpftes Recht von Frauen ist, sich geschützt zu fühlen, ist der Missbrauch vielfach dokumentiert.
Noch gibt es Hürden. Doch in dem Maße, in dem es normal und selbstverständlich wird, sich als Frau zu identifizieren, weil Gender-Ideologie immer mächtiger in der Gesellschaft ankommt, wird es mehr und mehr zur normalen Option, um Macht zu erringen.