Thread by @LizyInDerBlase

🧵 Die #Querdenker feiern ein Gerichtsurteil, das künftig als Präzedenzfall dienen soll.
Bzgl. Masken soll es sein. Sensationell und wegweisend. Aktuell kann deren Darstellung leider noch nicht mit der Realität abgeglichen werden. Hier ihre Version.

Das Video bei YT ist nur ein Teaser. Hier Reupload
Quellvideo auch der folgenden Clips: odysee.com/@samueleckert:…

Link zum Moneypool steht noch.

Ich habe versucht, das hier geordnet ohne Schwurbeleinlagen wie diese zusammenzufassen. Die Reihenfolge entspricht also nicht der im Video.

Den vermutlich wichtigsten Teil des Videos nehme ich vorweg; für die, die nicht alles lesen wollen. Für die Querdenker ist nun bewiesen, dass es „komplett lächerlich“ sei, Demos mit der Begründung Infektionsschutz zu verbieten. In deren Welt ist das nun gerichtlich bestätigt.

Es wird weder in der Videobeschreibung noch zu Beginn des Videos einmal klar genannt, um welche Demo es sich handelte und vor welchem Gericht wann verhandelt wurde. Diese wesentlichen Infos muss man sich im Verlauf von 32 min Schwurbelvideo zusammenpicken.

Im TG-Kanal von Greulich findet man gar nichts dazu, außer den Hinweis auf Eckerts Video. Er sei bei der Verhandlung auch nicht anwesend gewesen.
Die Verhandlung war „gestern“. Da das Video am 07.08.2021 hochgeladen wurde, nehme ich an, der Gerichtstermin war am 06.08.2021.

„In Garmisch-Partenkirchen“. Es war der zweite Termin. Beim ersten sei Greulich anwesend gewesen.
Ich habe auf der Website des Amtsgerichts Garmisch-Partenkirchen weder eine Urteilsdatenbank noch eine Übersicht über Verhandlungstermine gefunden. Es bleibt für mich also unklar, ⬇️

⬆️ ... ob es diese Verhandlung überhaupt gab. Vielleicht mag ja von den Journalisten hier jemand bei der Pressestelle anfragen. justiz.bayern.de/gerichte-und-b…
Däblitz sagte, es seien zwei Journalisten anwesend gewesen, sagte aber nicht, ob es Szenejournalisten waren oder nicht.

Vermutlich nicht, denn diese sollen ihn nicht angesprochen haben.

Däblitz sagt, es habe zum ersten Gerichtstermin bereits eine Sendung dazu gegeben und Eckert sollte sie unter dem Video verlinken. Tat er jedoch nicht.

Preisfrage: wo lief die erste Sendung. Bei Eckert, Zwanzig4Media oder bei Klagepaten?

Es soll sich um d. Demo in Murnau bei d. Corona-Info-Tour (Bustour im Jahr 2020) gehandelt haben. Dort habe Greulich (Versammlungsleiter) die Teilnehmer aufgefordert, den MNS abzulegen u. es wurde Strafanzeige gegen ihn erstattet.

https://twitter.com/LizyInDerBlase/status/1328643142422323200

#Querdenker halten bekannterweise diese Auflage für rechtswidrig. Daher sei Greulichs Handeln nicht strafbar.
Es sei ihnen nicht nur darum gegangen, dass Greulich da straffrei rauskommt, sondern „Recht zu finden.“ Daher habe man den Vorwurf nicht bestritten (Anm. wie auch?), ⬇️

⬆️ ... denn man wollte ja gerade, dass vor Gericht die Rechtmäßigkeit der Maskenpflicht geprüft wird. Daher habe man auch das Angebot der Verfahrenseinstellung ausgeschlagen, welches beim ersten Termin gemacht wurde.

Verwaltungsgericht vs Amtsgericht: Bisher seien sie vor den Verwaltungsgerichten mit ihrem Maskengeschwurbel immer gescheitert. Aber vor Amtsgericht konnte man nun hoffen, dass gründlich geprüft werde, was auch passiert sei. Zudem gilt dort im Zweifel für den Angeklagten.

Dennoch habe man auch vor Amtsgerichten inzwischen häufig verloren. Ein weiterer Vorteil sei, dass da endlich die Hauptsacheverfahren laufen, von denen sie uns seit etlichen Monaten erzählen.

Zur Verhandlung: Entscheidend sei die Frage gewesen, ob es gefährlich war, die Masken abzunehmen.
Däblitz habe den Aerosolforscher Gerhard Scheuch als Sachverständigen geladen, von dem er wusste, dass dieser geringe Ansteckungsgefahr im Freien postuliert.

Google Suche zu Gerhard Scheuch siehe Screenshots. Kritisierend in den Medien präsent.

Ein gefundenes Fressen: Man habe sich das Demovideo angesehen und festgestellt, dass die Abschätzung der real gehaltenen Abstände schwierig ist. Da will Eckert eine Lanze für die Polizei brechen. (Sicher doch, ganz ohne Hintergedanken, wofür das dienlich ist).

Zur Einschätzung der Frage, ob es gefährlich war, den MNS abzunehmen, sei relevant gewesen, wie zu der Zeit, als der Auflagenbescheid erlassen wurde, die Situation in den Krankenhäusern war. Denn davon hinge ab, ob Beschränkungen rechtens sind.

Informationen dazu sollen Hr. X nicht vorgelegen haben, als er den Bescheid erließ. „Nicht einmal“ die Inzidenz habe er geprüft. Es war also gar nicht bekannt, ob überhaupt eine Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems bestehe.

Aussage von Hr. Scheuch, wiedergegeben durch Däblitz: Er sehe nur eine theoretische Gefahr (und das auch nur aus wissenschaftlicher Korrektheit) von Ansteckung im Freien, praktisch aber keine. Er kenne nur einen Fall, wo eine Ansteckung nachweislich im Freien stattgefunden hat.

MNS mache in Innenräumen Sinn, im Freien jedoch nicht. Dies gelte auch bei Großversammlungen, denn man müsse sich für einen langen Zeitraum direkt gegenüberstehen und ansprechen, damit überhaupt die Möglichkeit einer Ansteckung bestehe.

Nach der Beweisaufnahme sei jedem im Raum klar gewesen, dass Masken im Freien sinnfrei seien. Außerdem habe Däblitz noch klar gestellt, dass es Unsinn sei, Menschen Masken aufzuzwingen, die gegen diese demonstrieren.
Somit sei Freispruch erfolgt.

Der Staatsanwalt habe sein „Plädoyer in Drosten-Manier“ gehalten.

Eckert fragt, ob man sich künftig auf das Urteil berufen könne. Däblitz antwortet, dass die schriftliche Fassung noch nicht fertig sei. Das könne auch einige Wochen dauern, werde aber Wellen schlagen. Hier wird natürlich sofort der Bogen zu den aktuellen Geschehnissen ... ⬇️

⬆️ ... in Berlin geschlagen. Erst nach einer Runde Schwurbel kommt der Hinweis, dass die Staatsanwaltschaft gegen das Urteil noch Rechtsmittel einlegen kann und sich die Angelegenheit somit noch weiter hinauszögern kann.

Ansonsten: Das Bundesverfassungsgericht habe bisher nicht gearbeitet. Dass sie nun Aerosolforscher anfragen interpretiert Däblitz als langsam beginnende Aufarbeitung.