#CoronaInfo – Zur Zeit wird intensiv diskutiert, ob, wann und bei wem eine dritte Corona-Impfung notwendig sein könnte. Dazu eine Studie der Charité Berlin, die die Immunität in jüngeren (um 35 Jahre) und älteren (um 82 Jahre) Geimpften vergleicht. … (1/7)
Alle Teilnehmenden wurden Anfang des Jahres geimpft. In einer ersten Auswertung siehe (emanuelwyler.wordpress.com/2021/02/18/cor…) zeigte sich, dass die älteren Menschen klar eine Immunantwort zeigten. … (2/7)
Diese war aber deutlich schwächer als bei Jüngeren, und brauchte die zweite Impfdosis viel mehr. Jetzt, sechs Monate nach der Impfung konnte das Blut von nur noch 60% der Älteren die Delta-Variante im Labor neutralisieren, verglichen mit 95% bei den Jüngeren. … (3/7)
Die Mengen wirksamer Antikörper im Blut gehen daher bei älteren Menschen wohl deutlich schneller zurück. Auch die T-Zellen waren bei den Jüngeren noch viel aktiver. … (4/7)
Im Vergleich verschiedener aktueller Virusvarianten zeigte sich, dass sich Beta (ehemals B.1.351, erstmals in Südafrika gesehen) wohl noch am besten der Impfung entziehen kann, deutlich besser als Delta. … (5/7)
Insgesamt zeigt die Studie, dass messbare Werte der Immunität wie erwartet mit der Zeit zurückgehen (was aber noch nichts über das Risiko schwerer Krankheitsverläufe nach Infektion mit SARS-CoV-2 aussagt). … (6/7)
Bei älteren Menschen war dieser Rückgang deutlich stärker als bei Jüngeren, was für eine Auffrischimpfung für diese Altersgruppe spricht.
#CoronaInfo – Die Frage, wo genau Coronavirus-Ansteckungen stattfinden, wird nach wie vor intensiv untersucht. Dazu untersuchte eine Studie in Großbritannien das contact tracing quasi „rückwärts“: also wo sich eine bestätigt infizierte Person angesteckt hat. … (1/8)
Im Gegensatz dazu funktioniert contact tracing üblicherweise „nach vorne“, d.h. mögliche Kontakte einer Person mit Virus werden kontaktiert, getestet und isoliert. … (2/8)
Erschwert wird die Rückwärts-Suche dadurch, dass zwischen der Ansteckung und einem positiven Test mehrere Tage vergehen können. Die Studie wurde erst durch zwei Besonderheiten möglich: erstens wird bei jedem PCR-Test in Großbritannien gemessen, … (3/8)
#CoronaInfo – Medikamente gegen COVID-19 sind nach wie vor ein schwieriges Thema, trotzdem gibt es immer wieder Fortschritte. Zwei Studien, einmal mit einer Therapie bei Menschen, einmal mit einer experimentellem Behandlung in Mäusen hier zusammengefasst. … (1/8)
COVID-19 ist wesentlich ein Problem eines fehlgeleiteten Immunsystems. Daher werden oft Medikamente getestet, die bspw. bei Entzündungskrankheiten wirken: hier eine Arthritis-Tablette, getestet an 289 Menschen (Hälfte davon Kontrollgruppe mit Placebo). … (2/8)
Bei Beginn der Medikamentengabe brauchten die meisten der Patient*innen schon Sauerstoff, aber keine mechanische Beatmung. Die Hälfte war über 55 Jahre, zudem relativ viele mit hohem Blutdruck oder hohem body-mass-index, oder Diabetes; … (3/8)
#CoronaInfo – Der Impfstoffhersteller Novavax aus den USA hat eine Übersicht der Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit seines Impfstoffes NVX-CoV2373 veröffentlicht. Wie sehen diese aus, und was ist besonders an diesem Impfstoff? … (1/9)
Die Effizienz ist mit ungefähr 90% vergleichbar mit den RNA-Impfstoffen, zudem wirkt der Impfstoff auch gegen die aktuellen Virusvarianten. Gespritzt wird zweimal im Abstand von drei Wochen, und auch sehr gut: der Impfstoff kann im Kühlschrank aufbewahrt werden. … (2/9)
Der Preis ist mit ungefähr 15 € nicht ganz günstig; da aber bspw. das Serum Institute of India hunderte von Millionen Dosen davon herstellen wird, ist Novavax trotzdem eine tragende Säule der globalen Impfstrategie. … (3/9)
#CoronaInfo – Im Winter verdrängte in vielen Ländern die Variante B.1.1.7/Alpha innert Wochen das bisherige Virus. In Deutschland ab Anfang Februar, in Dänemark vier Wochen früher. Wie aber kam diese Virusvariante nach Dänemark? … (1/7)
Dank sehr umfassender Erbgutsequenzierung konnte die Ausbreitung von B.1.1.7/Alpha in Dänemark detailliert verfolg werden. Die erste Eintragung erfolgte in der ersten Novemberhälfte, wobei es nicht gelang, genau zu bestimmen woher. … (2/7)
Ein erste Gruppe von Ansteckungen in Norddänemark ließ sich auf einen einzelnen „superspreader-Event“ (viele Ansteckungen von einer Person) zurückführen Ende November. Da in dieser Zeit wegen der Virusvarianten aus Nerzfarmen starke Kontaktbeschränkungsmaßnahmen… (3/7)
#CoronaInfo – Mit @TheBinderLab habe ich einen Übersichtsartikel („Review“) über SARS-CoV-2 geschrieben. Der Artikel mit gut 200 Literaturverweisen ist online und kostenlos (auf englisch, vetline.de/sars-cov-2-in-…), hier eine Zusammenfassung. … (1/7)
Molekularbiologie: hier gehen wir auf die Gene des Virus und deren Funktion ein, mit besonderer Erwähnung der Effekte auf die Immunreaktion des Körpers und wie das Virus in unsere Zellen kommt. … (2/7)
Übertragung und Epidemiologie: Aerosole und prä-symptomatische Übertragung als Hauptmerkmale, Wirksamkeit von Kontaktbeschränkungsmaßnahmen, Erbgutsequenzierungen und Varianten sind hier die Themen. … (3/7)
#CoronaInfo – Unser Immunsystem besteht grob gesagt aus zwei Teilen: B-Zellen stellen Antikörper her, die das Virus erkennen und unschädlich machen. Und T-Zellen räumen infizierte Zellen weg. Wie verändert sich das Virus, um sich dem zu entziehen? … (1/8)
Die aktuellen Virusvarianten wie B1.1.7 (Großbritannien) oder vor allem B.1.351 (Südafrika) und P.1 (Brasilien) werden etwas weniger gut von Antikörpern erkannt, d.h. sie sind teilweise resistent gegen den B-Zell-Teil unserer Immunität. … (2/8)
In einer Studie aus Österreich wurde erforscht, wie sich das Virus verändert, um den T-Zellen zu entkommen. T-Zellen erkennen kleine Schnipsel der Virus-Bausteine, insgesamt mehrere Dutzend, die auf der Oberfläche von Virus-infizierten Zellen präsentiert werden. … (3/8)