200 palästinensische Kinder sitzen in israelischen Gefängnissen. Die meisten wegen Steinewürfen. 81% berichten von Schlägen in Haft.

Diese Infos stellte bislang Defense for Children International Palestine (DCIP) bereit. Israel stufte sie nun als "Terrororganisation" ein.
Insgesamt 6 als zivil bekannte NGOs wurden vom israelischen Verteidigungsministerium per militärischem Befehl für terroristisch erklärt. Angeblich seien sie verdeckte Organisationen der in Israel als Terrorgruppe geltenden linken Partei PFLP. Die Organisationen bestreiten das.
Weltweit gibt es Kritik an dem Vorgehen. Israel legte keine Belege für die Vorwürfe vor. Amnesty International und Human Rights Watch kritisierten den Schritt als einen Angriff auf die internationale Menschrechtsbewegung. Das Menschenrechtsbüro der UN nannte es "alarmierend".
Defense for Children International ist als offizielle Beratung der UN, UNICEF, UNESCO und dem Europarat anerkannt. Der palästinensische Ableger der Organisation erklärt, Israel wolle Einsatz für Menschenrechte für palästinensische Kinder kriminalisieren.
Schweden zeigte sich "besorgt über den schrumpfenden Handlungsraum der palästinensischen Zivilgesellschaft". Von Deutschland kam bislang keine offizielle Kritik.

Israels Regierung scheint auf Eskalation zu setzen. Durch aggressivere Vertreibung, neue Siedlungen und Verbote.

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28 Oct
Wir hätten fast eine Wohnung in Berlin bekommen. Wir wurden als einzige Nachmieter vorgeschlagen, die Vormieter erwarteten Nachwuchs und mussten schnell umziehen. Alles passte. Den Vermietern aber waren wir wohl nicht "deutsch genug".
Ich meine, bei einem Wohnhaus in Berlin-Schöneberg, in dem sowohl Vorder-, Hinter- und Seitenhaus nur von Menschen bewohnt sind, deren Namen allesamt - sagen wir mal - wenig vielfältig sind, hätte ich es mir denken können. Aber so etwas wollte ich mir nicht einreden.
Uns wurde eine dermaßen grobe Unfreundlichkeit entgegengebracht, dass wir ohnehin nicht mehr wirklich dort einziehen wollten. Dann wurden die Mieter gedrängt, einen Besichtigungstermin mit den vom Vermieter bevorzugten Nachmietern zu vereinbaren. Ihre Namen sind "deutsch genug".
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7 Oct
Es passiert und niemand spricht darüber. In Indien wüten derzeit Hindutva-Mobs. Sie attackieren gezielt Muslime, Moscheen, aber auch Christen und Kirchen, sowie Sikhs. Es gibt Tote, Verwüstung, Pogrome. Und Medien berichten rein gar nichts.
Hindutva? So nennt man die extremistische Ideologie der derzeitigen Regierung, man spricht auch von "Hindunationalismus". Anhänger verstehen darunter ein vages Zusammenspiel aus Weltanschauung, Kultur, Sprache und "Rasse".
Der Wunsch nach einem nationalistischen Indien, mit ganz speziellen Feindbildern: Muslime, Christen, manchmal Sikhs; alles, was ihnen zufolge nicht indisch sei. Indiens Premierminister Modi bezeichnet seinen Kurs offen als "Hindu first Politik".
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6 Oct
Gegen Österreichs Kanzler Sebastian Kurz wird wegen Korruption und Betrug ermittelt.

Der selbe Kurz, der Migranten vorwirft, besonders kriminell, "massive Probleme" zu sein, von "falscher Toleranz" spricht, ständig Angst vor "dem politischen Islam" macht, könnte kriminell sein.
Kurz kriminalisierte Muslime, als die Regierung die "Islamlandkarte" mit allen Moscheen veröffentlichte, um "Verflechtungen mit dem politischen Islam" zu zeigen. "Politischen Islam" (kein Plan, was das ist) will er strafbar machen.

Nun durchsuchte man stattdessen das Kanzleramt.
Kurz bezeichnete den "politischen Islam" (immer noch kein Plan, was das ist) als "kranke Ideologie" und sagte, sie wäre gefährlich "für unsere Freiheit".

Im Dezember urteilte das Verfassungsgericht, das "Kopftuchverbot" an Grundschulen durch Kurz sei falsch und unfreiheitlich.
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5 Oct
Hessens Polizeiproblem reißt nicht ab. Das ist Dr. Okan Osmanoğlu. Er ist Apothekeninhaber in Kelsterbach (Hessen) und wurde letzte Woche Opfer von Polizeigewalt. Nur in 1% der Fälle kommt es zu Verurteilungen. Diesmal gibt es aber über 15 Zeugen. Image
Letzte Woche beobachtete er, wie die Polizei, die genau gegenüber seiner Apotheke eine Station hat, auf seinem privaten Kundenparkplatz Verkehrskontrollen durchführte.

Auch seine Kunden und Lieferanten wurden kontrolliert.
Dr. Osmanoğlu fühlte sich davon gestört und ging raus, um auf sein Hausrecht aufmerksamzumachen. Ohne seine Erlaubnis dürfen sich Polizisten nämlich nicht einfach so auf seinem Parkplatz aufhalten.
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4 Oct
Plötzlich war ein großer Teil des Alltags weg. Ein größerer Teil, als man sich oft eingestehen möchte. Der Zugang zu einer fast endlosen Aneinanderreihung von Reizen, platzierten Werbungen, Versuchen der Selbstverwirklichung und Kontaktaufnahme; ersetzt von einer Fehlermeldung.
Für viele Stunden. Oder nur wenige Stunden. Wie auch immer man es sieht. Man sprach, was man sprach; las, was man las; aß, was man aß und zeigte es niemandem. Man traf, wen man traf; ging hin, wohin man ging und die große Welt der sozialen Medien war nicht dabei.
Die einen genossen die Ruhe von Ton und Vibration, die anderen wurden unruhig in den Versuchen, zu kommunizieren oder zu verfolgen. Fast alle aber merkten es. Merkten, dass etwas nicht funktionierte.
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3 Aug
Dieses Graffiti („Keine Zähne? Ein Schnurbart? Riecht wie Sch****? Ein bosnisches Mädchen“) wurde von niederländischen UN-Soldaten in Srebrenica hinterlassen. Worte, die Menschenverachtung voraussetzen.
Die UN-Truppen hatten eigentlich eine „Schutzzone“ im umzingelten Srebrenica errichtet. Bosnische Frauen und Kinder suchten auf der UN-Basis Schutz. Sie fanden Verachtung und Desinteresse. Wenig später wurden sie im Beisein der UN-Truppen von serbischen Milizen deportiert.
Niemand schützte sie. Viele von ihnen wurden getötet, viele wurden vergewaltigt. Sie mussten nicht nur den Genozid an den 8.237 Männern und Jungen miterleben, sie wurden darüber hinaus gedemütigt.
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