Aus aktuellem Anlass, weil Politiker wieder die Lüge verbreiten, die 4. Welle sei in irgendeiner Form unvorhersehbar gewesen:

Am 07.07. fand sich bei @risklayer dieses hier.

Retrospektiv muss man sagen:

Ja. Wir haben im Juli in der Tat den Beginn der 4. Welle erlebt.
Und - ganz wichtig - die Politik muss das gewusst haben.

Es ist komplett irrational, zu glauben, die Politik hätte die hunderten Expertenstatements, die vor genau dem gewarnt haben, schlicht *nicht mitbekommen*.

Man hat sich schlicht verzockt.
Man hat die vierte Welle in Kauf genommen. In einer Mischung aus "Sind ja so viele geimpft, wird schon klappen" und "Lieber die Pandemie verlieren als die Bundestagswahl".

Ich finde keine andere rationale Erklärung. Beim besten Willen nicht. Bin dankbar für Ideen.
Zu Beginn von Welle 2 hätte man durchaus noch sagen können "Wir haben diese Dynamik nicht erwartet". Wäre relativ naiv gewesen, aber zumindest noch vertretbar.

Aber dann hätte man halt spätestens Mitte Oktober handeln müssen.

In Welle 4? Keine Chance.
Das, was wir gerade sehen, WAR vorhersehbar.

Es war *offensichtlich*, dass die relativ mäßige Impfquote nicht reicht, so etwas auch nur mit einer moderaten Wahrscheinlichkeit verhindern zu können.

• • •

Missing some Tweet in this thread? You can try to force a refresh
 

Keep Current with Stormageddon, Dark Lord of All

Stormageddon, Dark Lord of All Profile picture

Stay in touch and get notified when new unrolls are available from this author!

Read all threads

This Thread may be Removed Anytime!

PDF

Twitter may remove this content at anytime! Save it as PDF for later use!

Try unrolling a thread yourself!

how to unroll video
  1. Follow @ThreadReaderApp to mention us!

  2. From a Twitter thread mention us with a keyword "unroll"
@threadreaderapp unroll

Practice here first or read more on our help page!

More from @Stormageddon666

1 Nov
Ich finde es sehr bemerkenswert (nicht in positiver Weise), dass der STIKO-Vorsitzende komplett ohne den Versuch, seine Position mit Daten zu untermauern, eine Infektionserkrankung entgegen aller internationaler Evidenz verharmlost und dubioses Geraune wider Impfstoffe verbreitet
Seine Position (Infektion relativ harmlos, Impfstoffe nicht hinreichend sicher) ist vollkommen unhaltbar. Es gab weder in den Zulassungsstudien noch in den real-world-Daten irgendwelche Sicherheitssignale, die seine Zweifel an der Impfung irgendwie substantiieren könnten.
Und das schließt halt die Myokarditis bereits mit ein.

Wir wissen, dass COVID-19 auch im Kindesalter absolut KEIN harmloser Schnupfen ist.
Sondern eine Infektion mit einem vaskulo- / neurotropen Virus, das auch nach relativ milder Initialsymptomatik dauerhafte Folgen haben kann.
Read 4 tweets
23 Oct
Wissenschaftlich ist es übrigens NICHT so, dass die Langzeitfolgen der Impfung unklar wären.

Sondern vielmehr so, dass es aktuell nicht mal eine annähernd plausible Erklärung dafür gibt, wie es überhaupt Langzeitfolgen geben KÖNNEN sollte.

Relevanter Unterschied.
Es hat noch nie in der Geschichte der Medizin einen Impfstoff gegeben, bei dem eine einmalige Verabreichung Jahre (oder auch nur Monate) später zu neu auftretenden Gesundheitsschäden geführt hätte.

Und nein, Narkolepsie bei Pandemrix zählt nicht.
Beobachtet wurde die Narkolepsie
schon kurz nach Beginn der Impfungen. Es hat nur aufgrund der relativ niedrigen Impfzahlen und der Seltenheit sehr lange gedauert, bis diese Nebenwirkung klar mit der Impfung in Verbindung gebracht werden konnte.

Bei mRNA ist, Stand heute, die relevanteste Nebenwirkung wohl die>
Read 8 tweets
21 Oct
Ich liebe ja unqualifizierte Laien, die mir erklären wollen, subjektive "Erfahrungen" wären eine der drei Säulen der Evidenz-basierten Medizin und deshalb müsste man die überwältigend negative Studienlage zur Homöopathie ignorieren.

Nein, Leute, so funktioniert EbM nicht.
Was sind die Säulen der Evidenz-basierten Medizin nach David Sackett?

- externe klinische Evidenz
- individuelle klinische Expertise
- Werte und Wünsche des Patienten

"Individuelle Expertise" wird auch als "Erfahrung" bezeichnet, das trifft den Kern des Ganzen m.E. aber nicht.
Evidenz ist wohl klar. Wenn für eine Maßnahme nachgewiesen wird, dass sie eine spezifische Wirksamkeit hat und anderen Verfahren überlegen ist, sollte diese Maßnahme durchgeführt werden.

Beispiel COVID-19. Es gibt exzellente Evidenz für Nutzen und Sicherheit der Impfstoffe.
Read 17 tweets
11 Sep
Neues von der Inzidenz.

Die meisten meiner Follower wissen, dass ich Anästhesist und Intensivmediziner bin. Kein hauptberuflicher Statistiker.

Irgendwie habe ich aber trotzdem ein bisschen was von statistischen und epidemiologischen Zusammenhängen begriffen, bilde ich mir ein.
Teil 1 meiner Reihe "Stormy und warum die Inzidenz uns völlig genügt, um unser Handeln in der Pandemie zu steuern":



Teil 2 der Reihe:


Es ist nun Zeit für Teil 3.

Der heiße Shice ist ja nun die Hospitalisierungsinzidenz.
Warum die Hospitalisierungsinzidenz (und das m.E. politisch - wohl nicht vom RKI - *gewollt*) nicht geeignet ist, die Pandemie zu bewerten, hat u.a. @maewald hier aufgeschrieben.



Ich hab mal wieder Graphen gemalt. (Bzw malen lassen.)
Read 13 tweets
10 Sep
Ich möchte bitte die KV Nordrhein verdreschen.

Da gibt es also in einem Seniorenheim eine Impfaktion. 90 Menschen werden geimpft. 9 davon sind anschließend behandlungsbedürftig.

Ob dieser Behandlungsbedarf auch nur hypothetisch kausal mit der Impfung zusammenhängt, ist unklar.
Insbesondere gibt es nicht genug Informationen, um einzuschätzen, ob es hier zu einer Verschlechterung einer Grunderkrankung gekommen sein könnte, die den Behandlungsbedarf ausgelöst haben könnte.

Koinzidenz beweist halt keine Kausalität.
NACH Impfung heißt nicht WEGEN Impfung.
2 Menschen müssen reanimiert werden. Zum Glück wohl erfolgreich.
Irgendwo setzt ein Stille-Post-Effekt ein und plötzlich heißt es, alle 90 hätten schwere Impfreaktionen gehabt bis hin zur Reanimationspflicht, mindestens 3 seien gestorben.
Read 8 tweets
21 Aug
Was den Entscheidungsträgern gerade auf die Füße fällt, ist ihr monatelanges verlogenes Delirium davon, den Bürgern sei ein erneuter Lockdown nicht "zuzumuten" oder "nicht vermittelbar".

Wie jede gute selbsterfüllende Prophezeiung trifft sie mittlerweile zu.
Es rächt sich jetzt halt, dass die Bundes- und Landesregierungen den ganzen Sommer 2020 über kategorisch jeden Lockdown ausgeschlossen haben (weil "nicht vermittelbar"), aber dann pünktlich zu Weihnachten umkippen mussten, weil alternativ die Intensivstationen explodiert wären.
Ein harter, zeitlich begrenzter Lockdown im August 2020 hätte einerseits die Pandemie eingehegt und mutmaßlich 10.000e Tote vermieden, andererseits der Politik Spielraum belassen.

Man hat so lange Lockdowns als unverantwortliche, totalitäre Zwangsmaßnahme gebrandmarkt, dass...
Read 8 tweets

Did Thread Reader help you today?

Support us! We are indie developers!


This site is made by just two indie developers on a laptop doing marketing, support and development! Read more about the story.

Become a Premium Member ($3/month or $30/year) and get exclusive features!

Become Premium

Too expensive? Make a small donation by buying us coffee ($5) or help with server cost ($10)

Donate via Paypal Become our Patreon

Thank you for your support!

Follow Us on Twitter!

:(