16.055 neue Fälle in Südafrika. +468% im Vergleich zu letzter Woche. Das wäre ein R-Wert von ziemlich genau 2,7. Das war auch der R-Wert der Wildvariante Anfang 2020 - ohne Verhaltensänderung, ohne Immunisierung.
Noch ist unklar, ob Omikron in einer vorimmunisierten Gesellschaft (fast alle in Südafrika waren bereits infiziert) genauso schwere Verläufe hervorruft wie andere Varianten bei immunologisch naiven. Aber klar ist: Viele müssen ins Krankenhaus.
Zur Zeit jedenfalls werden eher jüngere hospitalisiert. Es kann sein, dass ältere besser geimpft sind, es kann auch sein, dass die Welle bisher vorrangig jüngere betrifft.
Der Oxford Covid-19 Government Response Tracker (Stringency-Index) verortet Südafrika etwa bei Großbritannien oder bei uns bevor wir 2G einführten.
Was das im Detail heißt, weiß ich nicht, aber es heißt klar: Sie haben Maßnahmen, ohne die der R-Wert viel höher wäre.
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Auch in Großbritannien ist Omikron wohl angekommen. Diese ersten, kleinen Ergebnisse in drei Laboren zeigen: Die Tests, in denen Omikron nachgewiesen wird, sind zwar selten, aber wachsen stark.
Das hier ist die Risiko-Einschätzung der britischen Behörden zu #Omikron. Ja, viel ist rot - darunter Schutz durch vorherige Infektion, Schutz durch Impfung und Schutz durch Medikamente.
Aber auch wichtig: Das Confidence-Level ist noch niedrig.
Der Taoiseach (das ist die Bezeichnung für Premierminister) Irlands hat angekündigt, präventiv starke Einschränkungen umzusetzen, um auf eine mögliche Omikron-Welle vorbereitet zu sein.
Das, was dort nun eingeführt wird, entspricht den Einschränkungen die derzeit bspw. in Sachsen gelten, und zusätzlich noch eine Limitierung privater Treffen.
In London gibt es traditionell einen großen Reiseverkehr und damit potenziell mehr #Omikron. Während alle anderen Regionen in Großbritannien die Wirkung der Booster-Dividende mit sinkenden Zahlen zeigen, steigen die Inzidenzen in London weiter an.
Im zu 80% geimpften Südkorea verlief die Delta-Welle vergleichsweise glimpflich. Jetzt steigen die Fallzahlen *und* die Todeszahlen stark. Was auch immer da passiert: es ist anders.
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Das zeigt sich auch in der Case Fatality Rate in Südkorea. Die stieg freilich auch letzten Winter deutlich an - aber da war auch noch niemand geimpft. Hoffen wir, dass sie nicht weiter steigt.
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Wenn sich alle Indizien weiter wie bisher verdichten, wird #Omikron im Dezember vermutlich nur punktuell relevant sein in Deutschland, aber ab Januar oder Februar den Ton angeben.
Je nachdem, wie stark der Vorteil von #Omikron gegenüber Delta wäre, verschiebt sich das Datum, ab dem Omikron dominant sein wird.
Mein Tipp: Irgendwann im Januar.
Ob #Omikron nun generell mildere oder schwerere Verläufe erzeugt - die inifizierten Geimpften in Europa zeigten bislang milde Symptome. Aber: Geringe Fallzahlen, keine Risikogruppen.
Es ist zwar noch unklar, wo auf diesem Plot #Omikron letztendlich liegen wird - aber es schält sich immer mehr heraus, dass die Variante einen Platz außerhalb der bisherigen Verteilung einnehmen wird.
"Doom?!"-Tracker - was für Omikron relevant sein könnte.
Zunächst: #Omikron ist schon seit Wochen in Europa. Einreise neuer Fälle trägt trotzdem massiv zu einer möglichen negativen Dynamik bei - Schranken also sinnvoll, anders als Monica sagt.
Ob der französische Anstieg um 54% damit zu tun hat, ist unklar. Es könnte auch der epidemiologische Herbst sein, der in Deutschland schon längt begonnen hatte.
1. Alles dafür tun, dass *kein* Lockdown kommt 2. Falls einer kommen muss, alles für einen möglichst konsequenten und *kurzen* Lockdown tun 3. Das an *sinnvolle* und *unstrittige* Indikatoren knüpfen, damit Planbarkeit möglicher wird.
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Um einen "großen" Lockdown zu verhindern, müssen wie die Großmutter aller Impfkampagnen (30 Mio im Dez) starten.
Es ist gleichermaßen absurd wie hoffnungsvoll, dass es bis zum 30.11.2021 dauerte, bis die Impfkampagne Chefsache mit Zielzahlen wurde.
Der konsequente Lockdown für Ungeimpfte namens 2G oder 2G+ ist extrem wichtig und kann helfen. Wir haben gerade eine kurze Entspannung - aber nun verschlechtert sich das Wetter. *Absolute* Konsequenz bei 2G+ ist Pflicht, um Lockdown zu verhindern.
In der Tshwane Metropolitan Area in Gauteng werden vor allem kleine Kinder überproportional häufig hospitalisiert.
Hier ein kurzer Rundown des gestrigen Briefings.
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Insgesamt stiegen die Hospitalisierungen in der ganzen Provinz Gauteng über 14 Tage um 169 an, Wachstum also um Faktor 2,7. Auch im Nordwesten steigen die Zahlen.
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Reingezoomt auf Gauteng sehen wir, dass die Hospitalisierungen besonders in der Stadt Tshwane nach oben gehen. +246% im 14-Tage-Vergleich, oder ein Wachstum um Faktor 3,5.
1. So sehr ich @ViolaPriesemann und die anderen Autoren schätze- 1,6 Millionen Impfungen pro Tag sind vorerst illusorisch. Der #Krisenstab geht das an, aber er kann nicht zaubern. Das wird dauern, bis es läuft.
2. Der Winter hat dieser Tage begonnen, und in wenigen Tagen werden wir erste Auswirkungen beim R-Wert sehen. +10% bis +15% waren es letzten Winter. Deshalb wurden am 15.12.2020 Maßnahmen verschärft. Der Winter dauert bis Mitte März.
Die letzten paar Tage im November waren warm. Das hat die Lage entspannt. Der R-Wert sinkt deutlich. Davor war es kalt, R war hoch. Jetzt wird es wieder kalt. Mit 10 Tagen Verzögerung werden es auch die Zahlen.