Täglich sieht man auf Telegram Tötungs- und Gewaltaufrufe. Die @tagesschau hat sich das für die letzten Monate genauer angeguckt und in einen Artikel gepackt – mit ein paar Einschätzungen von mir. tagesschau.de/investigativ/f…
Die verschwörungsideologische Szene sieht Medien als Teil der vermeintlichen Verschwörung an: Entweder, weil sie die Verschwörung durch "nicht berichten" ermöglicht oder vermeintlich mit manipuliert um ein "bösartiges" Ziel zu erreichen. Sie sind immer Feind der Szene.
Ähnlich wird jetzt wieder die Reaktion der Szene auf den Bericht ausfallen: Der Vorwurf wird lauten, dass hier Fakeaccounts diese Mordaufrufe erstellt haben oder dass die Screenshots gefälscht wären - obwohl sie Tag für Tag ja auch diese Gewaltaufrufe sehen.
Man externalisiert das Problem: Die eigene Gruppe ist qua Definition Teil "des Guten" - der verm. Feind will "das Böse" herbeiführen. Also ist alles, was einem nicht "passt" eben eine Finte des Feindes.
Man immunisiert sich somit auch gegen Verantwortung.
Man immunisiert sich somit auch gegen Verantwortung.
Dabei vergisst man auch gerne, dass man dabei war: Der Sturm auf den Reichstag war plötzlich eine inszenierte Attacke des Feindes, obwohl man selbst mit auf der Treppe stand (#AktivistMann). Aussagen wie von #OliverJanich zum Mord der Regierung wären aus "dem Kontext gerissen".
Personen die gewalttätig gegen Polizisten auf den Demonstrationen vorgehen, erklärt man einfach zu V-Männern. Einen Soldaten, der "Leichen über Felder verteilen" will, erklärt man zum Agent Provocateur - obwohl auf der Demo genau diese Ansage beklatscht wurde.
Gerade die Beispiele zeigen auch wieder, warum man mit Verschwörungsideolog:innen nicht diskutieren kann - jedes Argument gegen sie wird einfach zum Teil der vermeintlichen Verschwörung erklärt. Man selbst erklärt sich mit "Frieden, Freiheit, keine Diktatur" final zu "den Guten".
Je absolut bösartiger man den vermeintlichen Feind zeichnet, desto eher rechtfertigt man in der Szene auch Gewalttaten gegenüber diesen.
Das trifft Ärzt:innen und Journalist:innen - aufgrund des strukturellen Antisemitismus von Verschwörungserzählungen auch Jüd:innen.
Das trifft Ärzt:innen und Journalist:innen - aufgrund des strukturellen Antisemitismus von Verschwörungserzählungen auch Jüd:innen.
Der Bericht von @jan_wiebe in der @tagesschau zeigt, das Journalist:innen solche Fälle ermitteln können. Das könnte auch die Polizei. Man muss dafür auch nicht auf die Kooperation Telegrams warten - das hat die Tagesschau auch nicht.
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