Typische #Nachkriegswege/-kontinuitäten – Nachdem Wilhelm Meendsen-Bohlken (1897-1985) als Chef der Rüstungswirtschaftlichen Abteilung im Wehrwirtschaftsstab (#OKW) tätig war, übernahm er 1941 das Kommando über d Kreuzer Admiral Scheer, ab Juli 1944 sogar das Flottenkommando. 1/5
Nach der Entlassung aus der #Kriegsgefangenschaft Ende 1946 entwickelte sich seine weitere Karriere zunächst schleppend. Er diente als Matrose auf dem Küstenmotorschiff Hindina, das zwischen Bremen und Norderney pendelte. Eine für ihn »beschämende« Erfahrung. 2/5
Netzwerke und berufliche Qualifikation brachten ihn jedoch wieder in alte Gefilde. 1949 wurde er durch einen ehemaligen Kollegen an den #BDI vermittelt, wo er trotz oder gerade wegen seiner militärischen Herkunft mit offenen Armen empfangen wurde. 3/5
Ab 1951 baute er den Arbeitskreis Industrieluftschutz auf. Ab 1956 leitete er beim BDI die Abteilung für Verteidigungswirtschaft, von wo aus er wie bereits vor 1945 Einfluss auf die deutsche Rüstungswirtschaft nahm – diesmal jedoch von industrieller Seite. 4/5
Gerade jene personellen und handlungspraktischen Kontinuitäten zwischen NS-Regime und Bundesrepublik/DDR bzw. zwischen #Wehrmacht und Industrie sind bislang jedoch kaum erforscht worden und sollten künftig stärker in den Blick genommen werden. 5/5
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OTD 4.12.1941 »Der Vorabend der Schlacht aus unterschiedlichen Perspektiven« – Einen Tag vor dem Beginn der sowjetischen Gegenoffensive vor Moskau wurde in Abhängigkeit von der Nähe zur Front die Situation äußerst unterschiedlich bewertet. 1/6
Mitte November 1941 hatte der Generalstab des Heeres die zweite Phase der Offensive auf Moskau eröffnet – trotz der Meldungen über neue Feindkräfte, die materiellen/personellen Ausfälle der Verbände, die beständig fallenden Temperaturen und das Fehlen eines Winterstellung. 2/6
Der Befehlshaber der angreifenden Heeresgruppe Mitte – Generalfeldmarschall Fedor v. Bock – ahnte jedoch bereits, dass die Angriffskraft der »Truppe« bald erlahmen würde und warnte am 3.12. den Chef des Generalstab des Heeres Generaloberst Franz Halder. 3/6
Gen. Walter Warlimont (1894–1976) ist den meisten vor allem durch seine Funktion im Oberkommando der Wehrmacht und durch d Verurteilung zu lebenslanger Haft im OKW-Prozess bekannt. Vielmehr weiß man aber zu »Hitlers elegantestem General« kaum. Daher nun Teil I: #Reichswehr. 1/11
Die »zentrale« Sekundärliteratur zu Warlimont ist ein schmaler Aufsatz von Horst Mühleisen von 1998 in »Hitlers militärische Elite«. Eher beiläufig wird hier seine Dienstzeit zwischen 1918 und 1933 abgehandelt. Ist er also ebenso beiläufig ins OKW geraten? 2/11 #Militärgeschichte
Als Sohn eines Buchhändlers geboren äußerte er schon früh seinen Berufswunsch: Militärdienst. Noch im Frühjahr 1913 trat er als Fahnenjunker in das Fußartillerie-Regiment 10 ein, in dem fast durchgängig bis zum Kriegsende als Regimentsadjutant an Ost- und Westfront diente. 3/11