Angenommen ich erkranke als Alleinerziehende mit Kleinkind an Corona. Wer hilft mir, wenn ich nicht aufstehen/kochen/wickeln kann? Ernstgemeinte Frage, die mir gerade große Angst macht.
Ich führe hier mal den Thread fort und gehe auf ein paar Vorschläge ein - auch um sie für Interessierte ein bisschen zu sammeln. Bislang jedoch handelt es sich vor allem um Ideen und Mutmaßungen. Ein richtiges System scheint es für diesen Fall nicht zu geben.
Haushaltshilfe bei der Krankenkasse beantragen. Fragen dazu: Wie schnell geht das? Sind sie aktuell verfügbar oder auch überlastet? Kommt die Haushaltshilfe in einen Corona-positiven Haushalt?
Meine Erfahrung: Ende 2021 habe ich mehrere Agenturen für eine Haushaltshilfe angefragt - unabhängig von einer Corona Erkrankung. Entweder ich erhielt keine Rückmeldung oder man sagte mir, es gäbe aktuell keine Kapazitäten.
Familie und Freund:innen, Kindsvater: Dürfen offiziell nicht und die Wohnung. Will ich diese Menschen in Gefahr bringen? Wollen die das?
Pflegekraft. Scheint mir eine gute Option, weil sie Zugriff auf Schutzkleidung hat. Aber habe ich in dieser Situation Anspruch darauf? Wie schnell ist so eine Person zu finden? Versorgt sie auch ein Kleinkind?
Kind zu Freund:innen oder ans Jugendamt geben. Letzteres: WTF? Never! Aber auch sonst: Trennung für Kind traumatisch, insbesondere weil es noch gestillt wird.
Frühzeitig Netzwerk für diesen Fall aufbauen. Sehr guter Rat! Vielleicht gibt es eine Person im Bekanntenkreis, die das Ansteckungsrisiko eingehen würde. Muss ich individuell erfragen.
Mit der Frage ans Jugendamt wenden. Meine betreuende Sozialarbeiterin von eben dort wusste auf die Frage keine Antwort.
Bin ein bisschen überrascht, wie viele hier vorschlagen, mein Kind in andere, gar fremde Hände zu geben, als wäre das die optimale Lösung. Frage mich, ob diese Kommentator:innen selbst kleine Kinder haben… Genau dieses Szenario macht mir ja so große Angst!
Der Vater muss doch einspringen. Hm, in einer perfekten Welt würde er das. In dieser jedoch hat er keine feste Wohnung, wenig Sprachkenntnisse (kann zB nicht mit Ärzt:innen reden) und wäre alleine mit Kind maßlos überfordert. Kind wäre dort nicht sicher aufgehoben.
By the way ist jetzt der Zeitpunkt erreicht, an dem ich nicht mehr alles hier antworten kann. Freue mich sehr über die rege Diskussion und die vielen Ideen!
1/8 Weil ich's satt bin, über Hygienekonzepte für Fußballstadien zu lesen, habe ich jetzt selbst mal was über das Thema ##Schwangerschaft und #Geburt während der #Corona-Pandemie geschrieben: blog.kulmine.de/frau-sein/schw… (es folgt ein Thread)
2/8 Wie kann es sein, dass es Hygienekonzepte für Publikum in Fußballstadien gibt, aber nicht für Partner:innen im Kreißsaal oder auf der Wochenbettstation?
3/8 Wieso gibt es keine verbindlichen Maßgaben für die Situation auf Geburtenstationen, die sich an den Empfehlungen orientieren, die Fachpersonen schon im März und April abgegeben haben?