Ziemlich genau sechs Jahre mach ich jetzt schon Doku-Arbeit auf Demos. Das waren so ziemlich meine ersten Fotos damals. Ein Angriff auf uns durch „Identitäre“ Kader - Verfahren eingestellt weil „keine Beweise“ vorlägen. Viel hat sich seither nicht getan. #rechteGewalt 
Damals hatte ich noch wirklich daran geglaubt, dass bei so eindeutigen Bedingungen eine Anzeige sinnvoll ist. Naiv, ich weiß. Dann wurde ich in der Sache geladen - als Beschuldigte.
Egal wie eindeutig die Sache scheint, für die Polizei steht der Feind immer links. Das darf man nie vergessen. Wir können hier weder auf Gerechtigkeit noch auf Rechtmäßigkeit der Arbeit von Polizei und StA vertrauen.
Seit ich diese Arbeit mache gab es keinen Tag, an dem ich nicht in irgendwelchen Strafverfahren in allen denkbaren Positionen involviert war. Das Ergebnis? Nichts. Nur viele Stunden verlorener Lebenszeit und Geld, das man dafür auch noch aufwenden muss.
Davon, was das emotional mit einem macht, über Jahre ständig auf die nächste Ladung, den immer nächsten Brief mit neuem Stress und neuen Ungerechtigkeiten zu warten, mal gar nicht zu reden. Es ist ein stetes Hintergrundrauschen, das man vielleicht ausblenden kann aber nie loswird
Was bleibt ist das Vertrauen in Verbündete, die Sicherheit, dass man einander immer den Rücken stärken wird. Dass man nie allein sein wird. Diese Solidarität bedeutet die Welt, ist unsere größte Stärke und der Grund, immer wieder weiterzumachen.
Und wer das für Kitsch hält, mag zwar recht haben. Aber ohne diesem Kitsch würd ich mir das alles schon lange nicht mehr antun. Alsdann - Dabei bleiben. Ohne Illusionen, aber mit Vertrauen in das was zählt.
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