#Martenstein: Das Tragen dieser Armbinde ist also holocaustverharmlosend, aber nicht antisemitisch?
Jüdinnen und Juden sind mit solchen unredlichen Verharmlosungen regelmäßig konfrontiert - eine moralische und intellektuelle Verwahrlosung und Verrohung.
Ein Thread (1/7)
Richtig, Martenstein: Das Tragen solcher Sterne ist eine falsche Gleichsetzung, nämlich die der Tragenden heute mit Jüdinnen:Juden im NS. Und das bedeutet in der Konsequenz eine Verharmlosung von #Antisemitismus und #Holocaust. (2/7)
Denn: Wer sich aktuell durch eine (falsche) Analogie mit den jüdischen Opfern des NS identifiziert, sagt damit, dass es auch eine Analogie zur aktuellen Politik der BRD mit dem NS gibt. Dadurch werden sowohl der Nationalsozialismus als auch Holocaust verharmlost. (3/7)
Aber es ist absolut schleierhaft, warum eine solche Holocaustverharmlosung nicht antisemitisch sein soll. Den Vernichtungstod von 6 Millionen Jüdinnen:Juden für eigene Zwecke zu instrumentalisieren, zu relativieren und zu verharmlosen ist immer antisemitisch. (4/7)
Das Argument, dass sich die “Judenstern”-Tragenden doch mit den Jüdinnen:Juden identifizieren und daher nicht antisemitisch seien könnten, ist nämlich gar keins. Denn diese Identifizierung klappt nur, indem man diesen NS-Vernichtungsantisemitismus völlig ignoriert. (5/7)
Und diese Ignoranz, die ebenfalls eine Verharmlosung des Holocaust bedeutet, trivialisiert und verunglimpft das Leid jüdischer Menschen, die bis heute mit den Nachwirkungen des Holocaust zu kämpfen haben. (6/7)
Übrigens: Auch Jüdinnen:Juden können den Holocaust verharmlosen. Und auch in Deutschland tragen sicherlich einige wenige Jüdinnen:Juden auf Corona-Demos gelbe “Ungeimpft”-Sterne. Das ist aber genauso antisemitisch. Für jüdische Menschen gelten keine Doppelstandards. (7/7)
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NS-Relativierung, Doppelstandards, Täter-Opfer-Umkehr: Über ein aktuelles Videointerview mit dem Verschwörungsideologen Sucharit #Bhakdi und seine antisemitischen Aussagen wird gerade viel getwittert. Wir klären über zentrale Aussagen und ihren #Antisemitismus auf. Thread: (1/13)
Bhakdi betreibt NS-Relativierung und Täter-Opfer-Umkehr: jüdische Überlebende des Holocaust, die nach #Israel flüchteten, hätten in Nazi-Deutschland das "Erzböse" erfahren. Ihr eigenes Land Israel hätten sie aber in etwas "verwandelt", was "noch schlimmer" sei. (2/13)
Was Bhakdi damit meint: Israel habe, wie "andere Länder", einen "Impfzwang" eingeführt. Weiter: "Das ist das Schlimme an den Juden: sie lernen gut. (...) Aber sie haben das Böse jetzt gelernt und umgesetzt. Und deswegen ist Israel jetzt 'living hell', die lebende Hölle". (3/13)