[Pinke Grapefruits, zB Ruby Star sind kernlos, weil mit radioaktiver Strahlung Mutationen induziert wurden. Das ist in der EU rechtlich #Gentechnik, die nicht als solche reguliert wird, weil sie seit Jahrzehnten sicher ist.]
@kaufland Als in den 1990er Jahren das EU-Gentechnikrecht aufgesetzt wurde, wurden Techniken, die es damals schon lange gab, die nun aber unter die Gentechnik-Definition fielen, von Regulierung und Kennzeichnung ausgenommen.
Dazu zählen vor allem Methoden der Mutagenese.
Bei der Mutagenese werden Pflanzen oder ihre Samen mit radioaktiver Strahlung oder mutagenen Chemikalien behandelt, um so die Mutationsrate zu erhöhen. In den Nachkommen werden dann Pflanzen mit positiven Eigenschaften selektiert.
Das wurde neben Grapefruit zum Beispiel auch bei Braugerste und Hartweizen (der für die Nudeln) eingesetzt.
Die Internationale Atomenergiebehörde führt eine Datenbank für solche Pflanzen mit rund 3000 Einträgen. mvd.iaea.org
Mutationen sind Grundlage von genetischer Vielfalt und damit von Evolution und Züchtung.
Sie kommen spontan vor, zB durch Sonnenlicht oder Fehler bei Prozessen in der Zelle. Durch die o.g. Techniken kann man die natürliche Mutationsrate erhöhen und so neue Sorten züchten.
Allerdings passieren die Mutationen völlig zufällig und die meisten haben eher negative Effekte. Die Pflanzen mit positiven Eigenschaften müssen aufwendig selektiert und hilfreiche von negativen Mutationen durch Kreuzungen getrennt werden.
Mittlerweile gibt es Techniken der sog Genomeditierung, zB #CRISPR, mit der Mutationen ganz gezielt an vorherbestimmten Positionen im Genom ausgelöst werden können.
Obwohl diese Techniken viel weniger Veränderungen auslösen, als die alten Methoden, sind sie in der EU unter dem strengen #Gentechnik-Recht reguliert. Das behindert sinnvolle Anwendungen für eine nachhaltige Landwirtschaft.