Hier und sonstwo ist inzwischen tausendfach dokumentiert: Karl Lauterbach ist ein pathologischer Lügner.
Ich will hier ein Thema aufgreifen, das immer wieder an die Oberfläche gedrungen ist: Seine Angaben zum durchschnittlichen Alter der COVID-19-Intensivpatienten.
Ein Logbuch der Lügen:
Am 19. Dezember 2020 ließ er uns eine Information aus den Intensivstationen Berlins zukommen:
Selbst der Faktenfuchs des Bayerischen Rundfunks wurde hier stutzig. Lauterbach machte diesem das Zugeständnis, es nicht genau gewusst zu haben. Der Faktenfuchs versucht zu retten, was zu retten ist. Es ist nicht viel:
Eine simple und einfache Tatsache kann eine Bleiwüste Faktenchecker-Brimborium nicht aus dem Weg räumen: »Tatsächlich lässt sich Lauterbachs Aussage zum aktuellen Zeitpunkt statistisch nicht belegen.«
Übersetzt: Lauterbach labert Bullshit.
Bei BILD-TV wurde Lauterbach wiederum am 3. Juni 2021 interviewt. Mit dem Illner-Interview-Ausschnitt vom 15. April 2021 konfrontiert, gestand Lauterbach seinen Fehler ein, setzte aber gleich neue Fake-Zahlen in Umlauf:
Woher stammen plötzlich die neuen »1.500 also 40- bis 50-Jährige«, die auch noch »also voll beatmet werden mussten, also nicht sozusagen mit Maske beatmet werden, sondern intubiert beatmet wurden«. Auch dies bleibt sein Geheimnis.
Am 22. Februar 2022 wurde Lauterbach im Morgenmagazin interviewt und erneut auf seine fehlerhaften Zahlen angesprochen:
Fazit: Lauterbach nennt in keiner der hier versammelten Instanzen Zahlen, die korrekt sind oder sich belegen lassen.
Das DIVI selbst schreibt die Altersstruktur seit dem 29. April 2021 fort, also kürzlich nach der Ankündigung des Staatssekretärs. Erst ab dem 6. Mai 2021 werden im DIVI-Register über 90 Prozent der Fälle mit Altersangaben überschritten.
Vorher ist eine belastbare Aussage über die Altersstruktur schlicht nicht möglich. Zu keinem Zeitpunkt überschritt einer der Altersgruppen die Zahl 1.500. Keine einzige.
Man kann diese kurze Betrachtung auf die durchschnittliche Liegedauer der Intensivpatienten oder deren Impfstatus ausweiten. Dann wiederum auf die Belastbarkeit der Intensivstationen überhaupt: Das Lügenmuster ist immer dasselbe: Aus dem Stehgreif erfindet er Zahlen nach Bedarf.
Zu keinem Zeitpunkt sind es Zahlen, die den Aufstieg aus der »anekdotische Evidenz-Bauernliga« geschafft hätten. Die Lügen gehen auch immer nur eine Richtung:🙀🙀🙀🙀🙀
Seine beanspruchte Geltung ist auf eine perfide Art mit den Corona-Maßnahmen verknüpft: Er wird nicht von alleine gehen, sondern er muss friedlich aus dem Amt gejagt werden: #EsistausKarl#Lauterbachluegt
Mir ist klar, dass Lauterbach »nur« ein Symptom ist. Die Ursache liegt viel tiefer.
Leider hat dieses Symptom aber mehr Macht als vor sechs Monaten, regiert per Anordnung und wird medial tausendfach multipliziert.
Der Mann verantwortet ein Milliardenbudget, hat Weisungsbefugnis gegenüber 800 Mitarbeitern und Richtlinienkompetenz. Er ist Chef von Wieler und Cichutek. Er ist Mitglied der Bundesregierung und hat eine Reichweite, wie sie noch nie ein Gesundheitsminister gehabt hat.
Er lügt und lügt und lügt und lügt. So sehr sind wir abgestumpft, dass uns der Akt selbst nicht mehr schockiert.
Die Frage lautet nicht mehr »Wie kann das sein?« oder »Wie lange noch?«, sondern allenfalls »Schon wieder?«
Dieser 🧵 handelt von einem Ringversuch zu SARS-CoV2.
Labor-Ringversuche zu SARS-CoV2 wurden von INSTAND e.V. seit April 2020 in mehreren Runden durchgeführt. Die Ringversuche prüfen, wie gut Labore auf bestimmte Pathogene testen.
»Gut« heißt hier im Hinbick auf SARS-CoV2: Sind die Tests zweifelsfrei in der Lage, Genomstücke von SARS-CoV2 zu finden? Wie viele falsch-Positive gibt es? Gibt es auch Kreuzreaktionen mit anderen Coronaviren?
Die Labore, die an den Ringversuchen von INSTAND teilnehmen, bezahlen Geld dafür. Sie erhalten nach Bestehen ein Zertifikat, das einige Labore auch auf ihre Homepage setzen. Ein willkürliches Beispiel:
Wir haben bei der gegenwärtigen Corona Krise zwei große »black boxes«: Die Gesundheitsämter und die Labore. In diesem 🧵 geht es darum, was ich über die Labore herausgefunden habe.
(Am Ende des Threads ist eine Mitmachbitte. Wem dieser 🧵 neue Erkenntnisse bereitet hat, oder was beizusteuern hat, dem wäre ich für eine Nachricht sehr dankbar.)
Die Labore sind diejenigen, die die PCR-Tests (genauer RT-qPCR-Tests) durchführen und im Falle eines positiven Befundes das Gesundheitsamt informieren. Das Gesundheitsamt leitet dann die uns bekannten Maßnahmen ein, mit bekannten Folgen für Einzelfälle und deren Kontakte.
Im ersten Teil dieses 🧵 geht’s darum, die Aussagen zu prüfen und zu kommentieren. Im zweiten Teil geht’s darum, die Publikation genauer anzusehen, auf die sich Lauterbach bezieht.
I. Im ersten Satz bezieht sich Lauterbach auf einen Artikel der BILD, der von @DeineMeinungung zitiert wird. Lauterbach bezieht sich vordergründig auf die Schlussfolgerung »PCR-Tests sind keine Grundlage für politische Maßnahmen«.
Dieser Satz wird auch im BILD-Artikel als Überschrift gewählt. Karl Lauterbach hält diese Aussage für »Quatsch« und kommentiert im folgenden die ct-Werte. BILD wiederum zitiert einen Letter to the Editor an das Journal of Infection.