„UN-Generalsekretär warnt: Atomkrieg möglich“ und die Meldungen überschlagen sich.
Aber wieso überhaupt und stimmt das tatsächlich? 1/x
Um zu verstehen, wieso eine solche Meldung urplötzlich herumgeistert, muss man die deutsche Medienlandschaft verstehen:
Wegen der hohen Kosten eigener Nachrichten, die durch Massen von Korrespondenten entstehen, durch aufwändige Recherchen und Übersetzungen, gibt es Agenturen. 2
Da können dann kleinere Medien einfach die Meldungen als Anhalt nehmen und daraus eigene Nachrichten machen.
Der Clou dabei: Das wird dann in aller Regel nicht geprüft, weil es ja schliesslich von einer Agentur kommt. 3/x
Es erscheint tatsächlich kernbescheuert und extrem faul, weil es genau das auch ist.
Sowas erklärt dann auch, wie komische Apps plötzlich ganz supertoll sind oder plötzlich uralte Meldungen einen Hype auslösen. 4/x
Für uns ist das zwar ganz nützlich, weil so auch schnell Meldungen kommen zu abgestürzten Raketen in Kroatien oder dem Brexit, aber die Sache hat eben einen gewaltigen Haken, wenn da irgendein Vollidiot zum clickbaiten eine ungeprüfte Meldung ins System schiesst. 5/x
Und genau DAS ist im Falle dieses „Atomkrieg“ auch passiert, denn die angebliche Aussagen von Guterres ist eine schnöde Falschübersetzung und die Meldung eher heisse Luft, die wohl eher auf miesen Englischkenntnissen basiert als auf Fakten: 6/x
Die tatsächliche Aussage lautete nämlich NICHT, dass ein Atomkrieg im „Bereich des Möglichen“ läge, sie lautete: „Ein Atomkrieg ist wieder zurück im Bereich des Möglichen“ und verweist damit auf genau das, was ich seit fast 3 Wochen schreibe. 7/x
Die Situation ist wieder da, wo sie in den 80er Jahren war und die nuklear bewaffneten Blöcke Ost und West stehen sich in einem Konflikt gegenüber.
Es hat sich also NICHTS geändert in den letzten 2 Wochen dabei. Im Gegenteil: 8/x
Wir haben sogar MEHR Sicherheit, weil die Aufklärungsergebnisse der Geheimdienste klar darauf verweisen, dass KEINE Bewegungen bei russischen Atomwaffen festzustellen sind.
Wir sind also wirklich sicherer als noch vor 14 Tagen. 9/x
Hier bestätigt der Generalinspekteur der Bundeswehr nochmal ausdrücklich, dass da keine Veränderungen feststellbar sind bei den russischen Atomwaffen: 10/x
(Das GANZE Video lohnt sich!)
Die einzige Erkenntnis dieses Durcheinanders ist also, dass irgendein Depp kein Englisch kann oder dringend Geld braucht und dafür so eine Horrormeldung über die Agenturen rausgeblasen hat und die Medienlandschaft ist kurz mal darauf reingefallen. 11/x
Durchatmen, es droht uns hier aktuell keine Gefahr eines Atomschlages und bevor es überhaupt so weit käme, würde das schon deutlich feststellbar eskalieren.
Und da gäbe es viel qualifiziertere Warnungen als eine Agenturmeldung. Und die würde ich Euch schon rechtzeitig sagen12/12
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Die Entscheidung zur Beschaffung eines Flugzeugmusters ändert erstmal NICHTS! 1/x
Derzeit sind in Büchel ca 20 Kernwaffen vom Typ B61, für diese ist der inzwischen doch deutlich in die Jahre gekommene Jagdbomber Tornado vorgesehen.
Andere Trägersysteme dafür hat die Bundeswehr KEINE. 2/x
Die Entscheidung jetzt war lange im Gespräch, die F18 wurde dafür auch geprüft, das ist aber keine Neuausrichtung in der Verteidigung und auch keine neue Diskussion, es geht ALLEIN um die Frage, was da am Himmel unterwegs sein soll. 3/x
Wir brauchen als Gesellschaft jetzt für die Aufnahme vor allem direkte Maßnahmen der Bundesregierung, die sich nicht auf Apps oder Verwaltung beschränken, da braucht es jetzt MEHR und vor allem brauchbare Unterkünfte 2/x
Hier wiederholt sich die Situation von 2015 quasi in Zeitraffer und auf wenige Tage und Wochen komprimiert.
Wenn die Behörden aus 2015 IRGENDWAS gelernt haben, dann ist es Zeit, das jetzt SOFORT zu realisieren und hier helfend einzugreifen. 3/x
Auf vielen Bildern aus dem Krieg in der Ukraine sieht man auf allen Seiten alte Waffen, die nicht selten Museumsqualitäten haben.
Aber stimmt das wirklich? 1/x
Auf diesem Bild sieht man ein leichtes Maschinengewehr DP im Kaliber 7,62x54R bei den Kämpfen in der Ukraine, augenscheinlich bei einem Freiwilligen.
Diese Waffe geht zurück auf eine Entwicklung aus dem Jahr 1927, ist also beinahe 100 Jahre alt. 2/x
Die gleiche Patrone 7,62x54R wird auch in modernen (post-) sowjetischen Waffen verwendet, etwa dem Scharfschützengewehr SVD Dragunov oder dem Maschinengewehr PK, ist also insgesamt nicht unbedingt als „veraltet“ anzusehen. 3/x
Die Drohungen haben es in sich: Sollten Finnland und Schweden Mitglieder der NATO werden, so würde dies zu einer militärischen Reaktion seitens Russlands führen.
Aber warum droht Russland überhaupt damit und warum ist das für uns wichtig? 1/x
Erstmal sind Finnland und Schweden in der EU. Was nicht nur heisst, dass die mit ihren Lastwagen durchfahren können bis nach Neapel, die EU ist auch ein militärisches Bündnis mit gegenseitigen Beistandsverpflichtungen. 2/x
Wir sind also bereits so oder so Verbündete und notfalls entschlossen, die Hot Dogs von IKEA bis aufs Blut zu beschützen, in erster Linie aber kaufen wir da Industrieprodukte, Medikamente und sowas. 3/x
Mal was zu dem Flugobjekt, das unlängst in Kroatien runtergekommen ist. @gepardtatze ist da der Profi, wird da aber wohl dem meisten zustimmen:
Augenscheinlich handelt es sich dabei um eine Tupolev 141, eine Drohne aus der Hochzeit des Kalten Krieges. 1/x
Die Dinger wurden entwickelt als reine Aufklärungsdrohnen mit einer Reichweite um die 1000 km und sollen insbesondere Luftbildaufklärung betreiben, also Fotos machen.
Eigentlich ist sowas um 1990 ausgemustert worden. 2/x
Bereits am 8.3. stürzte in der Ukraine eine Tu 141 ab, die – wenn auch ohne klare Zuordnung – vermutlich von russischer Seite eingesetzt wurde.
Es gibt Gerüchte, dass Russland eine grössere Zahl davon aus alten Depots reaktiviert haben soll. 3/x
Die Gefahr eines Atomkrieges ist dabei gar nicht das Thema, vielmehr gelten die Sorgen und der Pessimismus einer friedlichen Lösung im Krieg um die Ukraine und dem unsagbaren Leiden der Zivilbevölkerung.
Diesen Pessimismus teile ich, leider. 2/x
Die Möglichkeiten einer Verhandlungslösung sind zwar wohl unvermeidbar, jedoch nicht nah und bis zu einer Verhandlungslösung werden weiterhin Waffen gegen Zivilisten eingesetzt und das Leiden und Sterben gehen ungebremst weiter.