#WomensHistoryMonth
Als Frauen in Unterwiesenthal im Erzgebirge im Jahr 1827 um ihre einzige Einkommensquelle, das Spitzenklöppeln, gegen Maschinen kämpften.
#17
"Unter den Weibern im sächsischen Erzgebirg, sagt die Dorfzeitung, ist ein großer Aufstand. Bekanntlich ist im
Obererzgebirg das Spitzenklöppeln fast der einzige Nahrungszweig, und man war daher auf die englischen Maschinen, welche die Spitzen, freylich nicht so haltbar, aber feiner, um den halben Preis liefern, schon lange erbittert. Als sich daher das Gerücht verbreitete, es sey eine
solche Maschine aus Böhmischwiesenthal nach Oberwiesenthal heimlich gebracht worden, zogen am 13. Febr. Weiber und Mädchen und Kinder mit Hacken und Ofengabeln vor das Haus, schryeen fürchterlich, schimpften auf die Gensd'armen, und ruhten nicht, bis einige Hauptschreyerinnen
beym Kopf genommen wurden. Nun versammelten sich aber die Unterwiesenthaler Klöppelmädchen vor der Frohnveste, und man konnte sie nur durch Freylassung der Gefangenen beruhigen. Das Kriminalamt Schwarzenberg untersucht jetzt die Sache, und die armen Männer werden
sich wohl eine Zeitlang ihre Suppe selbst kochen müssen."
Women enraged – I do really like this 🔥💪 Ja, die armen Männer! Leider keine weitere Nachricht, wie die Sache ausging... de.wikipedia.org/wiki/Unterwies…
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
#WomensHistoryMonth
Wie Frauen in Kriegen kämpften. Eine unbekannte Soldatengeschichte aus dem Jahr 1832.
#19
"Ein 17jähriges Mädchen, Namens Katharine Karoline Raffoux, stand vor dem Zuchtpolizeygerichte, beschuldigt, die Uniform eines Kavallerieoffiziers nebst der belgischen,
polnischen und Juli=Dekoration unbefugt getragen zu haben. Ihr Advokat erzählte, sie habe, vom Durste nach Kriegsthaten und von Freyheitsdrang getrieben, als Volontair in Belgien im Regimente Pontecoulant’s gedient, sey bey allen Gefechten gegen die Holländer zugegen gewesen,
habe an der Spitze von 40 Mann eine Zitadelle (!) angegriffen und durch diese Heldenthat den Grad eines Lieutenants erhalten; nach Paris zurückgekehrt, habe sie es nicht über sich zu bringen vermocht, ihre Uniform abzulegen. Dem. Raffoux erzählte, Thränen vergießend
#translationday
Heute haben die Übersetzer:innen ihren Tag! Man kann Worte, aber auch #Musik übersetzen. Es gibt Gebärdendolmis für Musik. Ich meine aber eine andere Art der ‚Übersetzung‘ von Musik. Musikinstrumentenbauer:innen sind zum Beispiel
1/14
ebenfalls Übersetzer:innen. Denn diese schaffen etwas, um die Musik, die in einem Menschen klingt und der:die Musik auf Papier oder digital notiert hat, auch zum Klingen zu bringen. Durch Musikinstrumente oder die Stimme werden aus „geschlechtslosen Punkten und Strichen auf
2/14
liniertem Papier“ (Zitat Ethel Smyth) hörbare Musik. Musik wird dadurch ‚hinausübersetzt‘. Im 17. & 18. Jh. durchlebte besonders das (Kiel)Clavier (‚Leiseinstrument‘ – man kann die Lautstärke auf Tastendruck nicht ändern, da eine Saite durch einen eingebauten Federkiel
3/14
„Corona existiert nicht, es ist eine künstliche, von der Politik geschaffene Krankheit!“ – 2020 zigfach auf sog. Corona-Demos gehört.
„Die Cholera existirt nicht, es ist eine künstliche, politische Krankheit!“ – O-Ton 1849.
Frappierende Ähnlichkeit? Es gibt weitere!
1/11
Augsburger Tagblatt, No. 234. Montag 27. August 1849, S. 1209: „Paris, 22. Aug. In Rochefort ist es am 14. August zu traurigen Scenen gekommen. Die Cholera trat dort so furchtbar auf, daß sie verhältnißmäßig die große Zahl von 21 Opfern täglich forderte, und fast nur aus der
2/11
untern Volksclasse.“ => Weil die „untere Volcsklasse“ regelrecht in der Kloake lebte. Über Jahre wurde z. B. in #Augsburg darum gebeten, pestilenzialisch stinkende Kanäle zu reinigen und abzudecken, den Kot, der auf Haufen in den Straßen gesammelt wurde, regelmäßiger
3/11
Nicht nur für @FranzHoegl diese Geschichte aus der Wikipedia, zur Verdeutlichung was 'hintenrum' so abgehen kann, wenn man Frauengeschichte dort einbringen will:
Mir ist eines Tages in diesem Artikel (de.wikipedia.org/wiki/Royal_Aca…) aufgefallen, dass in der Auflistung der Gründungs
1/13
mitglieder zwei ganz bestimmte davon fehlten, nämlich die Malerinnen Angelika Kauffmann und Mary Moser. Letztere hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Wiki-Artikel. Beide Frauen wurden damals als Gründungsmitglieder vom engl. König persönlich in dieses Gremium berufen – sie
2/13
waren/sind die bedeutendsten Malerinnen der Welt. Der Wiki-Artikel zur RA suggerierte auch durch ein gen. Maskulinum und das Fehlen dieser Frauen, das Ganze sei durch und durch eine Männerangelegenheit. War es aber nicht. Der Artikel war somit grob geschichtsverfälschend. 3/13
Ja, ich weiß viel (nicht alles), 18./19. Jh., vier #Augsburg|er Tageszeitungen der Jahre 1746 bis 1850 händisch (!) auf Musik- & andere hochinteressante Meldungen abgescannt & abgetippt (!) von nie gehörten & hochtragischen Geschichten & Einzelschicksalen der Frz. Revolution über
erstaunende Wettermeldungen & Klimaveränderungen, Erfindungen, von denen man heute nicht mehr weiß, abertausende tote Menschen auf Berufe, Reise- & Querverbindungen checken, mit denen Stadtleben rekonstruiert werden kann, bis hin zu verstörenden Kinderschicksalen, Antisemitismus
, aber auch den Freuden, die das Leben schön machen: Detaillierte Beschreibungen von Marionettentheatern, Dultständen etc. Durch das händische Abtippseln blieb mir wahnsinnig viel im Hirn hängen, was super ist für schnell benötigte Querverbindungen. Nenne mir einen Namen dieser
Ihre nicht-musikalischen Bühnenwerke wurden unter ihrem Klarnamen aufgeführt, zB "Der Verlobungsring" in #Augsburg 1837–1841 nachweisbar. In dieser Zeit war das Geschlechterverh. an aufgefü. Bühnenautor*innen ca. 50:50. Davon könnte man sich heutzutage eine Scheibe abschneiden 😉
Klarname deshalb, weil Schriftstellerinnen damals eine wesentlich bessere Lobby als Komponistinnen hatten; was vermutlich auch der Grund war, für Musik ein männl. Pseudonym zu verwenden: "Werke von Frauen verkaufen sich nicht"; Opern von Frauen wurden in dieser Zeit nicht auf-
geführt im öffentl. Bereich. Wobei ich vorgestern einen Hinweis fand, dass es doch einen Fall gab, aber von einer Frau, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine sehr, sehr erfolgreiche Schauspielerin & Autorin war... 😎