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M. A. musicologist: pro women composers | current researches German newspapers 18th/19th century with feminist treasures | research associate @archivfraumusik
Sep 4, 2023 • 4 tweets • 1 min read
"Verbale Äußerungen sind laut Staatsanwaltschaft unter dem Tatbestand »sexuelle Belästigung« prinzipiell nicht strafbar."
Dann macht sie strafbar. Geht bei anderen Angelegenheiten doch auch. #NeinheißtNein
"Der Dozent soll unter anderem scherzhaft in Seminaren zu Studentinnen gesagt haben, sie kÜnnten ihre Noten mit aussagekräftigen Nacktbildern aufbessern. Einer Studentin soll er in einer Sprechstunde gesagt haben, sie sei blond und dumm. Auch in anderen Kontexten soll er Studentinnen
Aug 15, 2022 • 12 tweets • 2 min read
Bei einer Freundin der Familie angerufen, die heute ihren 93. Geburtstag feiert. Jahrgang 1929. Heimatvertriebene, Geflßchtete. Die mit Ende des Krieges mit ansehen musste, wie sich ihre eigene Mutter fßr sie opferte, als russische Männer vergewaltigend durch die DÜrfer zogen. Cover der "Film-Revue" aus den frßhen 1950er Jahr Die mit ansehen musste, wie ihre Mutter mit Besenstielen und Unaussprechlichem vergewaltigt und dadurch so traumatisiert wurde, dass sie nie heiraten wollte/konnte wegen gewisser ehelicher "Pflichterfßllungen" damals. Die mit nichts meinem Heimatdorf zugewiesen wurde. Mein
Jul 30, 2022 • 10 tweets • 3 min read
Weil heute so viele Neue zum Thema Verfolgung lesbisch-queerer Frauen dazugekommen sind 👋
Ich beschäftige mich als Musikwissenschaftlerin auch mit Komponistinnen, die lesbisch oder auch möglicherweise lesbisch gelebt haben, d. h. ich gehe neuen Spuren & Querverbindungen nach 1/8 Eines meiner großen Forschungsthemen ist Vilma (von) Webenau, erste Arnold-Schönberg-Studentin, die der Aussage von Rochus Kralik von Meyrswalden nach lesbisch gewesen sein könnte. Das schrieb er so in seinem Buch über seine Verwandte, die offen lesbisch lebende Komponistin 2/8
Jul 29, 2022 • 5 tweets • 1 min read
STIMMEN AUS DEM OFF

Früher jobbte ich im Musicland Augsburg – & hatte da eines Tages einen seltsamen Anruf:

"Ja, hallo, kennen Sie Zarah Leander?"
"Ja [aber nicht persönlich – hätte ich noch beifügen können]..."
"Haben Sie Schallplatten von ihr da?" "Kann sein, ich schau mal, Moment bitte...– Marlene Dietrich, Ilse Werner, alles da, aber von Zarah Leander derzeit leider nichts"
"Ok, Zarah Leander...war eine Frau, oder? Weil ihr Nachname doch männlich ist..."
"Ehm..."
"Ja, das ist doch ein männlicher Nachname...?"
May 30, 2022 • 13 tweets • 4 min read
Drßben bei Insta gibts heute vom BR-Account "frauen_geschichte" ein Posting zu Dirigentinnen, das sich wundert, warum es so wenige Dirigentinnen gäbe. Es wird konservative Denke "vermutet". Kennt man aber die Zahlen dazu & die Geschichte dahinter, muss
🧵
instagram.com/p/CeK5E2BoRVw/ man gar nichts "vermuten". Dieses Vermuten suggeriert, es gäbe keinerlei Forschung dazu. Diese gibt es aber, & darauf hätte sich der BR auch beziehen kÜnnen, denn diese Forschung kommt aus der eigenen Stadt, die leichtest gefunden werden kann.
musica-femina-muenchen.de/frauenanteil-b…
Mar 19, 2022 • 5 tweets • 2 min read
#WomensHistoryMonth
Wie Frauen in Kriegen kämpften. Eine unbekannte Soldatengeschichte aus dem Jahr 1832.
#19
"Ein 17jähriges Mädchen, Namens Katharine Karoline Raffoux, stand vor dem Zuchtpolizeygerichte, beschuldigt, die Uniform eines Kavallerieoffiziers nebst der belgischen, polnischen und Juli=Dekoration unbefugt getragen zu haben. Ihr Advokat erzählte, sie habe, vom Durste nach Kriegsthaten und von Freyheitsdrang getrieben, als Volontair in Belgien im Regimente Pontecoulant’s gedient, sey bey allen Gefechten gegen die Holländer zugegen gewesen,
Mar 17, 2022 • 5 tweets • 2 min read
#WomensHistoryMonth
Als Frauen in Unterwiesenthal im Erzgebirge im Jahr 1827 um ihre einzige Einkommensquelle, das SpitzenklÜppeln, gegen Maschinen kämpften.
#17
"Unter den Weibern im sächsischen Erzgebirg, sagt die Dorfzeitung, ist ein großer Aufstand. Bekanntlich ist im Image Obererzgebirg das Spitzenklöppeln fast der einzige Nahrungszweig, und man war daher auf die englischen Maschinen, welche die Spitzen, freylich nicht so haltbar, aber feiner, um den halben Preis liefern, schon lange erbittert. Als sich daher das Gerücht verbreitete, es sey eine
Sep 30, 2020 • 16 tweets • 5 min read
#translationday
Heute haben die Übersetzer:innen ihren Tag! Man kann Worte, aber auch #Musik übersetzen. Es gibt Gebärdendolmis für Musik. Ich meine aber eine andere Art der ‚Übersetzung‘ von Musik. Musikinstrumentenbauer:innen sind zum Beispiel
1/14 ebenfalls Übersetzer:innen. Denn diese schaffen etwas, um die Musik, die in einem Menschen klingt und der:die Musik auf Papier oder digital notiert hat, auch zum Klingen zu bringen. Durch Musikinstrumente oder die Stimme werden aus „geschlechtslosen Punkten und Strichen auf
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Sep 28, 2020 • 18 tweets • 5 min read
„Corona existiert nicht, es ist eine künstliche, von der Politik geschaffene Krankheit!“ – 2020 zigfach auf sog. Corona-Demos gehört.
„Die Cholera existirt nicht, es ist eine künstliche, politische Krankheit!“ – O-Ton 1849.
Frappierende Ähnlichkeit? Es gibt weitere!
1/11 Augsburger Tagblatt, No. 234. Montag 27. August 1849, S. 1209: „Paris, 22. Aug. In Rochefort ist es am 14. August zu traurigen Scenen gekommen. Die Cholera trat dort so furchtbar auf, daß sie verhältnißmäßig die große Zahl von 21 Opfern täglich forderte, und fast nur aus der
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Sep 24, 2020 • 18 tweets • 5 min read
Nicht nur fĂźr @FranzHoegl diese Geschichte aus der Wikipedia, zur Verdeutlichung was 'hintenrum' so abgehen kann, wenn man Frauengeschichte dort einbringen will:
Mir ist eines Tages in diesem Artikel (de.wikipedia.org/wiki/Royal_Aca…) aufgefallen, dass in der Auflistung der Gründungs
1/13 mitglieder zwei ganz bestimmte davon fehlten, nämlich die Malerinnen Angelika Kauffmann und Mary Moser. Letztere hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Wiki-Artikel. Beide Frauen wurden damals als Gründungsmitglieder vom engl. König persönlich in dieses Gremium berufen – sie
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Sep 20, 2020 • 5 tweets • 2 min read
Ja, ich weiß viel (nicht alles), 18./19. Jh., vier #Augsburg|er Tageszeitungen der Jahre 1746 bis 1850 händisch (!) auf Musik- & andere hochinteressante Meldungen abgescannt & abgetippt (!) von nie gehörten & hochtragischen Geschichten & Einzelschicksalen der Frz. Revolution über Image erstaunende Wettermeldungen & Klimaveränderungen, Erfindungen, von denen man heute nicht mehr weiß, abertausende tote Menschen auf Berufe, Reise- & Querverbindungen checken, mit denen Stadtleben rekonstruiert werden kann, bis hin zu verstörenden Kinderschicksalen, Antisemitismus
Sep 18, 2020 • 4 tweets • 2 min read
Ihre nicht-musikalischen Bühnenwerke wurden unter ihrem Klarnamen aufgeführt, zB "Der Verlobungsring" in #Augsburg 1837–1841 nachweisbar. In dieser Zeit war das Geschlechterverh. an aufgefü. Bühnenautor*innen ca. 50:50. Davon könnte man sich heutzutage eine Scheibe abschneiden 😉 Klarname deshalb, weil Schriftstellerinnen damals eine wesentlich bessere Lobby als Komponistinnen hatten; was vermutlich auch der Grund war, für Musik ein männl. Pseudonym zu verwenden: "Werke von Frauen verkaufen sich nicht"; Opern von Frauen wurden in dieser Zeit nicht auf-
Sep 18, 2020 • 5 tweets • 1 min read
Kleine hübsche Lilly ist nicht mehr. Nierenversagen. Aus der #Katzenhilfe schon mit schwerer Vorerkrankung geholt gehabt – sie hatte ein schönes Jahr in meinem Elternhaus, konnte dort frei sein & mit ihren geliebten Gluggern spielen... 🌈 Image Paulchen: wurde 17, Altersschwäche
Wolle (Woller-Bub): unbek., fast taub zugelaufen, mit riesen Schädel von unbehandelten Mittelohrentzßndungen (verknÜchert)
Lucy: Rettungskätzle Katzenhilfe, ca. 10 Jahre alt geworden, multiples Organversagen
Lilly: s. o.
=>
Sep 11, 2020 • 4 tweets • 2 min read
MORGEN! GIBTS eine ganz bitzelnde Re-Premiere bei meiner #Führung durch die @stadtaugsburg: Es wird dabei das legendäre "Casta diva" aus Bellinis "Norma" vermutlich zum ersten Mal seit knapp 200 Jahren wieder dort erklingen, wo es #Augsburg zum ersten Mal zu Ohren kam 👂👀🦻 Image Es wird eine teils klingende Führung geben, da wir auch an der ehem. Werkstadt von Nannette Streicher geb. Stein vorbeikommen – wie klangen ihre Instrumente eigentlich, die #Beethoven so toll fand? Welche heute vergessenen Menschen gaben in der "Goldenen Traube" Konzerte (die
Sep 10, 2020 • 7 tweets • 2 min read
CN #Rassismus #Gewalt
1/x
Neulich hatte ich gefragt, ob es ein Wort gibt fĂźr den Hass und Ekel auf Schwarze Menschen, um sich aber gleichzeitig KĂśrperteile von ihnen einzuverleiben. Ich habe keines gefunden, mĂśchte euch aber auf diese Auswirkung dessen aufmerksam machen. 2/x
Ein Fund aus hist. #Augsburg|er Zeitung 1847. Diese spricht sich teils vehement zwar gegen #Antisemitismus aus, lässt aber im Fall von Schwarzen Menschen alles 'Zivilisierte' fahren – kann verstörend wirken, bitte nochmal Achtung!

"Die Eingebornen der sĂźdaustralischen Image
Sep 5, 2020 • 23 tweets • 20 min read
Fav & ich sage dir, welchen Beruf du um 1845 gehabt hättest & woran du gestorben wärst. Go! @Maxgarete: Gastwirtstochter, totgeboren.
@F_rey_a: Dienstmagd, Nervenfieber.
@Seltsamsa: Uhrgehäusmacher, Entkräftung.
@derkaktusgarten: Artillerie=Hauptmanns=Tochter, chronische Magen=EntzĂźndung.
@wintermohn: Bauinspektors=Wittwe, Brust= und Herzwassersucht.
Sep 1, 2020 • 8 tweets • 3 min read
Manchmal findet man in hist. Zeitungen sehr Rätselhaftes wie die Todesvermeldung der frz. Schauspielerin Louise Contat: lt. Zeitung 1769–1846, laut einem seriös wirkenden frz. Wikiartikel 1760–1813. Beide Louises (sofern sie 2 verschiedene Personen sein sollten) hatten Image die Susanne in "Figaros Hochzeit"/Beaumarchais als Paraderolle. Erstere soll ein Landhaus in Nogent-sur-Vernisson besessen haben, wo sie auch gestorben sein soll. Hat sie ihren Tod etwa vorgetäuscht, um ihre Ruhe zu haben? Das Rätsel löst sich, wenn man in ihren engl. Wikiartikel
Aug 30, 2020 • 4 tweets • 2 min read
Toller #Thread – auch aus 'meinen' hist. Zeitungen kommen immer wieder Meldungen zu Modevorschriften (Korsett + Tanzen = sicherer Tod), Fatshaming ('Freakshows') und/oder zu Berichten von Beerdigungen besonders dicker/großer Menschen als Sensation verpackt
susanne-wosnitzka.de/der-tanz-als-a… Derzeit in einem gewissen von mir untersuchten Jahr besonders 'hip': Kleinwüchsige Menschen, darunter Charles Stratton alias General Tom Thumb, was in D als 'Däumling' übersetzt wurde. Oder zu Menschen mit sog kongenitaler Hypertrichose = Haarwuchs am

de.wikipedia.org/wiki/Charles_S…
Aug 29, 2020 • 5 tweets • 2 min read
"Dass diese Bezeichnung Frauen ausschließt, ist kein Zufall, denn auf Basis dieser Fürstengräber wird eine Männerwelt [...] rekonstruiert, in der die Männer in allen Bereichen das Sagen hatten – und für Frauen im Wesentlichen nur die Rolle als "Frau an seiner Seite" bleibt" Nicht im Text erwähnt: Das Fürstinnengrab bei der Heuneburg an der Donau. Auch hier das Grab wesentlich prunkvoller ausgestattet als das der Männer. Die sog. Fürstin der Heuneburg stand eindeutig im Mittelpunkt des Geschehens.
Gen. Maskulinum ist geschichtsverfälschend!
Aug 24, 2020 • 11 tweets • 3 min read
Manchmal werde ich gefragt, warum ich nicht nur Musikalisches aus alten Zeitungen verwerte. Weil es mir auch um die Lebensumstände von Menschen geht. Am Beispiel einer winzigen Werbeanzeige aus dem Jahr 1844 erläutert: Eine Frau verkauft ein Anti-Flecken-Mittel im Jahr 1844. Ok. Image Aufschreiben? Aber ja, denn das wir nicht nur irgend eine Frau, sondern eine namentlich genannte Witwe. Und zwar eines verstorbenen Musikinstrumentenmachers in #Augsburg. Frauen durften damals das Geschäft ihres Mannes nicht einfach so ßbernehmen, weil Frauen rechtlich gesehen
Aug 20, 2020 • 7 tweets • 3 min read
Wieder ein Fall von Geschichts(ver)fälschung? Erledigt! Ich bin im Jahr 1844 einer hist. #Augsburg|er Tageszeitung angekommen und erfuhr darin, dass Augustin Thierrys (1795–1856) Frau verstorben sei, ohne ihren Namen zu nennen. Ich googelte und stieß auf seinen #Wikipedia- 1/7 Artikel, der nur nannte, dass er 1844 seine Frau verlor. Er war relativ früh erblindet und verfasste seine Werke zu normannisch-britischer Geschichte mit Hilfe von Sekretären. In der hist. Zeitung allerdings wurde seine Frau als maßgebliche Hilfe hochlöblich gepriesen: 2/7