Nicht nur für @FranzHoegl diese Geschichte aus der Wikipedia, zur Verdeutlichung was 'hintenrum' so abgehen kann, wenn man Frauengeschichte dort einbringen will:
Mir ist eines Tages in diesem Artikel (de.wikipedia.org/wiki/Royal_Aca…) aufgefallen, dass in der Auflistung der Gründungs
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mitglieder zwei ganz bestimmte davon fehlten, nämlich die Malerinnen Angelika Kauffmann und Mary Moser. Letztere hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Wiki-Artikel. Beide Frauen wurden damals als Gründungsmitglieder vom engl. König persönlich in dieses Gremium berufen – sie
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waren/sind die bedeutendsten Malerinnen der Welt. Der Wiki-Artikel zur RA suggerierte auch durch ein gen. Maskulinum und das Fehlen dieser Frauen, das Ganze sei durch und durch eine Männerangelegenheit. War es aber nicht. Der Artikel war somit grob geschichtsverfälschend. 3/13
Diesem wollte ich Abhilfe schaffen, recherchierte & setzte beide Frauen mit Belegen (!) in den Artikel. Wenig später kam jemand daher & löschte beide Frauen heraus mit der Begründung, sie seien nicht relevant. Relevant für wen? & genau diese von der Wikipedia geforderte
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'Relevanz' wird oft unterhöhlt, weil Leute, die nicht vom Fach sind, glauben, dass das, was sie nicht kennen, nicht relevant sein kann. Eine Folge des Fehlens an paritätisch & stringent gelehrter Frauengeschichte generell. Was der Bauer [sic] nicht kennt...Sie kennen das. Zu
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diesem Zeitpunkt war Angelika Kauffmann außer Frage eine Persönlichkeit der Weltgeschichte, ihr Wiki-Artikel bereits damals bestens ausgearbeitet mit hochrelevanter kunstgeschichtlicher Literatur gespickt. Dennoch sollte ich mit Literatur belegen, dass sie relevant sei. Es
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entspann sich ein sog. Editwar, der eigentlich nicht erlaubt/erwünscht ist, besonders nicht dann, wenn es so dermaßen offensichtlich ist, dass die Relevanz des RA-Artikels mit der Präsenz Angelika Kauffmanns und Mary Mosers dadurch signifikant erhöht wird, um eben auch diese
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Geschichtsverfälschung rauszubekommen. Mir standen dann zwei andere Wiki-Leute bei, gemeinsam brachten wir noch mehr Belege (man sieht es an 4 aufeinanderfolgenden Fußnoten!), und es wurde sogar ein Abbild eines hist. Gemäldes gefunden, das alle damaligen Gründungsmitglieder
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zeigt. Dieses Bild ist gleichsam Sinnbild für die Zustände in der Wikipedia: Schaut man es sich genau an, dann sind die beiden Frauen zwar dabei, aber nur am Rande: Nicht einmal als echte Personen, sondern als Gemalte. Weil sich in diesem Raum voller Männer auch ein männl.
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nacktes Modell befindet, das anzuschauen für Frauen unschicklich war. Eine Regel von Männern an Frauen gerichtet. Hätte man diese Frauen schon damals wirklich geschätzt, hätte man auf dieses nackte Modell verzichtet & sie wie selbstverständlich ins Bild integriert als
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gleichbererechtigte Persönlichkeiten. Der Wiki-Troll wurde dann angezeigt und sein Profil gesperrt. Es gingen Stunden an Arbeit, Zeit & Nerven drauf für Sachen, die besonders in der Wikipedia selbstverständlich sein sollten, die sich als Zusammenwirken individueller (!)
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Wissender begreift, um die Wikipedia insgesamt inhaltlich wie qualitätlich zu heben. Dort suchen auch Laien als erstes, wenn sie mit einer Materie nicht vertraut sind. & genau deshalb ist es besonders dort wichtig, dies so einfach & so übersichtlich wie möglich anzubieten.
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Ohne dass einem Leute grundlos (!) im Nacken sitzen. Bei wirklich berechtigten Einwürfen: keine Frage. Aber nicht bei so etwas. Mit Regeln, die von ~ 90 % von Leuten gemacht wurden, die mittlerweile stark überholt & für ein qualitätvolles Lexikon peinlich wirken.
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& P.S., Harald, nein, es ist NICHT hilfreich, wenn du sagst: "Wo ist das Problem? Ändert doch einfach das, was euch in Wiki nicht gefällt!". Ja, gerne, aber halt nicht, wenn man zeitgleich dann eine Myriade an Mimimis im Nacken hat, die sich ihrer Männlichkeit beraubt fühlt 🤷♀️
"Verbale Äußerungen sind laut Staatsanwaltschaft unter dem Tatbestand »sexuelle Belästigung« prinzipiell nicht strafbar."
Dann macht sie strafbar. Geht bei anderen Angelegenheiten doch auch. #NeinheißtNein
"Der Dozent soll unter anderem
»scherzhaft« in Seminaren zu Studentinnen gesagt haben, sie könnten ihre Noten mit »aussagekräftigen Nacktbildern« aufbessern. Einer Studentin soll er in einer Sprechstunde gesagt haben, sie sei »blond und dumm«. Auch in anderen Kontexten soll er Studentinnen
herabgewürdigt und sexualisiert haben. [...] Diese Äußerungen sind laut Staatsanwaltschaft auch keine strafbaren Beleidigungen. Demnach sei es »nicht ersichtlich«, dass der Mann mit seinen Äußerungen »den angesprochenen Frauen ihren Achtungsanspruch absprechen wollte.«"
Bei einer Freundin der Familie angerufen, die heute ihren 93. Geburtstag feiert. Jahrgang 1929. Heimatvertriebene, Geflüchtete. Die mit Ende des Krieges mit ansehen musste, wie sich ihre eigene Mutter für sie opferte, als russische Männer vergewaltigend durch die Dörfer zogen.
Die mit ansehen musste, wie ihre Mutter mit Besenstielen und Unaussprechlichem vergewaltigt und dadurch so traumatisiert wurde, dass sie nie heiraten wollte/konnte wegen gewisser ehelicher "Pflichterfüllungen" damals. Die mit nichts meinem Heimatdorf zugewiesen wurde. Mein
Großvater selbst kam 1949 aus russ. Kriegsgefangenschaft wieder, fand nach kurzer Erholungszeit Arbeit bei Magirus in Ulm und vermittelte Jobs an andere Gestrandete, vermittelte ihr einen Job bei Erbacher Ski und in der Erbacher Möbelfabrik.
Und sie sangen gemeinsam im Chor
Weil heute so viele Neue zum Thema Verfolgung lesbisch-queerer Frauen dazugekommen sind 👋
Ich beschäftige mich als Musikwissenschaftlerin auch mit Komponistinnen, die lesbisch oder auch möglicherweise lesbisch gelebt haben, d. h. ich gehe neuen Spuren & Querverbindungen nach 1/8
Eines meiner großen Forschungsthemen ist Vilma (von) Webenau, erste Arnold-Schönberg-Studentin, die der Aussage von Rochus Kralik von Meyrswalden nach lesbisch gewesen sein könnte. Das schrieb er so in seinem Buch über seine Verwandte, die offen lesbisch lebende Komponistin 2/8
Mathilde Kralik (von Meyrswalden), die mit Dr. Alice Scarlates in Wien zusammenlebte. Vilma (von) Webenau hielt sich in deren Kreisen auf, auch zusammen mit der offen lesbisch lebenden Smaragda Eger-Berg, zu der vor noch nicht allzu langer Zeit endlich eine Biografie auf den 3/8
Früher jobbte ich im Musicland Augsburg – & hatte da eines Tages einen seltsamen Anruf:
"Ja, hallo, kennen Sie Zarah Leander?"
"Ja [aber nicht persönlich – hätte ich noch beifügen können]..."
"Haben Sie Schallplatten von ihr da?"
"Kann sein, ich schau mal, Moment bitte...– Marlene Dietrich, Ilse Werner, alles da, aber von Zarah Leander derzeit leider nichts"
"Ok, Zarah Leander...war eine Frau, oder? Weil ihr Nachname doch männlich ist..."
"Ehm..."
"Ja, das ist doch ein männlicher Nachname...?"
"Das war ihr Künstlername. Also, ich kenne viele Menschen, die mit Nachnamen z.B. Müller heißen, also eine männliche Berufsbezeichnung – viele Frauen heißen aber mit Nachnamen so" [*pruuuuust*]
"Ja, aber das ist doch trotzdem ein männlicher Name..."
"Ja, und?"
Drüben bei Insta gibts heute vom BR-Account "frauen_geschichte" ein Posting zu Dirigentinnen, das sich wundert, warum es so wenige Dirigentinnen gäbe. Es wird konservative Denke "vermutet". Kennt man aber die Zahlen dazu & die Geschichte dahinter, muss
🧵 instagram.com/p/CeK5E2BoRVw/
man gar nichts "vermuten". Dieses Vermuten suggeriert, es gäbe keinerlei Forschung dazu. Diese gibt es aber, & darauf hätte sich der BR auch beziehen können, denn diese Forschung kommt aus der eigenen Stadt, die leichtest gefunden werden kann. musica-femina-muenchen.de/frauenanteil-b…
Im Talk drüben wunderte sich @frauenvondamals, dass auch Werke von Frauen nur zu 2 % in den Programmen der Profi-Orchester vertreten seien. Das ist nicht richtig. Es sind unter 2 %. Im Clara-Schumann-Jahr 2019 waren es ca. 4,5 % & ging wieder zurück.
#WomensHistoryMonth
Wie Frauen in Kriegen kämpften. Eine unbekannte Soldatengeschichte aus dem Jahr 1832.
#19
"Ein 17jähriges Mädchen, Namens Katharine Karoline Raffoux, stand vor dem Zuchtpolizeygerichte, beschuldigt, die Uniform eines Kavallerieoffiziers nebst der belgischen,
polnischen und Juli=Dekoration unbefugt getragen zu haben. Ihr Advokat erzählte, sie habe, vom Durste nach Kriegsthaten und von Freyheitsdrang getrieben, als Volontair in Belgien im Regimente Pontecoulant’s gedient, sey bey allen Gefechten gegen die Holländer zugegen gewesen,
habe an der Spitze von 40 Mann eine Zitadelle (!) angegriffen und durch diese Heldenthat den Grad eines Lieutenants erhalten; nach Paris zurückgekehrt, habe sie es nicht über sich zu bringen vermocht, ihre Uniform abzulegen. Dem. Raffoux erzählte, Thränen vergießend