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Mar 23 18 tweets 3 min read
Viele Menschen, die so mutig sind, die Coronamaßnahmen zu kritisieren, werden seit zwei Jahren mit DEM Totschlagargument konfrontiert: Man solle mal in die Krankenhäuser schauen, da sei die Situation furchtbar, also Klappe halten und 💉. Folgender 🧵zerlegt dieses Argument:
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Natürlich gab es Pflegekräfte, die auch wegen Corona teils am Limit gearbeitet und Schlimmes erlebt haben. Und natürlich gab es Patienten, die dann auch gestorben sind. Aber rechtfertigen diese Berichte politische Maßnahmen?
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Um sich zu dieser Frage ein Urteil zu bilden, vergleiche man mal den Gesundheitsbereich mit anderen Bereichen, in denen Spezialkräfte teils überlastet sind. Mir fällt da die Polizei ein: Polizisten klagen traditionell über hohe Arbeitsbelastung und steigende Kriminalität.
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Polizeivertreter und vor allem CDU-Politiker fordern deshalb oft härtere Strafen bzw. härteres Durchgreifen. Linke lehnen solche Forderungen normalerweise ab und keiner käme auf die Idee, wegen einer drohenden Überlastung der Polizei alle Bürger als potenzielle Kriminelle
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zu behandeln, deren Grundrechte z.B. auf Datenschutz man prophylaktisch einschränken müsse, weil man sonst mögliche Verbrechen nicht aufklären kann. Persönliche Betroffenheit von Berufsgruppen, die in speziellen Bereichen des Lebens arbeiten, ist also kein Grund, Forderungen
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widerstandslos zu akzeptieren und es ist auch kein Egoismus, wenn man solche Forderungen kritisch prüft und dann zurückweist: Wenn mir ein Polizist von seinem Berufsalltag erzählt und darüber klagt, wie furchtbar alles geworden ist und wie viel gewalttätiger Kriminelle sind
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und behauptet, dass wir zu seiner Entlastung Kriminelle härter bestrafen sollen und Datenschutz überbewertet ist - ist es dann egoistisch und ignorant, wenn ich bei allem Respekt für seine persönlichen Erfahrungen bezweifle, ob seine Vorschläge eine angemessene Lösung sind?
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Ähnliches gilt für die Beurteilung der Konsequenzen wissenschaftlicher Expertise: Solange Kriminologen oder Virologen in ihrem Fachgebiet forschen, habe ich als Laie kein Interesse daran, deren Forschung oder Ideen zu kommentieren. Das wäre Hybris.
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Das ändert sich aber, wenn diese Experten unser gesellschaftliches Leben verändern möchten. Hier ein weiterer Vergleich: Astronomen sind sich sicher, dass irgendwann ein Killerasteroid auf die Erde knallen wird. Der kommt so sicher wie die nächste Pandemie.
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Nun stelle man sich vor, Astronomen würden fordern, dass wir prophylaktisch unser Leben in unterirdische Bunker verlagern, also unseren ganzen Alltag darauf ausrichten sollen, das Risiko der Vernichtung der Menschheit zu minimieren. Das wäre doch "Follow the science!"
10/17
Aber keiner würde diese Forderung widerstandslos akzeptieren, obwohl das Risiko eines Asteroideneinschlags langfristig bei fast 100% liegt und die Chancen der Menschheit dann extrem schlecht wären. Der Grund: Wir kalibrieren Risiken mit unserem Erleben im Alltag.
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Pflegekräfte, Virologen, Kriminologen und Astronomen dagegen beschäftigen sich mit bzw. arbeiten in Ausnahmesituationen. Eine Gesellschaft jedoch ist keine Intensivstation. Für mich persönlich z. B. ist Corona tatsächlich ein reines Medienphänomen. Ich kenne keinen, der
12/17
schwer an Covid erkrankt oder gestorben ist und ich hatte in zwei Jahren nicht einen positiven Test. Es ist dann keine Schwurbelei, wenn man das Narrativ der tödlichen Seuche infrage stellt, sondern vollkommen normal! Aber daran zeigt sich das eigentliche Ziel der
13/17
Maßnahmenbefürworter: Es ist die Zerstörung von Normalität, gesundem Menschenverstand und Vertrauen auf Alltagserfahrung - Maßstab soll nur die Intensivstation sein, der Ausnahmezustand zur Normalität werden, wie Karl Lauterbach sagt. Und das sollten wir niemals zulassen!
14/17
Wir dürfen es nicht akzeptieren, wenn uns erzählt wird, dass unser Alltagserleben irrelevant ist und nur Berichte aus Intensivstationen relevant. Wir dürfen es nicht akzeptieren, wenn allein "wissenschaftliche" Modelle zur Grundlage von Entscheidungen gemacht werden,
15/17
Virologen und Physiker die Regeln unseres Alltags bestimmen und jede Kritik daran als "unwissenschaftlich" zurückgewiesen wird. Das Pandemieregime betrifft uns alle, also haben alle ein Recht auf Mitsprache, selbst die FDP. Zum Schluss ein Angebot von mir an alle Virologen:
16/17
Sobald ihr euch wieder in eure Labore zurückzieht und uns in Ruhe lasst, werde ich mir als Laie nie wieder anmaßen, über Fragen der Virologie mitdiskutieren zu wollen, versprochen!
17/17
Ich widme diesen Thread übrigens @NorbertBolz und @GiorgioAgamben_ Letzerer wird seit 2 Jahren ständig von linken ehemaligen Fans für seine Kritik der Coronapolitik kritisiert: Er sei "abgedriftet". Dabei wendet Agamben nur konsequent seine Philosophie auf das Pandemieregime an.

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Mar 19
Ok Leute, im folgenden 🧵 werde ich alleine mit der Klinge meines Verstandes den Mythos der Alltagsmaske zerlegen und zeigen, warum jeder halbwegs normale Mensch Masken als unhygienisch bezeichnen MUSS. Masken dienen ja, so wird uns erzählt, der sogenannten source control:
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Sie sollen verhindern, dass ich meine Rotze und Aerosole ungehindert in die Umgebung puste. Nun, dann vergleichen wir doch mal die Maske mit anderen Hygieneprodukten, die zur source control erfunden wurden. Mir fallen da spontan zwei ein: Taschentücher und Kondome.
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Ein Taschentuch dient dem Abfangen meiner Rotze, ein Kondom dem Abfangen meines Spermas. Masken, Taschentücher und Kondome sind also hinsichtlich ihres Zwecks vergleichbar. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Art unserer Benutzung.
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Read 16 tweets
Jan 12
In den letzten zwei Jahren hat sich bei vielen die Vorstellung durchgesetzt, man sei "schuldig", wenn man keine Maske trägt und jemanden infiziert, und es sei eine "moralische Pflicht", sich impfen zu lassen. Diese Vorstellung ist falsch. Ein Thread.
1/12
Philosophisch basiert diese Annahme letztlich auf einer utilitaristischen Denkweise, wonach Handlungen, die mehr nutzen als schaden, moralisch "gut" sind, während Handlungen, deren Schaden größer als deren Nutzen ist, "böse" sind.
2/12
Das Hauptproblem des Utilitarismus besteht darin, dass es für uns Menschen normalerweise unmöglich ist, mögliche langfristige Konsequenzen jeder Handlung mitsamt allen Kollateraleffekten voraussehen und abzuwägen. Die Welt ist einfach zu komplex, wenn wir Verhaltensweisen
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Read 12 tweets

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