Mit Daten aus Dänemark und den USA können die Autoren drei wichtige Findings ziehen. Erstens: Wenn ein „Businessmanager“ mit einschlägiger Ausbildung (MBA, etc.) die Position des CEOs von einem „non-Businessmanager“ übernimmt, sinken die Löhne in den betroffenen Unternehmen. 2/8
Veränderungen in Höhe von 6% in den 🇺🇸und 3% in 🇩🇰 werden gemessen. Eine Steigerung der Produktivität oder der Krisenfestigkeit konnte allerdings nicht festgestellt werden. Was sehr wohl festgestellt werden kann, ist eine Erhöhung der Profitmargen: 3% in den 🇺🇸, 1,5% in 🇩🇰. 3/8
Zweitens wird Profit anders geteilt. Diese Effekte wurden mit Blick auf exportorientierte Firmen festgestellt. Während Exportschocks bei Non-Manager-Firmen zu Lohnerhöhungen führen, haben Nachfrage-Booms keine Auswirkungen auf die Löhne in Business-Manager-geführten Firmen. 4/8
Drittens zeigt sich, dass lokale Vorbilder einen wichtigen Einfluss auf die Studienwahl haben, sprich, dass angehende Student:innnen aus Schulen, deren Absolvent:innen häufig Business Schools besuchen, auch wahrscheinlicher eine Business School besuchen. 5/8
Der Takeaway ist allerdings nicht, dass diese Business-School-Absolvent:innen per se Angestellten gegenüber negativer eingestellt sind. Vielmehr wird der dominante „Shareholdervalue“-Ansatz, der an Business-Schools oft verbreitet ist und wird, thematisiert. 6/8
Demnach ist alles den Profitmargen der Anteilhaber:innen unterzuordnen. Arbeitnehmer:innen sind keine eigene Interessengruppe, sondern ein Kostenpunkt, der möglichst minimiert werden sollte. 7/8
Die Effekte halten sich auf individueller Ebene in Grenzen, sind aber aggregiert nicht unbedeutend: Rund 20% der Stagnation der Lohnquote in den USA lassen sich durch den wachsenden Anteil von Business-Managern erklären. 8/8
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Wer hat, der kann – und zwar studieren. Der Zugang zur Hochschulbildung in Frankreich ist stark vom Einkommen der Eltern abhängig. Das zeigen @bonneau_cecile und @SGrobon im #PaperderWoche. @SophieCAch fasst zusammen.
In diesem #PaperderWoche untersuchen die Autor:innen, wie gleich oder ungleich sich der Zugang zu Hochschulbildung in Frankreich für junge Menschen gestaltet – und zwar abhängig vom Einkommen der Eltern. Zuerst ein paar Verteilungs-Facts:
Der Anteil der 18–24-Jährigen mit Zugang zu Hochschulbildung steigt mit dem Elterneinkommen. Rund 35% dieser Altersgruppe, deren Eltern im untersten Einkommensfünftel angesiedelt sind, studieren. Im obersten Einkommenszehntel sind es mit 90% fast dreimal so viele.
So viel wir derzeit über die Teuerung reden, so wenig sprechen wir über den – seit Jahren – stärksten Faktor dabei: Die Mieten. Wohnen wird seit Jahren teurer: Um 50 % sind die privaten Mieten seit 2010 angestiegen. Zum Vergleich: die Löhne stiegen um rund 23 %. 1/8
Dass die Schere so weit auseinander geht, ist kein Zufall: Wir bewerten die Renditevorstellungen privater und institutioneller Wohnungseigentümer höher als das Grundbedürfnis jedes Menschen auf Wohnraum. momentum-institut.at/news/hohe-miet… 2/8
Um fast 6% Prozent werden die Richtwert-Mieten nun angehoben. Mieterhöhungen bei gleichzeitig stark steigenden Energiepreisen bergen ein Risiko: 3/8
Ein Achtel der Arbeitslosigkeit entfällt auf Personen, die von Unternehmen beim AMS kurzfristig ”geparkt” werden. Damit nutzen Unternehmen gezielt den Sozialstaat aus. Eine höhere Abgabe für kündigungsfreudige Unternehmen würde dem Einhalt gebieten.
Besonders in der Bau- und Tourismusbranche ist es gelebte Praxis, dass Unternehmen ihre Beschäftigten bei geringer Auftragslage kündigen, nur um sie später – oft mit exaktem Rückkehrdatum – wieder einzustellen. Doch auch in anderen Branchen wird das System ausgenutzt.
Die Klimakrise ist einer der Verteilungsfragen schlechthin. Ursachen und Folgen der Klimakrise sind ungleich verteilt. Sechs Grafiken anlässlich der #COP26. #Klimagerechtigkeit. 1/x
Die reichsten Länder der Welt sind aktuell für 46 % der CO2-Emissionen verantwortlich, bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von nur etwa 16 %. Im Gegensatz dazu stoßen die ärmsten Länder nur 0.4 % der Emissionen aus – bei einem Anteil an der Weltbevölkerung von 9 %. 2/x
Der Unterschied zeigt sich stark bei Pro-Kopf-Emissionen. Ein in Österreich lebender Mensch stößt in einem Jahr so viel aus, wie 16 Menschen aus ärmeren Ländern gemeinsam. Österreich gehört zu den 25 Ländern, die am meisten Verantwortung für die Klimakrise tragen. 3/x
Der wirtschaftliche Erholung beeindruckt weiterhin. Erstmals ist die Arbeitslosenzahl unter das Niveau von 2019 gefallen. Nicht vergessen: weiterhin sind Tausende in Kurzarbeit (hier sind aktuelle Daten leider Mangelware). Und: auch das Niveau von 2019 war kein niedriges. 1/
Vor allem die Gastro & Hotellerie boomt derzeit. Die Menschen holen ihre Urlaube nach. Um 2.700 weniger Leiharbeiter:innen sind arbeitslos als vor 2 Jahren. Im Gesundheitswesen gibt es paradoxerweise noch um über 1000 Arbeitslose mehr als vor Corona. 2/
In allen Bundesländern sehen die Zahlen viel besser aus als noch vor ein paar Monaten. Bis auf Wien, das noch knapp darüber liegt, haben alle Bundesländer das Niveau von 2019 unterschritten – es gibt weniger Arbeitslose als vor zwei Jahren, als COVID noch ein Fremdwort war. 3/
Das öffentliche Pensionssystem sichert die Lebensgrundlage für den Großteil der alternden Bevölkerung in Österreich. Das zeigt ein vergleichender Blick auf internationale Pensionen: Mit einer durchschnittlichen Nettoersatzrate von rund 90% ist Österreich OECD-Spitzenreiter. 1/7
Das Pensionssystem wird immer wieder wegen einhergehenden Kosten und Finanzierung debattiert. Daten der @EU_Commission zeigen jedoch: Auch langfristig bleiben die Ausgaben für Pensionen stabil. 2/7
Bis 2070 sollen die Kosten im Vergleich zu 2019 für Pensionen in Österreich gemessen am BIP nur um etwa einen Prozentpunkt steigen. Damit liegt Ö unter dem EU-Durchschnitt, und weit unter anderen EU-Ländern wie Deutschland, Irland und Luxemburg. 3/7