… was dann folgt ist bestenfalls handwerklich schlecht gemacht.
Zu Gast ist der Unternehmensberater Klaus Radermacher, der eine Studie von "ihm & dem Institut für Mobilität der @HSGStGallen" vorstellt. Ihm zufolge das Ergebnis: Autos und Flugzeuge sind besser als ihr Ruf…
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…, die Bahn nicht so ökologisch wie gedacht. Grund sei, dass man für Zug-Infrastruktur wie Tunnel so viel Beton brauche. So weit, so gut, Beton hat wirklich eine problematische Klimabilanz und Flugzeuge brauchen selten Tunnel.
Was der Beitrag verschweigt:
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Es handelt sich um eine Studie im Auftrag der @fdp-nahen Stiftung @FNFreiheit. Das erwähnen Moderator und Gast kein einziges Mal. Ein Flüchtigkeitsfehler? Unwahrscheinlich, denn das Deckblatt der Studie sieht so aus:
Natürlich kann man weder @FNFreiheit noch Studienautor vorwerfen, dass in ihren Studien liberale Positionen vorkommen. Aber es ist nicht gut, wenn Journalist:innen
a) Auftraggeber nicht benennen
b) nicht selbst recherchieren
c) keine kritischen Nachfragen stellen
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Denn der Gesprächsgast darf in der @dw_deutsch unhinterfragt falsche Dinge behaupten. So sagt Radermacher, seine Studie sei die Erste, die Verkehrssysteme ganzheitlich betrachte (inkl. Infrastruktur und Betrieb). Sonst gehe es immer nur um die Emissionen im Betrieb.
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Nach circa zwei Minuten Recherche finde eine Studie vom @Umweltbundesamt zu dem Thema, die ein Jahr älter ist. Nochmal zwei Minuten scrollen später finde ich eine Grafik, die exakt das zeigt, was im DW-Podcast gerade als Neuigkeit verkauft wird:
Im Schienenfernverkehr entstehen viele Umweltkosten durch die Infrastruktur. Das ist auch allgemein bekannt. Weder zum behaupteten Neuigkeitswert, noch zu den extremen Beispielen (S21, Gotthard-Tunnel) kommt bei der DW eine kritische Nachfrage.
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So kann der Gast unhinterfragt sein Framing verbreiten: Unsere bisherigen Erkenntnisse über die Nachhaltigkeit von Verkehrssystemen waren nicht ganzheitlich und ganzheitlich betrachtet seien Flugzeug und Auto gar nicht so schlecht.
Beim Luftfahrtmagazin @aeroTELEGRAPH wird der Auftraggeber der Studie ebenfalls weggelassen.
Bei @cicero_online darf seine Studie gleich selbst in einem Gastbeitrag zusammenfassen, immerhin kommt hier die @FNFreiheit vor, Limitationen oder Kritik jeweils nicht.
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Es geht auch anders. Bei der @faznet gibt es gleich zwei Texte über die Studie, die Auftraggeber nennen, einordnen und inhaltlich Kritik üben. Dazu ein Ausschnitt aus dem sehr guten Text von @uweebbinghaus:
Bei Berichterstattung über Studien politischer Akteure sollten Medien
- den Auftraggeber nennen,
- die Studie lesen,
- einordnen
- und kritisch nachfragen bei Widersprüchen.
Klingt selbstverständlich, ist es leider nicht immer.
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Hier mal der Versuch eines Threads darüber, welche WissenschaftlerInnen der Universität Hamburg sich von der unseriösen Wiesendanger-"Studie" distanzieren (zufällige Reihenfolge).
Die @unihh verbreitet eine "Studie" über den Ursprung der Coronavirus-Pandemie und zerstört damit wissenschaftliches Renomee einer Institution. Der @ndr und co. springen auf.
Was stimmt (geht schnell):
- China hilft bei der Aufklärung nach den Ursprüngen nur zögerlich bis schlecht mit.
- Wie genau das Virus aus welcher Quelle zum Menschen gelangt ist, weiß man bisher nicht.
Die übliche Regeln bei der Arbeit: Auf den Fluren #Maskenpflicht, am Arbeitsplatz selbst nicht, dafür viele Plexiglasscheiben. Das lässt sich auch gut beobachten, wenn man in Hamburger Bürovierteln spazieren geht.
So sollen Tröpfcheninfektionen verhindert werden.
3/12
Problem: Es gibt ja noch Aerosole. Die verbeiten sich eher wie ein Dampf im Raum, gerade wenn wegen wenig Lüften und viel Heizen im Winter die Luft zirkuliert.
Das kann also ein Problem sein, wenn man nicht gerade ein Einzelbüro hat.