Thread by @authenticsilvr

Ich hatte gerade eine Diskussion mit einem Angestellten von @amnesty_de an einem Stand am Bahnhof Berlin-Südkreuz über den Vorwurf, dass #Israel angeblich ein „Apartheidsstaat“ ist. Ich erzähle kurz wie das Gespräch verlaufen ist: (Thread | Unbedingt durchlesen)

Zuerst habe ich ihn gefragt, inwiefern der Vorwurf der „#Apartheid“ bezogen auf Israel Sinn ergibt, wenn man bedenkt, dass Araber nicht nur hohe Positionen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens haben, sondern dazu auch noch per Gesetz gleichberechtigt sind: Keine Antwort.

Dann habe ich gefragt, inwiefern der Vorwurf der „Apartheid“ Sinn ergibt, wenn man auf tatsächliche Apartheidsstaaten (früheres Südafrika bsp.) schaut, in welchen es eine klare Rassentrennung in allen Bereichen des öffentlichen Lebens gab. Seine Antwort: „Ich sehe Parallelen.“

Daraufhin sagte er zur israelischen Militärpräsenz im Westjordanland, dass ihn das an ganz dunkle Zeiten aus „unserer Geschichte“ erinnere. Also ein klarer Bezug auf die NS-Zeit und damit nicht nur ein völlig absurder Vergleich, sondern auch noch pure NS-Relativierung.

Dann wollte ich von ihm wissen, ob er überhaupt weiß, weshalb Israel überhaupt im „Westjordanland“ präsent ist. Seine Antwort war, dass „Israel diesen einen Krieg da angefangen hat“. Er bezog sich auf den 6-Tage Krieg, welcher dazu diente Israel komplett zu vernichten.

Dann habe ich darauf hingewiesen, dass es unzählige Angebote für eine 2-Staatenlösung gab. Zuletzt 2008, welches von der Fatah abgelehnt wurde, weil sie Israel als jüdischen Staat bis heute nicht akzeptieren. Seine Antwort: „Ich bin Ire und weiß wie es ist unterdrückt zu werden.“

Dann bezog er sich auf Hamas und meinte zuerst, dass die Hamas nicht explizit eine Terrororganisation sei. Das hat er kurz darauf wieder zurückgenommen, nur um dann zu sagen, dass er durchaus verstehen kann, wenn sich palästinensische Jugendliche im Gazastreifen radikalisieren.

Dann habe ich ihn wieder gefragt, in welchem „Apartheidsstaat“ die vermeintlich unterdrückte Minderheit hohe Posten besetzt und sogar die Regierungskoalition bildet. Seine Antwort: „Da müsste ich mich nochmal informieren. Ich glaube nicht, dass das stimmt.“

Daraufhin ging es wieder um die #Hamas und er meinte, dass die Menschen im Gazastreifen niemals wollten, dass die Hamas dort regiert. Auf meine Antwort, dass die Hamas von einer überwältigenden Mehrheit in einer demokratischen Wahl gewählt wurde, konnte er nichts entgegenbringen.

Als ich ihn darauf ansprach, dass in der Satzung der Hamas steht, dass die „Auslöschung der Juden“ das Ziel sei und die Fatah den Palästinensern den Handel mit Juden verbietet und sogar mit der Todesstrafe ahndet, meinte er lediglich: „Ja, das ist natürlich nicht so cool.“

Im nächsten Satz sagte er, dass die Raketenangriffe der Hamas eine „Reaktion“ seien, wenn „israelische Polizisten zu Unrecht palästinensische Wohnungen räumen.“ Also wieder nicht nur eine klare Relativierung von Terrorismus, sondern die Verdrehung komplexer Sachverhalte.

Auf meine wiederholte Frage, inwiefern Israel mit Apartheidsstaaten wie dem alten Südafrika zu vergleichen sei und damit den Vorwurf der Apartheid legitimiert, bezog er sich darauf, dass er „hinter der offiziellen Position von Amnesty stehe“ ohne irgendein Argument zu nennen.

Also fassen wir zusammen: Geschichtsrevisionismus, de facto NS-Relativierung, Relativierung von Terrorismus und dem fehlenden Wissen von simplen historischen Fakten. Ihr könnt auf die Leute, die eure Organisation vertreten, wahrhaftig stolz sein! @amnesty_de #Amnesty