Ralf Unna von den Grünen sprach davon, dass ein solcher Tarifvertrag Entlastung einen Dominoeffekt haben könnte und den Unikliniken, bald auch die Beschäftigten anderer Krankenhäuser mit dem Wunsch nach einem TV-E folgen würden.
Dies hält er anscheinend für nicht erstrebenswert. Dass er dabei offensichtlich Angst vor einer Ausweitung auf die städtischen Häuser hat, unterstreicht nochmal deutlich die politische Dimension, die ein starker TVE in den 6 größten Kliniken des größten Bundeslandes haben würde.
Außerdem wiederholte Ralf Unna die Erzählung, die Beschäftigten würden mit ihrem Streik Patient*innenleben gefährden.
Trotz klarem Gerichtsurteil in Bonn, Notdienstvereinbarung und Solidaritätsbekundung von Patient*innen traut er sich unsere Krankenhausbeschäftigten so darzustellen, als wäre ihnen die Gesundheit der Patient*innen egal.
Als würden sie für ein neutrales Anliegen, zu dem man sich nicht positionieren müsse, streiken. Und das nach zwei Jahren Pandemie.
Obwohl Vertreter*innen beider Parteien den Beschäftigten ihre Unterstützung zugesagt im Wahlkampf hatten, drücken sie sich jetzt vor Taten und echter Solidarität.
Wir sind schockiert und wütend! Wir können uns anscheinend nicht auf die Wahl-Versprechen irgendwelcher Parteien verlassen. Umso mehr braucht es jetzt den Druck aus der Zivilbevölkerung.
Klage der Arbeitgeber auf ganzer Linie abgewiesen!
Das Gericht in Bonn hat heute die Klage des Klinikvorstands des UKBs in allen Punkten abgewiesen! Die Klarheit des Urteils unterstreicht noch einmal die Frechheit der Klage:
Nachdem die Vorstände von Vivantes & Charité bereits letztes Jahr in Berlin mit einem solchen Verfahren gescheitert waren, waren sich die Arbeitgeber in NRW nicht zu schade, trotzdem jede Möglichkeit auszuloten um den Forderungen der Beschäftigten nicht stattzugeben.
Was bedeutet das konkret? 1. Das bedeutet, dass sowohl der Streik als auch die Forderung nach einem Tarifvertrag Entlastung rechtmässig sind. 2. Das bedeutet, dass der Arbeitskampf der Beschäftigten keine Patient*innenleben gefährdet.
Angriff auf den Streik!
Die Arbeitgeber versuchen juristisch gegen den Streik der Beschäftigten von den Uniklinken in NRW vorzugehen. Jetzt braucht es eine starke solidarische Zivilgesellschaft die sich hinter die Beschäftigten stellt!
Nach 100 Tagen Ultimatum und 41 Tagen Streik greifen die Arbeitgeber den Streik der Beschäftigten aus den Unikliniken NRWs nun erneut an. Nachdem sie bereits Schmähartikel in den Medien veröffentlicht haben, wählen sie dieses Mal den gerichtlichen Weg.
Gerade jetzt, wo die Verhandlungen Fahrt aufnehmen, versucht der Bonner Uniklinkvorstand eine einstweilige Verfügung gegen den Streik zu erwirken. Außerdem versucht er den TVE als nicht-tarifierbar darzustellen.
Am Freitag haben die Klinikleitungen den Beschäftigten ein Angebot unterbreitet. Es lässt tief blicken auf die Art und Weise, wie mit den Anliegen und Bedürfnissen der Beschäftigten und Patient*innen umgegangen werden soll und wie die Arbeitgeber versuchen zu gewinnen.
In ihrem Angebot gehen die Klinikleitungen im Prinzip auf keine der Forderungen von den Beschäftigten ein. Stattdessen soll es pauschal 5 Entlastungstage im Monat geben.