Die durchschnittliche Kritik der #Documenta geht nicht weit genug - aus Unkenntnis? Der Grundcharakter dieser Welt-Biennale bleibt opportunistisch unverstanden. Es handelt sich um eine der wenigen auf Jahrzehnte hinaus staatlich, das bedeutet aus Lohnabzügen, finanzierte
nationale Großveranstaltung, neben der Transmediale beispielsweise. Sie steht seit ihren Anfängen repräsentativ für ein sich aufgeklärt und kosmopolitisches Deutschland - der habituell bildungsbürgerlichen Mittelschichten, Gewinnern der Restauration des Kapitalismus in
der BRD der 1950er, heute des ideologischen Vorteils einer kulturell integren Gesellschaft, alle realen Klassenunterschiede überdeckend, aber "kapitalismuskritisch" performiert. Dazu gehören die Integration von Irrationalismen (wie Beuys' anthroposophisches, völkisches Gurutum)
und pseudo-sozialistische Positionen (angeführt sei Maria Eichhorns "Eigentumslosigkeit" einer Immobilie in Athen, bezahlt) und dabei die engste Kooperation mit Sponsoren. Die Politisierungstendenz der entgrenzten Kunst von Professionellen, die emanzipatorischen Bewegungen die
symbolischen Ebenen enteignet (vgl. die zwanghaften Versuche von etwa "Rheinmetall Enteignen", die Plattform der nie nur neutral dokumentierenden, sondern paradigmatisch auch vor 60 Jahren Sinn produzierenden Ausstellung zu nutzen) schlägt jetzt offen aus in eine reaktionäre
Sozialpädagogie bitterer Bonbons, die der offiziösen Politik die Diskurs-Hegemonie streitig macht, im medialen Raum aller Mittel. Sie übernimmt das Soziale und kann es doch nur emulieren. Nichts trägt diese Factory bei zu den Kämpfen gegen Entmündigung und verschärfter
Ausbeutung im Agenda 2010-Staat, außer, mit der Verkündigung der bunten Gemeinschaft die Atomisierung voranzutreiben. Im September werden die Rechnungen vorgelegt, aber nicht von globalen Ästhetikern - vom gekürzten, aufgerüsteten Sozialstaat. Wenn das Publikum die Stage
verlassen haben wird, wird der Krisengwinner Volkswagen die wirkliche BRD-Gemeinschaft quittieren.
Notiz: Von der #DieLinke in #Kassel bisher kein Statement zum Antisemitismus (auf) der #Documenta. Noch vor Monaten hatte sie (sinngemäß) im Zusammenhang mit den Recherchen der Gruppe _Bündnis gegen Antisemitismus_ zur BDS-Nähe verschiedener Docuementa-Produzenten den
allgemeinen Dialog ausgelobt. #BDS erhält ideologische Unterstützung u.a. in Teilen von dem Stadtteilladen #RotheEcke, der mehr als parteinah gelten darf.
Die #VVNBdA Kassel drückte noch im Januar lokalpatriotisch "ihre volle Solidarität mit dem Kuratoren-Team und den Macher*innen der documenta15 gegen die in den Medien kolportierten unverantwortlichen Antisemitismus-Vorwürfe aus. Auf der Basis wilder
Zitatzitat: "Das Erstarken der kulturellen Linken [...] ist das Symptom einer Schwäche der politischen Linken." Michael Hirsch. _Logik der Unterscheidung - Zehn Thesen zu Kunst und Politik_. 2015, S. 47. Kontext: #Documenta, #PolitisierungdesAesthetischen
Daraus entnommen [Vorwort der Redaktion der Edition Uhlenhorst]: "warum die kulturelle Linke sich in einer »verquirlten Mischung aus Traditionspflege und Feierabendrevolte, dieser hysterischen Bestätigung des Bestehenden« (Milo Rau) eingerichtet hat und die
Copy&Paste im Wortlaut:
19.04.2022
WELTOFFEN UND PROGRESSIV GEGEN ISRAEL
NIKLAS REUTHER
diskus . copyriot . com/news/weltoffen-und-progressiv-gegen-israel
SCHLAGWÖRTER
BDSAntisemitismus
EINE BDS-IKONE AN DER STÄDELSCHULE
Im Wintersemester 2021/22 hat die Frankfurter
Städelschule die US-amerikanische Queer-Feministin und Professorin für Women’s and Gender Studies Jasbir Puar als Referentin zu ihrer öffentlichen Vortragsreihe eingeladen. Puar ist eine bekannte BDS-Unterstützerin und setzt sich als Mitglied des Beirats der „US
Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel“ (USACBI) seit geraumer Zeit für den akademischen und kulturellen Boykott Israels ein. Ihr Aktivismus erschöpft sich aber nicht in ihrem Einsatz für die BDS-Kampagne, auch ihr akademisches Wirken ist
Schon die vorletzte und letzte #Documenta stellten grosso modo unbestimmt antikapitalistisch Absetzwebegungen von (europäischen) Logozentrismus dar, Derrida'sche Zergliederungen der Rationalität wurden zum normativen Programm der Ästhetik-Funktionäre, postkoloniale Forschung
und wird nun "nicht für die Warenfabrikation" ("Not for Comodity Industry) eine Riesen-Illustration des Kollektiven und Solidarischen, was den deutschen Bildungsbürgern in ihrem Charitybewusstsein abginge. Ohne das Konzept des "Globalen Südens" und der
Integration von Irrationalismen, die Hans Heinz Holz 1972 in Kassel in einer Kriterien-Debatte eben zur Debatte gestellt hätte sehen wollen, kann der Antisemitismus (s. Abb., sw: ein Klischee-Jude als SS-Mann, der Mossad als Totenkopfhorde) als "anderer
In dieser globalen Stadt Kassel für einen Sommer fehlt zur Komplettierung einfach noch Perspektive... Nein, dieser einer Sommer der Gemeinschaftlichkeit, die nun ausgerechnet von Kunst-von-unten ausgehen soll, zum anfassen hat viel Prostitution zu bieten. Darum bin ich,
darum sind wir hier.
Was meinst du mit Prostitution? Gibt es da einen Verkauf oder eine Miete kreativer Kräfte?
Was heißt Kräfte. Der Integrationsfachdienst der Documenta ist Kuratorentum. Das heißt, es wird gewählt, was auf den Tisch kommt. Das muss selbstverständlich auch