➡️ CO2-Flottenstandards für Autos und Transporter
Der Paragraph, der bis 2035 eine 100%tige Reduzierung der Emissionen von Neuwagen festlegt (#VerbrennerAus), bleibt unberührt. Das heißt ab 2035 dürfen nur noch Neuwagen zugelassen werden, die keinerlei Emissionen haben.
Es wurde eine Begründungserwägung (Recitall) hinzugefügt, die Raum lässt für Neuwagen-Zulassungen nach 2035, die ausschließlich mit klimaneutralen Kraftstoffen betankt werden können – allerdings nur außerhalb der Flottengrenzwerte (unten der Vorschlag aus dem EU-Rat im Bild).
Begründungserwägungen haben nicht den gleichen juristischen Wert wie tatsächliche legislative Vorschriften.
➡️ Emissionshandel & CO2-Grenzausgleich
Der EU-Rat will das Phase out von freien Zuteilungen verlangsamen.
➡️ 2026 bis 2028: sollen freien Zuteilungen nur um 5% pro Jahr weniger
➡️ 2029 bis 2030: 7,5%/Jahr
➡️ 2031 bis 2032: 10%/Jahr
➡️ 2033 bis 2034: 15%/Jahr
➡️ Ab 2035 20%
Der EU-Rat will außerdem den Mechanismus, der bei starken Preissteigerungen aktiviert wird – Artikel 29a – in einen Automatismus verwandeln.
Eine Beschränkung des Marktes auf Unternehmen die ihre Emissionen mit Emissionsrechten decken müssen, ist vom Rat nicht vorgesehen.
➡️ Klimasozialfonds
❌ Der Klima- Sozialfonds wurde auf 59 Milliarden (über den Zeitraum 2027 - 2032) gekürzt
❌ Gelder, die für Direkthilfen zur Verfügung gestellt werden sollen, wurden auf 35% der Gesamtsumme gedeckelt.
❌ Mitgliedstaaten wollen die Mitfinanzierung aus nationalen Budgets aus dem Vorschlag löschen. Sie wollen stattdessen Gelder die eigentlich für innovative Projekte die die klimaneutrale Wirtschaft vorantreiben in den Klima- Sozialfonds fließen lassen.
🗣 Fazit: #VerbrennerAus
Seit gestern Nacht ist klar, dass ab 2035 kein neues Autos mehr CO2 ausstoßen werden. Wer jetzt noch auf E-Fuels oder Wasserstoff im Autotank setzt, investiert am Markt vorbei. Diese Energie-Champagner gehören in Schiffe und Flugzeuge, nicht den Autotank.
Klimasozialfonds:
Angesichts von Energie-Inflation durch hohe Strom- und Heizkosten ausgerechnet beim Klimasozialfonds kürzen, wäre unverantwortlich. Das schadet massiv der Akzeptanz zum Green Deal und wäre ein Rückschlag für das soziale Europa.
Emissionshandel:
Dem EU-Rat fehlt der Mut die Geschenke für die Industrie zu beenden und die CO2-Verschmutzungszertifikate vom Markt zu nehmen. Das ist kein gutes Omen für den Klimaschutz und gefährdet das Pariser Klimaabkommen. Wir werden hart bei den Verhandlungen bleiben.
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Zur Klarstellung: Am Auspuff dürfen 2035 keine Emissionen mehr rauskommen.
Das wurde gestern Nacht beschlossen.
Und keine E-Fuels.
Kurzer Thread zur Einordnung 🧵
➡️ Was ist das Ziel des Gesetzes?
Ein Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor für Pkw und Transporter im Jahr 2035. Konkret 0 Emissionen am Auspuff.
Die Emissionen der Flotte müssen bis 2030 für Pkw um 55% und für Transporter um 50% reduziert werden.
➡️ Was hat das EU-Parlament beschlossen?
✅ 2035 Verbrenner-Ausstieg – also das, was die Kommission vorgeschlagen hat.
✅ Keine Aufweichung des Verbrennerausstiegs durch die Hintertür, indem synthetische Kraftstoffe weiter zugelassen worden wären, wie es von EVP beantragt wurde.
1,5 Jahre arbeiteten mein Team und ich am 🇪🇺-CO2-Handel.
Wir haben die fossile Allianz durchbrochen.
Den fossilen Lobbysturm abgeblockt.
Und einen neuen Deal.
Aber es steht eine schwere Entscheidung für mein Team und mich an. Hier erkläre ich sie Euch. michaelbloss.eu/de/blog/klima-…
➡️ Anfang Juni 2022
Wir stritten im EU-Parlament. Um den größten Klimahebel der 🇪🇺 – den EU-CO2-Handel. Dieser sollte, wie alle Klima-Hebel, im Zuge des #FitFor55-Pakets neu aufgesetzt werden. Nach Monaten der Verhandlungen wurde der Bericht im EU-Parlament abgelehnt.
➡️ Wieso?
Eine fossile Allianz zwischen Konservativen, Rechte und Liberalen wollten den Vorschlag des Umweltausschusses – veröffentlicht im Mai – absägen und die Klima-Ambitionen senken. Sozialdemokraten und wir stimmten dagegen, die Rechten verließen das fossile Bündnis.
➡️ Was ist letzte Woche passiert?
Letzte Woche hat das EU-Parlament den Vorschlag der fossilen Allianz zwischen Konservativen, Liberalen und Rechten zum neuen Europäischen CO2-Emissionshandel (ETS) abgelehnt.
Die Klima-Ambitoinen wären gefallen, wir haben das verhindert.
Der Ausschuss hat offiziell nicht neu verhandelt. Es gab dann einen Deal zwischen Konservativen, Liberalen und Sozialdemokraten. Ein neues, progressiveres Bündnis. Verhandlungsführer Peter Liese blieb nichts anderes übrig.
Nächste Woche, am 23. Juni, wird final abgestimmt.
➡️ Was ist die grüne EU-Taxonomie?
Eine EU-Verordnung, mit der eine Auflistung ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten eingeführt wird - also eine Art “Öko-Siegel” im Finanzbereich.
Die EU-Kommission will über einen Delegierten Rechtsakt Atom & Gas mit einfügen.
➡️ Was bedeutet die Abstimmung?
Die Entscheidung ist eine Empfehlung mit starker Signalwirkung an das EU-Parlament und geht dann in die finale Abstimmung Anfang Juli.
Bildet sich aber hier eine Mehrheit gegen das Greenwashing, stehen die Chancen gut, Greenwashing zu verhindern!
Das größte 🇪🇺-Klimapaket ever steht Mittwoch zur Abstimmung!
Es geht um:
➡️ 🇪🇺-CO2-Handel
➡️ CO2-Grenzausgleich
➡️ CO2-Flottengrenzwerte für 🚗
➡️ Ausbau der Erneuerbaren
➡️ Klima-Sozialfonds
uvm.
Kurz: Um das 1,5-Grad-Klimaziel & die sozial-gerechte Transformation.
Thread🧵
🏭 🇪🇺-CO2-Handel
Der wichtigste Baustein des Pakets ist der EU-Emissionshandel für CO2-Zertifikate. Er deckt bisher ca. 43 % aller europäischen CO2-Emissionen ab (Stand 2021) und soll laut Kommission auf 61% steigen.
Der EU-Umweltausschuss des Parlaments hat nach langen Verhandlungen 67% erreicht, was aber jetzt durch eine fossile Allianz von Konservativen, Liberalen und Rechten wieder auf 61% gekürzt wurde. Damit hängen sie das 1,5-Grad-Klimaziel an den Nagel.
Täglich flattern Forderungen der Industrie in mein Postfach, wieso das Verbrenner-Aus 2035 fallen muss, oder freie CO2-Verschmutzungszertifikate noch jahrelang erhalten bleiben sollen.